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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Entzündete Kopfhaut Seborrhoisches Ekzem und Haarausfall – was hilft?
Ein seborrhoisches Ekzem an der Kopfhaut macht sich durch fettig-schuppende Flecken bemerkbar. Zu Haarausfall kommt es selten. Was dann zu tun ist.
Das seborrhoische Ekzem, auch seborrhoische Dermatitis genannt, ist eine Hautkrankheit, die bevorzugt an Körperstellen mit vielen Talgdrüsen in Erscheinung tritt: Meist sind die Kopfhaut und/oder das Gesicht betroffen. Typischerweise entwickeln sich dort fettig-schuppende, mitunter gerötete Flecke, die keine Schmerzen hervorrufen, jedoch jucken können. Gelegentlich geht ein seborrhoisches Ekzem der Kopfhaut zudem mit Haarausfall einher.
Wie genau es zu diesen Symptomen kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich begünstigt eine entsprechende erbliche Veranlagung die Entstehung der Erkrankung. Darüber hinaus scheint der Pilz Malassezia furfur eine Rolle zu spielen. Dieser besiedelt – auch bei Menschen ohne Hauterkrankungen – bevorzugt fettige Hautareale. Bei Personen mit einem seborrhoischen Ekzem ist er aber in allzu großer Zahl zugegen und schwächt die natürliche Barriere der Haut. Das zieht eine Entzündung nach sich, welche zu den Rötungen und der Schuppung führt.
Möglicherweise verursacht die Entzündung auch den Haarausfall. Wissenschaftlich erwiesen ist der Zusammenhang allerdings nicht, es handelt sich also nur um eine Vermutung.
Seborrhoisches Ekzem und Haarausfall – was tun?
Wer schuppige Flecken auf der Kopfhaut und Haarausfall hat, sollte einen Termin in einer hautärztlichen Praxis vereinbaren. Denn zunächst gilt es zu klären, ob wirklich ein seborrhoisches Ekzem hinter den Hautproblemen steckt oder vielmehr eine andere Erkrankung wie die Schuppenflechte (Psoriasis) oder die Neurodermitis.
Auch für den Haarausfall könnte es noch eine andere Erklärung geben als eine seborrhoische Dermatitis. Oftmals lässt er sich nicht auf eine Krankheit zurückführen, sondern auf ein Phänomen, das Fachleute als "androgenetischen Haarausfall" bezeichnen: Im höheren Erwachsenenalter verändert sich der Spiegel bestimmter Botenstoffe im Körper, was bei den meisten Männern und vielen Frauen vermehrten Haarverlust zur Folge hat.
So sieht die Behandlung aus
Stellt die Hautärztin oder der Hautarzt tatsächlich ein seborrhoisches Ekzem fest, wird sie oder er in der Regel zu einer Behandlung mit einem speziellen Shampoo raten. Dieses enthält einen Stoff, welcher der allzu starken Pilzbesiedlung der Haut entgegenwirkt und die Entzündungen lindern kann.
Wie effektiv das Mittel gegen den Haarausfall wirkt, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, weil es dazu noch keine Studien gibt. In einschlägigen Fachartikeln und -büchern wird der mit dem seborrhoischen Ekzem verbundene Haarausfall aber als reversibel, also nicht dauerhaft beurteilt. Bei einer wirksamen Behandlung des Ekzems gibt es somit Anlass zur Hoffnung, dass der Haarausfall wieder nachlässt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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