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Schmerzen in den Waden können Hinweis auf Herzinfarkt sein


Herzstiftung warnt
Schmerzen in den Waden können Hinweis auf Herzinfarkt sein

t-online, Larissa Koch

Aktualisiert am 25.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Wadenschmerzen können auf einen Herzinfarkt hindeuten.Vergrößern des Bildes
Wadenschmerzen können auf einen Herzinfarkt hindeuten. (Quelle: blyjak/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Von der Schaufensterkrankeit haben viele schon mal etwas gehört: Menschen bleiben stehen, weil die Schmerzen in den Beinen dadurch nachlassen und geben vor, sich etwas anschauen zu wollen. Nimmt man die Symptome nicht ernst, kann man einen drohenden Herzinfarkt übersehen. Wie Sie die Warnsignale erkennen.

Bestimmte Schmerzen in den Beinen können ein Hinweis für ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko sein. Vor allem bei Wadenschmerzen sollte man wachsam sein. Wenn beim Gehen Schmerzen in den Waden auftreten und beim Stehenbleiben wieder nachlassen, könnte dies der Vorbote für einen Herzinfarkt sein.

Achtung bei Schmerzen in den Zehen

Ein weiterer Hinweis können auch Schmerzen in den Zehen sein, die sich beim Hinlegen bemerkbar machen und beim Aufstehen wieder nachlassen. Beide Schmerzformen sind ein typisches Symptom einer Arteriosklerose (im Volksmund: Gefäßverkalkung), bei der es aufgrund von Ablagerungen in den Arterien an unterschiedlichen Stellen des Körpers zu Durchblutungsstörungen kommt.

Mit Arztbesuch Gefahr eines Infarkts senken

Da die Beine bei einer Arteriosklerose im Vergleich zum Herzen häufig erst relativ spät betroffen sind, ist bei solchen Beinschmerzen oft schon eine deutliche Verkalkung der Herzkranzgefäße vorhanden. Das kann im Laufe der Zeit zu einem Herzinfarkt führen. Betroffene sollten deshalb beim Arzt unbedingt darauf bestehen, dass nicht nur ihre Beine untersucht werden, sondern in regelmäßigen Abständen auch das Herz.

Herzinfarkt endet oft tödlich

Wie ernst die Gefahr eines Infarktes zu nehmen ist, unterstreichen Experten-Angaben, wonach 75 Prozent der Betroffenen an einem Herzinfarkt und fünf Prozent am Schlaganfall sterben. Weil man bei dieser Erkrankung, der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), durch Schmerzen gezwungen wird, beim Gehen stehen zu bleiben und dies tarnt, indem man vor Schaufenstern stehen bleibt, spricht man auch von der Schaufensterkrankheit.

Das Tückische an der pAVK: Die Gefäßverkalkung kann nicht nur die Beine, sondern den gesamten Organismus betreffen, so dass es zu Gefäßverengungen in Hals (Carotis), Gehirn, Nieren und Herzen kommen kann. Die Folge können Infarkte sein. Wenn die Arteriosklerose unbehandelt stark vorangeschritten ist, kann es sein, dass Fuß- oder Beinamputationen unausweichlich werden.

Die Gefahr eines Herzinfarktes lässt sich deutlich senken

Derartige Schmerzen sollten daher nicht als Alterserscheinung abgetan , sondern ernstgenommen und beim Arzt abklärt werden. Die Beschwerden treten zwar typischerweise in den Waden auf, können aber auch in den Oberschenkeln oder am Gesäß entstehen. Das hängt davon ab, wo die Gefäßablagerungen den Blutfluss blockieren.

Schutz gegen Arteriosklerose

Um einer Gefäßverkalkung entgegenzuwirken, hilft Ausdauersport wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Rauchen ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Arteriosklerose und sollte auch aus diesem Grund beendet werden. Laut Angaben der Deutschen Herzstiftung gehen Gefäßverkalkungen bereits zwei Jahre nach der letzten Zigarette wieder so weit zurück, dass sie dem Niveau von Nichtrauchern entprechen.

Mit gesunder Ernährung gegen Gefäßverkalkungen

Auch die Ernährung spielt eine maßgebliche Rolle für die Entstehung und das Fortschreiten von Gefäßverkalkungen. Übergewicht an sich begünstigt die Entstehung von Arteriosklerose – zu viele Kilos auf der Wage sollten daher vermieden werden. Die Herzstiftung empfielt eine Mittelmeerkost mit viel pflanzlichen Ölen (wie Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl), außerdem Fisch und Gemüse. Tierische Fette aus Fleisch- und Wurstwaren sowie Butter sollten sparsam verwendet werden.

Den Blutdruck im Zaum halten

Ein erhöhter Blutdruck belastet die Gefäße unter anderem in den Beinen und kann zu Schädigungen der Gefäßwände führen. Nach Einschätzung der Deutschen Herzstiftung gilt der Blutdruck als erhöht, wenn er über einen längeren Zeitraum bei 140 zu 90 mmHg oder höher liegt. Dieser Wert gilt für die Messung in der Arztpraxis. Denn dort ist er wegen einer gewissen Aufregung bei vielen Patienten häufig etwas höher. Für die Messung zu Hause nennt die Herzstiftung eine Obergrenze von 135 zu 85 mmHg. Aber wenn bereits einer der beiden Werte die Obergrenze erreicht, besteht Bluthochdruck.

Medikamente gegen Arteriosklerose

Wer unter dem Krankheitsbild leidet, sollte detailliert mit seinem Arzt darüber sprechen, ob Medikamente eingesetzt werden. In einigen Fällen genügt bereits eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung und es kann auf Medikamente verzichtet werden. Wichtig ist, so betont die Herzstiftung, Medikamente nicht eigenmächtig abzusetzten oder ihre Einnahme ohne Rücksprache mit dem Arzt zu verändern.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Herzstiftung e.V.
  • Eigene Recherchen
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