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Steißbeinschmerzen beim Aufstehen: Ursachen & Tipps


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Schmerzmomente
Woher Steißbeinschmerzen beim Aufstehen kommen und was hilft


24.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Frau mit Schmerzen fasst sich an den unteren Rücken: Dass Steißbeinschmerzen nicht nur beim Sitzen, sondern auch beim Aufstehen auftreten, ist nicht ungewöhnlich.Vergrößern des Bildes
Dass Steißbeinschmerzen nicht nur beim Sitzen, sondern auch beim Aufstehen auftreten, ist nicht ungewöhnlich. (Quelle: fizkes/getty-images-bilder)

Steißbeinschmerzen können lästig sein – und wenn sie beim Aufstehen besonders heftig zu spüren sind, umso mehr. Was die Schmerzen verursacht und lindert.

Steißbeinschmerzen machen sich oft vor allem beim Sitzen bemerkbar und verschlimmern sich dann beim Aufstehen vom Stuhl, Sofa oder Bett. Die Ursachen der Beschwerden können dabei vielfältig sein.

Eine häufige Ursache für Steißbeinschmerzen ist ein Sturz auf das Gesäß. Dabei kann es zu einer Prellung oder Verrenkung des Steißbeins kommen – oder seltener zu einem Bruch. Auch nach einer Geburt können sich gelegentlich Steißbeinschmerzen einstellen, die sich beim Wechsel vom Sitzen zum Stand unter Umständen bemerkbar machen.

Wo liegt das Steißbein?

Das Steißbein ist die unterste Spitze der Wirbelsäule und liegt am oberen Ende des Gesäßes. Es besteht aus drei bis fünf miteinander verschmolzenen Wirbeln. Im Vergleich zu anderen Abschnitten der Wirbelsäule ist es weniger beweglich. Am Steißbein setzen viele Bänder und Muskeln an, zum Beispiel die Beckenbodenmuskeln. Der Fachausdruck für Steißbeinschmerzen lautet Kokzygodynie.

Aber nicht immer müssen Steißbeinschmerzen beim Aufstehen von einem offensichtlichen Ereignis wie einem Unfall herrühren. Die Beschwerden können auch andere Auslöser haben, wie etwa die nachfolgend aufgeführten Beispiele.

Langes Sitzen: In manchen Fällen ist häufiges langes Sitzen die Ursache für Steißbeinschmerzen. Denn dabei wird Druck auf das Steißbein ausgeübt, vor allem wenn man sich beim Sitzen eher zurücklehnt. Beim Aufstehen können die Schmerzen zunehmen. Mehr zum Thema Steißbeinschmerzen beim Sitzen lesen Sie hier.

Starkes Übergewicht: Bei Menschen mit Adipositas, also mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30, lastet das hohe Körpergewicht beim Sitzen auch auf dem Steißbein. Das kann Schmerzen hervorrufen, die sich auch beim Aufstehen bemerkbar machen.

Starker Gewichtsverlust: Steißbeinschmerzen beim Sitzen (und Aufstehen) treten zudem manchmal bei Menschen zutage, die in kurzer Zeit sehr viel Gewicht verloren haben. Denn durch den plötzlichen Gewichtsverlust verringert sich die Polsterung am Steißbein, sodass die mechanische Belastung dort steigen kann.

Instabiles/hypermobiles Steißbein: Ist das Steißbein überbeweglich (hypermobil) oder instabil, hat die knöcherne Struktur beim Sitzen und bei anderen körperlichen Belastungen einen größeren Bewegungsspielraum als gewöhnlich. Das kann unter anderem beim Aufstehen Schmerzen hervorrufen. Eine mögliche Ursache für ein überbewegliches Steißbein ist ein (oft länger) zurückliegender Sturz aufs Gesäß, der noch nicht einmal schmerzhaft gewesen sei muss – und an den sich viele nicht einmal mehr erinnern. Hat dieser jedoch die Steißbeinbänder beeinträchtigt, könnte das knöcherne Steißbein in der Folge beweglicher sein als normalerweise. Das kann durch die wechselnde Belastung vor allem beim Aufstehen aus dem Sitzen heraus spürbar werden.

Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft verändert sich der weibliche Körper in einer Weise, die Steißbeinschmerzen (auch beim Aufstehen) begünstigen kann. Lesen Sie hier mehr zum Thema "Steißbeinschmerzen in der Schwangerschaft".

 
 
 
 
 
 
 

Steißbeinschmerzen: So lassen sie sich lindern

In den meisten Fällen sind Steißbeinschmerzen, die beim Aufstehen auftreten, harmlos und lassen nach einigen Tagen bis Wochen von selbst nach. Verschiedene Maßnahmen können jedoch dabei helfen, akute Schmerzen zu verringern.

Hilfreich ist es vor allem, das Steißbein beim Sitzen vorerst zu entlasten, etwa mit einem u-förmigen (gel-)gepolsterten Sitzkissen. Wer lange sitzen muss, sollte zudem häufiger einmal aufstehen. Mehr Tipps dazu, wie sich Steißbeinschmerzen beim Sitzen lindern lassen, finden Sie hier.

Bei akuten Schmerzen am Steißbein empfinden viele Betroffene Wärme als angenehm. Aber je nach persönlichem Empfinden kann es ebenso zuträglich sein, die Region zu kühlen.

Gegebenenfalls können zudem Schmerzmittel wie Ibuprofen akute Steißbeinschmerzen lindern. Diese sollten ohne ärztliche Rücksprache jedoch höchstens wenige Tage eingenommen werden.

Wann zum Arzt?

Lassen die Steißbeinschmerzen nicht innerhalb weniger Wochen nach oder verschlimmern sie sich sogar, sollten Betroffene ärztlichen Rat einholen. Das gilt insbesondere, wenn in der Steißbeinregion weitere Beschwerden hinzukommen, wie beispielsweise:

  • eine Rötung und/oder Schwellung
  • eine ungewöhnliche Erwärmung der Haut
  • Flüssigkeit, die aus einer kleinen Öffnung neben dem Steißbein austritt

Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Steißbeinschmerzen beim Aufstehen können unangenehm sein, sind aber in vielen Fällen harmlos. Zu den möglichen Ursachen zählen unter anderem ein Sturz aufs Gesäß, langes Sitzen oder ein hypermobiles Steißbein. Meist bessern sich die Schmerzen nach einer Weile von selbst. Die Beschwerden lassen sich zudem mit verschiedenen Maßnahmen lindern. Verringern sich die Steißbeinschmerzen hingegen nicht oder verschlimmern sie sich sogar, ist ärztlicher Rat zu empfehlen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Chronische Schmerzen nach Sturz auf das Steißbein". Doctors Today, Nr. 3, Ausg. 5, S. 10-12 (2023)
  • "Coccyx pain during pregnancy (antenatal)". Online-Informationen der National Health Services: www.royalberkshire.nhs.uk (Stand: Dezember 2022)
  • "Tailbone trauma – aftercare". Online-Informationen der National Library of Medicine: medlineplus.gov (Stand: 6.10.2022)
  • "Coccydynia (Tailbone Pain)". Online-Informationen der Cleveland Clinic: my.clevelandclinic.org (Stand: 6.7.2020)
  • "Steißbeinschmerzen (Kokzygodynie)". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 8.1.2019)
  • Lirett, L. S., et al.: "Coccydynia: An Overview of the Anatomy, Etiology, and Treatment of Coccyx Pain". The Ochsner Journal, Vol. 14, Iss. 1, pp. 84-87 (2014)
  • Maigne, J. Y., et al.: "Magnetic resonance imaging findings in the painful adult coccyx". European Spine Journal, Vol. 21, Iss. 10, pp. 2097-2104 (2012)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie: "Kokzygodynie". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 081/005 (Stand: Dezember 2002)
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