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Geschwollene Knöchel: Hausmittel sind nur teils sinnvoll


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Ursache entscheidend
Geschwollene Knöchel? Hausmittel sind nur teils sinnvoll


Aktualisiert am 06.07.2023Lesedauer: 4 Min.
Frau kühlt Fußknöchel mit KühlkompresseVergrößern des Bildes
Je nach Ursache reichen gegen geschwollene Knöchel einfache Hausmittel wie Kühlen und Hochlegen völlig aus. (Quelle: m-gucci/getty-images-bilder)
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Dicke Knöchel sind weitverbreitet. Erfahren Sie, wann gegen geschwollene Knöchel Hausmittel genügen, welche das sind und wann ärztliche Hilfe ratsam ist.

Sind die Knöchel geschwollen, steckt meist eine Flüssigkeitsansammlung dahinter – fachsprachlich Ödem genannt. Die vermehrte Flüssigkeit im Gewebe kann verschiedene Beschwerden wie Kribbeln oder ein unangenehmes Schweregefühl verursachen. Ob gegen geschwollene Knöchel Hausmittel hilfreich sind, kommt auf die Ursache an.

Geschwollene Knöchel: Wann Hausmittel genügen

Viele Menschen bemerken des Öfteren, dass ihre Fußknöchel leicht geschwollen sind, wenn sie zuvor etwa in derselben Position länger gestanden oder gesessen haben. In solchen Fällen sind geschwollene Knöchel überwiegend harmlos. Hausmittel können dann lindernd wirken. Gewöhnlich klingen die Schwellungen mitsamt Beschwerden aber auch ohne Behandlung wieder ab.

So sind beispielsweise dicke Knöchel im Sommer weitverbreitet. Dahinter stecken meist normale körperliche Reaktionen auf Hitze, die eigentlich der Abkühlung dienen. Dabei sinkt aber gleichzeitig der Blutdruck, was den Rückfluss von Gefäßflüssigkeiten erschwert: Dadurch bilden sich schnell geschwollene Knöchel. Gegen solche Hitzeödeme reichen Hausmittel völlig. Sobald sich der Körper an die Hitze gewöhnt hat, verschwinden sie üblicherweise.

Wichtiger Hinweis

Geschwollene Knöchel können aber auch bei einem Hitzekollaps oder einer Hitzeerschöpfung auftreten. Betroffene haben dann oft weitere Beschwerden wie Übelkeit und Kopfschmerzen. Was dagegen zu tun ist, können Sie hier nachlesen: "Übelkeit bei Hitze – Warnsignal für Hitzeschaden?"

Ein weiterer häufiger Grund für geschwollene Knöchel, bei denen Hausmittel normalerweise genügen, sind hormonelle Veränderungen im Körper. So haben viele Menschen vor oder während ihrer Menstruation vorübergehend geschwollene Fußknöchel. Auch in der Schwangerschaft sind dicke Knöchel keine Seltenheit – vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel.

Wichtiger Hinweis

Manchmal weisen geschwollene Knöchel in der Schwangerschaft jedoch auf ein ernstes Problem hin – etwa bei gleichzeitigem Bluthochdruck. Mehr dazu erfahren Sie in unseren Artikeln "Bluthochdruck – diese Symptome können Warnsignale sein" und "Warum Bluthochdruck-Symptome Frauen härter treffen können".

Geschwollene Knöchel: Diese Hausmittel helfen

Wer geschwollene Knöchel hat, kann folgende Hausmittel ausprobieren, um Beschwerden zu lindern und neuen Schwellungen vorzubeugen:

  • Füße hochlegen: Lagern Sie, wann immer möglich, Ihre Beine im Sitzen und Liegen (auch beim Schlafen) in erhöhter Position (über Herzhöhe) – etwa mit einem Stuhl oder Kissen. Vermeiden Sie längeres Stehen und Sitzen mit hängenden Beinen.
  • Bewegen: Einfache Übungen wie Gehen auf der Stelle, bei denen Sie aktiv die Knöchel und Beinmuskeln bewegen und dehnen, erhöhen den Rückfluss von Blut aus den Beinen in Richtung Herz und wirken so der Schwellung entgegen.
  • Einengungen meiden: Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung nicht einengt (etwa durch enge Bündchen). Auch Schuhe sollten weit und bequem sein – idealerweise mit niedrigem Absatz und weicher Sohle.
  • Zu hohen Salzkonsum verringern: Manche Menschen essen viel zu viel Salz. Das kann dazu führen, dass der Körper Wasser einlagert. Meiden Sie daher vor allem verarbeitete Lebensmittel mit hohem Salzgehalt und verzichten Sie auch auf ständiges Nachsalzen.
  • Haut gut pflegen: Hartnäckige Schwellungen können Hautprobleme verursachen. Sorgsame Hautpflege (etwa mit einer Feuchtigkeitscreme) hilft, trockene, rissige Haut zu vermeiden. Dadurch sinkt das Risiko für Hautinfektionen.

Die beste vorbeugende Wirkung gegen geschwollene Knöchel hat jedoch ein anderes Mittel: medizinische Kompressionsstrümpfe, die vor allem bei Venenschwäche hilfreich sind. Das Tragen solcher speziellen Strümpfe kann selbst bei Hitze und längerem Stehen geschwollene Fußknöchel verhindern. Wer eine bereits bekannte Erkrankung hat, sollte allerdings nur nach ärztlicher Rücksprache zu diesem Mittel greifen.

Geschwollene Knöchel bei Hitze: Was kann man dann noch tun?

Gerade an heißen Tagen kann es aber sehr unangenehm sein, Kompressionsstrümpfe gegen geschwollene Knöchel zu tragen. Als Hausmittel sind bei Hitze daher eher – ergänzend zu den bereits genannten Tipps – Kühlungsmaßnahmen sinnvoll. Besonders wohltuend sind Anwendungen mit Wasser, wie

  • feuchtkalte Umschläge für Arme und Beine oder
  • kühle Fußbäder.

Daneben können folgende Hausmittel beziehungsweise Tipps helfen, geschwollene Knöchel bei Hitze zu vermeiden (oder wenigstens die damit verbundenen Beschwerden zu lindern) und heiße Tage insgesamt besser zu überstehen:

  • Aktivitäten an Hitze anpassen.
  • Direkte Sonneneinstrahlung und überhitzte Orte meiden.
  • Nur in der Nacht und/oder am frühen Morgen lüften.
  • Am Tag Fenster geschlossen halten und sonnenbeschienene Fenster möglichst abdunkeln.
  • Mit Ventilatoren Luft in Bewegung setzen (nur bei bis zu ca. 35 °C).
  • Leichte und luftige Kleidung tragen.
  • Viel trinken – am besten Wasser, ungesüßten Tee und/oder Saftschorle über den Tag verteilt.
  • Leicht essen – beispielsweise viel Obst, Gemüse, Salat, fettarme Suppen und Milchprodukte.
  • Auf ausreichende Mineralstoffzufuhr achten.

Mehr erfahren

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel "Geschwollene Füße im Sommer – was dahintersteckt und was hilft".

Geschwollene Knöchel: Wann Hausmittel allein nicht reichen

Sind normale körperliche Vorgänge (wie natürliche Hormonschwankungen) für geschwollene Knöchel verantwortlich, reichen Hausmittel. Dicke Knöchel können aber auch Anzeichen für ein medizinisches Problem sein, das mehr oder minder dringend ärztliche Hilfe erfordert. Zu den Ursachen für geschwollene Fußknöchel zählen zum Beispiel:

  • Knöchelverletzungen (wie Verstauchungen)
  • Infektionen im Bereich des Knöchels (des Sprunggelenks selbst oder unter der Haut)
  • Entzündungen infolge von Überbeanspruchung (etwa durch wiederholte Drehungen oder schnelle Gelenkbewegungen)
  • Stiche bzw. Bisse durch Insekten (wie Mücken, Flöhe, Bettwanzen, Bienen oder Wespen) und Zecken – vor allem bei allergischen Reaktionen
  • verschiedene Erkrankungen (etwa eine Herz-, Nieren- oder Leberschwäche, Diabetes, schwere Lungenerkrankungen wie das Emphysem, Krampfadern, die "Schaufensterkrankheit" oder eine Venenschwäche)
  • Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel (Thrombose)
  • bestimmte Medikamente (wie Blutdruckmittel, Hormonpräparate, Antidepressiva oder Kortison)

Je nach Ursache kommen auch gegen krankhaft geschwollene Knöchel Hausmittel zum Einsatz. Ein Beispiel hierfür ist die Knöchelverstauchung, die durch Umknicken mit dem Fuß entstehen kann: Dagegen empfehlen Fachleute als Sofortbehandlung, den Knöchel zu kühlen, den Fuß hochzulegen und einen Kompressionsverband anzulegen. Bei leichten Verstauchungen sind meist keine weiteren Maßnahmen nötig.

Spätestens wenn geschwollene Knöchel – ob mit oder ohne Hausmittel – nach ein paar Tagen nicht abgeschwollen oder sogar noch dicker geworden sind, ist es ratsam, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Gleiches gilt, wenn

  • geschwollene Knöchel nur einseitig und ohne klar erkennbaren Grund auftreten.
  • Knöchel ganz plötzlich geschwollen sind.
  • dicke Knöchel anders aussehen als üblich.
  • Knöchel stark geschwollen und schmerzhaft sind.
  • geschwollene Knöchel rot sind oder sich heiß anfühlen.
  • neben der Schwellung Symptome wie Fieber, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen oder ein Druckgefühl in der Brust auftreten.
  • Knöchel bei bekanntem Diabetes geschwollen sind.

Gut zu wissen

Ist nur ein Fußknöchel geschwollen, bedeutet das praktisch immer, dass etwas nicht stimmt. Doch auch wenn geschwollene Knöchel beidseitig auftreten, stecken manchmal schwerwiegende medizinische Probleme dahinter.

Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Ob gegen geschwollene Knöchel Hausmittel genügen, hängt von der Ursache ab. Normale hormonell oder durch Hitze bedingte Schwellungen etwa lassen sich durch einfache Mittel wie Kühlen und Hochlagern selbst lindern. Dicke Knöchel können aber auch auf ein ernstes medizinisches Problem hinweisen. Wenn Fußknöchel plötzlich, stark oder nur einseitig geschwollen sind, weitere Symptome hinzukommen oder bereits eine Erkrankung (wie Diabetes) bekannt ist, sollten sich Betroffene daher unbedingt ärztlich untersuchen lassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 28.6.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 28.6.2023)
  • "Hitze und Hitzeschutz". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.klima-mensch-gesundheit.de (Abrufdatum: 28.6.2023)
  • "Sommerzeit – warum schwellen meine Knöchel an?" Online-Informationen der Deutschen Gefäßliga e. V.: www.deutsche-gefaessliga.de (Abrufdatum: 28.6.2023)
  • "Gesundheitsprobleme bei Hitze". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.gesund-aktiv-aelter-werden.de (Abrufdatum: 28.6.2023)
  • "Ursachen und Anzeichen eines Ödems". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 9.3.2022)
  • "Swelling". Online-Informationen der Alberta Health Services: myhealth.alberta.ca (Stand: 9.3.2022)
  • "Swollen ankles, feet and legs (oedema)". Online-Informationen des staatlichen Gesundheitssystems im Vereinigten Königreich (National Health Service): www.nhs.uk (Stand: 18.1.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM): "Hitzebedingte Gesundheitsstörungen in der hausärztlichen Praxis" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/052 (Stand: 30.6.2020)
  • "Easing summer swelling". Online-Informationen der Harvard Medical School: www.health.harvard.edu (Stand: 1.7.2021)
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