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Das Richtige tun
Bei einem Zeckenstich (wann) zum Arzt gehen?


Aktualisiert am 18.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Frau mit geröteter Einstichstelle am BeinVergrößern des Bildes
Hat sich ein Zeckenstich stark entzündet, ist ärztliche Hilfe ratsam. (Quelle: Dima Berlin/getty-images-bilder)
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Meist ist ein Zeckenstich harmlos. Er kann aber auch ernste Probleme bereiten. Wann es ratsam ist, zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen, erfahren Sie hier.

Über einen Zeckenstich können sich Menschen mit verschiedenen Krankheiten infizieren. In Deutschland übertragen Zecken hauptsächlich die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose:

  • Die durch Viren verursachte FSME tritt hauptsächlich im süddeutschen Raum auf. Dabei können sich das Gehirn und/oder die Gehirnhäute entzünden. Einen guten Schutz bietet die FSME-Impfung.
  • Die durch Bakterien ausgelöste Borreliose kommt deutlich häufiger vor als FSME. Die Krankheit kann verschiedene Organsysteme befallen – wie Haut, Nervensystem und Gelenke. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht.

Das heißt aber nicht, dass man mit einem Zeckenstich direkt zum Arzt oder zur Ärztin gehen muss. Denn längst nicht jede Zecke trägt die Krankheitserreger in sich und gibt diese beim Blutsaugen weiter. Und ein Zeckenstich an sich verursacht normalerweise nur leichte Beschwerden, die von selbst wieder verschwinden – ähnlich wie ein Mückenstich.

Doch manchmal ist ärztliche Hilfe bei einem Zeckenstich dringend geboten. Ob und wann Betroffene zum Arzt oder zur Ärztin gehen sollten, hängt davon ab, ob sich die Zecke sicher entfernen lässt und ob nach dem Stich ernste Beschwerden auftreten.

Schon gewusst?

Einen Zeckenstich als Zeckenbiss zu bezeichnen ist genau genommen falsch. Eine Zecke sticht eher: Um Blut zu saugen, ritzt sie die Haut ihres "Opfers" mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen an und schiebt dann ihren mit Widerhaken besetzten Stech- und Saugrüssel in die Wunde.

Mit einem Zeckenstich zum Arzt

Je länger eine Zecke Blut saugt, desto höher ist das Risiko einer Infektion – vor allem mit Borreliose. Darum ist es wichtig, eine Zecke möglichst zügig zu entfernen – am besten, sobald der Zeckenstich entdeckt ist. Ein Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin ist dazu meist nicht nötig: Für gewöhnlich ist es kein Problem, Zecken vorsichtig selbst aus der Haut zu lösen.

Beim Entfernen der Zecke kann deren Stech- und Saugrüssel in der Haut stecken bleiben – oft erkennbar als kleiner schwarzer Punkt am Zeckenstich. Wer möchte, kann solch einen Überrest ärztlich entfernen lassen. Notwendig ist das aber nicht. Zwar kann an der Stelle eine kleine Entzündung entstehen. Diese ist jedoch überwiegend harmlos und verschwindet – ebenso wie der Überrest – von alleine wieder.

Gelegentlich sitzt eine Zecke allerdings an einer Stelle, die schwer zugänglich oder besonders empfindlich ist: etwa am Augenlid, im Gehörgang oder im Genitalbereich. In solchen Fällen empfiehlt es sich, mit dem Zeckenstich zum Arzt oder zur Ärztin gehen, um den Blutsauger sachgerecht entfernen zu lassen.

Gut zu wissen

Bleibt eine Zecke unentdeckt, fällt sie von selbst ab, sobald sie sich vollgesaugt hat. Bis es so weit ist, vergehen meist einige Tage. Manchmal dauert es auch bis zu zwei Wochen.

Nach dem Zeckenstich zum Arzt

Nach einem Zeckenstich empfiehlt es sich, die Einstichstelle ein paar Wochen lang zu beobachten. Wer dabei eine kleine juckende Rötung um den Zeckenstich herum entdeckt, braucht sich noch keine Sorgen zu machen: Die Beschwerden verschwinden in der Regel auch ohne ärztliche Hilfe wieder.

Anders sieht es aus, wenn die Rötung sich ausbreitet und weitere Anzeichen für eine Entzündung auftreten – wie ausgeprägte Schmerzen, eine Schwellung und/oder Überwärmung: Mit einem so stark entzündeten Zeckenstich sollten Betroffene zum Arzt oder zur Ärztin gehen.

Mehr erfahren

Lesen Sie hierzu auch "Zeckenstich juckt – ist das normal?".

Besonders wichtig ist es, auf mögliche Anzeichen für durch Zecken übertragene Krankheiten zu achten. Diese verursachen teils ähnliche Symptome. Dazu zählen Fieber (mit oder ohne Schüttelfrost), Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Wer solche Symptome innerhalb weniger Wochen nach einem Zeckenstich entwickelt, sollte damit in jedem Fall zum Arzt oder zur Ärztin gehen und dabei unbedingt erwähnen, wann und wo es zu dem Zeckenstich kam.

Gleiches gilt, wenn sich nach einigen Tagen bis Wochen eine ringförmige Hautrötung um den Zeckenstich bildet und kreisförmig ausbreitet: Eine solche Wanderröte sollten Betroffene unbedingt ärztlich abklären lassen, da sie auf eine Borreliose hinweisen kann. Dann ist eine Antibiotika-Behandlung ratsam, um mögliche Spätfolgen zu vermeiden.

Hingegen beginnt die eher seltene Frühsommer-Meningoenzephalitis typischerweise mit grippeähnlichen Symptomen ein bis zwei Wochen nach einem Zeckenstich. Vor allem, wenn solche Beschwerden nach Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet auftreten, ist eine ärztliche Untersuchung nachdrücklich empfohlen. Verläuft eine FSME schwer, kann eine Behandlung im Krankenhaus nötig sein.

Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Es gibt mehrere gute Gründe, mit oder nach einem Zeckenstich zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen: Etwa wenn die Zecke an einer schwer erreichbaren oder empfindlichen Hautstelle sitzt. Oder wenn sich der Zeckenstich stark entzündet. Und vor allem, wenn in den ersten Wochen nach dem Zeckenstich mögliche Anzeichen für eine durch Zecken übertragbare Krankheit auftreten. Achten Sie besonders auf Hautrötungen (typisch für Borreliose) und grippeähnliche Beschwerden (können auf FSME hinweisen).

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Abrufdatum: 8.5.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 8.5.2023)
  • Online-Informationen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC): www.cdc.gov (Abrufdatum: 8.5.2023)
  • "Zeckenstich". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 6.9.2022)
  • "Zecken richtig entfernen". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 10.5.2019)
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