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Herzerkrankungen: Das sind die drei gefährlichsten


Symptome leicht zu übersehen
Diese drei Herzkrankheiten enden oft tödlich

Von dpa-tmn, ag

Aktualisiert am 08.01.2024Lesedauer: 4 Min.
Herzerkrankungen sind auf dem Vormarsch, doch oft werden sie erst spät erkannt.Vergrößern des Bildes
Herzerkrankungen sind auf dem Vormarsch, doch oft werden sie erst spät erkannt (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Viele Menschen nehmen ihren Herzschlag kaum wahr. Doch bei manchen gerät die Pumpe ab und an aus dem Takt. Die Symptome von drei häufigen Herzleiden werden noch immer zu häufig übersehen.

Die Koronare Herzerkrankung, Herzschwäche und Vorhofflimmern lassen sich in vielen Fällen durch einen gesunden Lebensstil verhindern. Ist das Herz bereits krank, werden typische Symptome oft nicht richtig gedeutet – was die Krankheiten umso gefährlicher macht.

Koronare Herzerkrankung bleibt lange unbemerkt

Laut der Deutschen Herzstiftung leiden etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland an der Koronaren Herzerkrankung (KHK), auch unter dem Namen Ischämische Herzkrankheit bekannt. Eine KHK droht, wenn Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen (Koronararterien) das Herz am Pumpen hindern. Die Arteriosklerose, also die Arterienverkalkung durch Fettablagerungen, schränkt nicht nur die Sauerstoffversorgung sämtlicher Organe ein. Auch zum Herzen selbst gelangt nicht mehr ausreichend Blut. Die Gefäßverengung führt im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt.

Viele Betroffene wissen nicht, dass sie an KHK erkrankt sind. Der Grund: Erst wenn die Gefäße bereits stark verengt sind, reagiert der Körper mit Schmerzen. "Später verspüren Patienten häufig ein Engegefühl in der Brust oder verstärkte Kurzatmigkeit nach Anstrengung oder Bewegung“, sagt Dr. Mattias Roser, Leiter der Elektrophysiologie an der Charité Berlin. Eine KHK zieht nicht selten Folgeerkrankungen wie Herzschwäche, Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen nach sich.

Wer die genannten Symptome bei sich bemerkt, sollte sie unbedingt bei einem Kardiologen abklären lassen. Mediziner therapieren eine KHK mit Medikamenten, manchmal muss dem Patienten allerdings auch ein Bypass oder ein Katheter in Form eines Stents gelegt werden.

Herzschwäche zeigt sich durch Erschöpfung und Atemnot

Pumpt das Herz nicht mehr ausreichend stark, diagnostizieren Ärzte eine Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt. Etwa 1,8 Millionen Deutsche haben mit der Krankheit zu kämpfen. Da es den Zellen infolge der Herzschwäche an Sauerstoff mangelt, stellt sich bei Erkrankten ein Leistungsabfall ein. "Mit fortschreitender Krankheit werden Müdigkeit und Erschöpfung ständige Begleiter, auch Atemnot bei körperlicher Anstrengung sowie Flüssigkeitseinlagerungen in Füßen und in der Lunge können hinzukommen", erklärt Roser.

Betroffene bemerken die Schwellungen meist dann, wenn die Schuhe nicht mehr richtig passen. Zudem wird der Schlaf durch häufigen Harndrang gestört, da die Flüssigkeitseinlagerungen, auch Ödeme genannt, nachts wieder aus dem Gewebe fließen. Neben Erschöpfungssymptomen klagen Menschen mit Herzschwäche auch über Appetitlosigkeit. Als typische Folge der Erkrankung kommt es außerdem oft zu Herzrhythmusstörungen.

Wenn das Herz schlechter pumpt, kann das viele Ursachen haben: Hoher Blutdruck, die Koronare Herzerkrankung, Herzrhythmusstörungen, Erkrankungen des Herzmuskels, eine defekte Herzklappe, ein angeborener Herzfehler oder eine Schilddrüsenüberfunktion zählen zu den Risikofaktoren. Ebenso schädlich ist übermäßiger Alkoholkonsum.

Vorhofflimmern führt oft zum Schlaganfall

Auch Vorhofflimmern gehört mit zu den häufigsten Herzrhythmusstörung – etwa 1,8 Millionen Menschen sind davon in Deutschland betroffen. Das Flimmern entsteht, wenn die elektrische Reizweiterleitung an die Vorhöfe aus dem Gleichgewicht geraten ist. So werden die Herzkammern nicht mehr optimal durchblutet, wodurch das Herz unregelmäßig oder schneller schlägt. Betroffene haben dann Herzrasen oder starkes Herzklopfen. "Das kann ein paar Minuten dauern, Stunden oder Tage", sagt Prof. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Im Laufe des Lebens wird es häufig schlimmer, bis der Herzschlag irgendwann dauerhaft schnell und unregelmäßig wird.

Normalerweise zieht sich der Herzmuskel 60 bis 90 Mal pro Minute zusammen und pumpt dabei vier bis sechs Liter Blut durch die Gefäße. Beim Vorhofflimmern steigt der Puls auf bis zu 160 Schläge pro Minute. Das ist vergleichbar mit dem Herzschlag während einer intensiven Sporteinheit.

Das Flimmern an sich muss nicht behandelt werden. "Die Patienten bekommen allerdings dauerhaft einen Blutverdünner", sagt Meinertz. Damit beugt man der Bildung von Blutgerinnseln vor und verringert so die Gefahr eines Gefäßverschlusses, der im Gehirn zum Schlaganfall führen kann. "Das Schlaganfall-Risiko steigt unbehandelt jedoch um das Fünffache", berichtet Roser.

Die Krankheit kommt oft mit dem Alter, äußert sich aber nicht immer durch Beschwerden. Auch Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzklappenfehler oder auch die koronare Herzerkrankungen können die Ursache der Rhythmusstörung sein.

Herzrhythmusstörung im Alter

Im Alter kommt noch eine weitere Rhythmusstörung vor: Aufgrund von Abnutzungserscheinungen schlägt das Herz älterer Menschen manchmal sehr langsam. Auch längere Aussetzer kommen vor. Ärzte sprechen vom sogenannten AV-Block. "Betroffene werden plötzlich unsicher, müssen sich festhalten, manche werden auch kurz ohnmächtig."

Behandlungsbedürftig ist der AV-Block nur, wenn das Herz länger als fünf Sekunden am Stück aussetzt. Ob das der Fall ist, finden Kardiologen mit einem Langzeit-EKG heraus. Dann setzen Ärzte einen Schrittmacher ins Herz, der einspringt, wenn es aus dem Takt gerät.

Mit gesundem Lebensstil vorbeugen

Genetisch bedingte Herzerkrankungen sind selten. Die meisten Menschen haben es also selbst in der Hand, ihr Herz fit zu halten und das Risiko für eine Herzkrankheit zu senken. Das gelingt mit einem gesunden Lebensstil, der auf einer ausgewogenen, ballaststoffreichen Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und gesunden Ölen basiert.

Tierische Fette, sowie Zucker, Alkohol und Tabak sollten hingegen nur in Maßen konsumiert werden. Die Pumpe bleibt außerdem gesund, wenn sie regelmäßig mit Bewegung trainiert und dabei gesundem Stress ausgesetzt wird. Psychischer Stress und Kummer hingegen schwächen das Herz.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.herzstiftung.de: "Herzinfarkt: Vorbeugen ist nicht schwer". Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung zum Weltherztag, abgerufen am 27.9.2022
  • Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen". Online-Informationen der Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V. (abgerufen am 27.10.2022)
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