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Herz-Schnellcheck | Neues EKG arbeitet mit KI: Was kann Cardisiographie?


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Neues Super-EKG
Diese Methode könnte die Herzmedizin revolutionieren


Aktualisiert am 08.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ärzte in einer Herzklinik: Eine neues EKG soll mithilfe von KI Herzkrankheiten viel schneller erkennen können. (Quelle: Lionel Bonaventure/AFP/getty-images-bilder)
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Eine neue Methode zeigt in zehn Minuten, ob hinter den Symptomen eines Patienten eine ernste Herzerkrankung steckt. Das könnte die Vorsorge revolutionieren.

Herzinfarkte und plötzliche Herztode sind gefürchtet und treten oft ohne Vorwarnung auf. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weiterhin die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Nun hat ein Frankfurter Unternehmen eine Methode entwickelt, die zuverlässig erkennt, wie hoch das Risiko für eine Herzerkrankung ist. Der Name: Cardisiographie. Sie arbeitet mit künstlicher Intelligenz.

t-online fragte den Kardiologen Peter Radke, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie an der Schön Klinik in Neustadt (Schleswig-Holstein), was die Methode so vielversprechend macht.

Was ist ein EKG überhaupt?

Die Abkürzung steht für Elektrokardiogramm, mit dem die Herzströme mittels Elektroden gemessen werden können und somit die Funktion geprüft wird. Gemessen werden u.a. Herzfrequenz und Herzrhythmus. Bei einem gesunden Herzen zeigt sich in der Auswertung eine typische Kurve.

Wie funktioniert die Cardiosiographie?

Im Kern vergleichbar erst mal mit einem EKG. Der Patient kommt mit diffusen Beschwerden zum Arzt, etwa mit Druck auf der Brust, was eine Vielzahl von Ursachen haben kann. Nun versucht der Arzt herauszufinden, ob ein Zusammenhang mit einer Herzerkrankung bestehen könnte.

Dazu wird der Patient mit fünf Elektroden verkabelt, die das Signal des Herzens vier Minuten lang aufzeichnen und das Organ dabei dreidimensional vermessen. "Es handelt sich um eine Art Herz-Screening", so Radke. "Gemessen wird die Ausbreitung des Stroms im Organ. Abweichungen der Stromkurven können dann auf Herzerkrankungen wie Durchblutungsstörungen oder auch Entzündungen hinweisen." Es handelt sich um einen nicht-invasiven Eingriff.

Wie arbeitet die künstliche Intelligenz?

Die Übermittelung der Daten erfolge an ein Rechenzentrum, so Radke, der Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung ist. Nun nimmt die künstliche Intelligenz (KI) ihre Arbeit auf.

Aus den aufgezeichneten Messungen wird nun im Abgleich mit den Ergebnissen von Herz-CTs und -MRTs Tausender anderer Patienten ein Risikoprofil des Patienten für mögliche Durchblutungsstörungen des Herzens entwickelt. So kann mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eine Auffälligkeit festgestellt werden. "Zu 90 Prozent lässt sich feststellen, dass keine schwerwiegende koronare Herzerkrankung vorliegt", so Radke.

Welche Vorteile hat die Methode?

Diese liegen auf der Hand. Die Methode spürt eine Erkrankung bereits auf, bevor sie – möglicherweise abrupt – schwere Symptome zeigt. Meldet die KI ein Risiko, können weitergehende Folgeuntersuchungen eingeleitet werden, etwa auch invasive Eingriffe wie ein Herzkatheter. Der ganze Prozess der Diagnose dauert nur etwa zehn Minuten.

Was kostet das?

Die Kosten liegen bei etwa 150 Euro. Ziel ist, die Technologie vorwiegend in die Hausarzt- und kardiologischen Praxen bringen zu können, sodass eine Diagnostik schnell und unkompliziert möglich ist. Doch noch ist das Verfahren nicht ganz ausgereift: "Das liegt nicht an der Technik", so Radke. "Sondern an der Grundlage, auf der die Technik arbeitet. Noch stehen zu wenig Daten zum Abgleich zur Verfügung, um zu immer besseren Auswertungen zu kommen. Wenn die KI weiter gefüttert wird, kann das eine vielversprechende Methode werden, die dann vor allem zunächst in Hausarztpraxen Anwendung finden könnte."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Peter Radke
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