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Hautpflege bei Diabetes: Die 5 wichtigsten Tipps


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Hilfe gegen Hautprobleme
5 Tipps für die richtige Hautpflege bei Diabetes


27.07.2024Lesedauer: 4 Min.
Frau mit CremetiegelVergrößern des Bildes
Frau mit Cremetiegel: Bei Diabetes braucht die Haut viel Pflege, etwa durch regelmäßiges Eincremen. (Quelle: Prostock-Studio/getty-images-bilder)
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Die Haut ist bei Diabetes oft trocken und empfindlich. Um Hautverletzungen und -entzündungen vorzubeugen, braucht es die richtige Pflege.

Trockene, juckende und gerötete Haut: Etwa 80 Prozent aller Menschen mit Diabetes haben mit Hautproblemen zu kämpfen. Je besser das Diabetes-Management ist, desto widerstandsfähiger ist die Haut. Darüber hinaus ist eine konsequente Hautpflege von großer Bedeutung. Welche fünf Tipps Betroffene beherzigen sollten, verrät eine Dermatologin.

Warum die Haut bei Diabetes so empfindlich ist

Wer Diabetes mellitus hat, klagt häufig über Hautprobleme. Die "Zuckerkrankheit" setzt der Hautbarriere zu. Die Hautdurchblutung kann vermindert und die Blutgefäße können verengt sein. Die natürliche Abwehrfunktion ist oft geschwächt. Das macht die Haut nicht nur trockener und empfindlicher, sondern auch anfälliger für kleine Verletzungen und Entzündungen.

"Der diabetische Fuß ist ein Beispiel dafür, wie die Haut bei einem Diabetes Schaden nehmen kann", sagt Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln. "Ist der Blutzucker schlecht eingestellt, führen die zu hohen Werte auf die Dauer zu Nerven- und Gewebeschäden. Kleine Verletzungen können entstehen, aus denen sich tiefe, chronische Wunden entwickeln können. Im schlimmsten Fall müssen Teile des Fußes amputiert werden. Etwa ein Drittel der Diabetes-Patienten entwickelt das diabetische Fußsyndrom."

Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin
(Quelle: privat) (Quelle: privat)

Zur Person

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Haut bei Diabetes richtig pflegen: Auf diese 5 Punkte kommt es an

Ohne sorgfältige Hautpflege geht es bei Diabetes nicht. Fünf Punkte sind besonders wichtig:

  • Zeit für die tägliche Fußpflege nehmen
  • Hautschutzbarriere stärken
  • Verletzungen und Druckstellen ernst nehmen
  • Hautpflege mit Lichtschutzfaktor nutzen
  • ausreichend trinken und nicht kratzen

Tägliche Fußpflege ist bei Diabetes Pflicht

Bei Diabetes sind vor allem die Füße anfällig für Mikroverletzungen, Entzündungen und schlecht heilende Wunden. Damit die Haut widerstandsfähig und elastisch bleibt, sollte sie täglich mit einer fettreichen Creme versorgt werden. Auch sollten die Nägel immer gerade geschnitten werden, damit sie nicht einwachsen. Hornhaut sollte man regelmäßig entfernen oder professionell behandeln lassen, damit die trockenen Hautstellen nicht einreißen und Bakterien und Pilzen eine Eintrittspforte bieten. Wenn man die Hornhaut selbst entfernt, sollte man sehr vorsichtig vorgehen: nicht zu grob und tief rangehen.

"Neben täglichem Eincremen der Füße mit einer reichhaltigen und hornhautreduzierenden Fußcreme ist eine medizinische Fußpflege für Betroffene empfehlenswert – besonders wenn es mit fortschreitendem Alter schwieriger wird, an die Füße zu gelangen. Auch erkennen Experten Druckstellen, einen Pilz und Verletzungen frühzeitig und können entgegenwirken. Regelmäßige Hautarztbesuche sind bei Diabetes ebenfalls ratsam", sagt Schlossberger.

Stärkung der Hautschutzbarriere

Nicht nur den Füßen tut ein Plus an Pflege gut. Auch der Rest des Körpers freut sich über eine Portion Pflege, um Fett- und Feuchtigkeitsverluste auszugleichen. Bewährt haben sich Cremes und Lotionen ohne Duft-, Farb- und bedenkliche Konservierungsstoffe sowie ohne Alkohol. Inhaltsstoffe wie Urea und Dexpanthenol verbessern die Hautfeuchtigkeit und unterstützen die Selbstheilungskräfte der Haut. Ebenfalls empfehlenswerte Pflegestoffe sind Nachtkerzenöl, Jojobaöl und Vitamin E.

Für die Duschpflege eignen sich pH-hautneutrale Duschgele und Duschöle für den Erhalt der Hautschutzbarriere. Auf Seifen sollte man eher verzichten. Sie trocknen die Haut meist zu sehr aus. "Zudem empfiehlt es sich, nicht zu heiß und nicht zu lange zu duschen und die Haut anschließend sanft mit einem Handtuch trocken zu tupfen statt zu rubbeln", rät Schlossberger.

Auf Verletzungen und Druckstellen achten

Um die empfindliche Haut nicht zusätzlich zu reizen, sollte sie weder Reibung noch Druck ausgesetzt sein. Zu enge Schuhe, Hosen, Gürtel, BHs und einschneidende Sockenbündchen sind bei Diabetes für die Haut tabu. Besonders kritisch können Druckstellen an den Füßen werden: Durch die möglicherweise bestehenden Nervenschädigungen nehmen Betroffene Schmerz und Reiben oft nicht wahr – und übersehen dann leicht Wunden und Infektionen.

"Wer Diabetes hat, sollte regelmäßig die Haut auf Druckstellen und Verletzungen hin untersuchen", rät Schlossberger. "Ebenso sollten Betroffene bequemes und atmungsaktives Schuhwerk wählen. Die Socken sind am besten aus Baumwollstoff, da dieser Feuchtigkeit gut aufnimmt und Schwitzen im Schuh reduziert. Auch ein desinfizierendes Schuhspray hilft, möglichen Erregern wie Pilzen entgegenzuwirken."

Hohen Lichtschutzfaktor nutzen

Des Weiteren sollten Menschen mit Diabetes auf einen hohen Lichtschutzfaktor achten. Der Sonnenschutz ist wichtig, weil trockene, empfindliche Haut anfälliger für Sonnenbrand ist. Hinzu kommt: Viele Betroffene müssen Entwässerungsmittel, sogenannte Diuretika, einnehmen. Diese machen die Haut sonnenempfindlich. Ein Lichtschutzfaktor 50+ sollte es der Dermatologin zufolge sein. Im Winter darf der Sonnenschutz fetthaltig sein, im Sommer sind feuchtigkeitsspendende Lotionen und Sprays gut geeignet.

Ausreichend trinken und nicht kratzen

Nicht zu unterschätzen ist zudem die Hautpflege von innen. Hierzu gehört neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, die den Körper mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen versorgt, auch eine gute Flüssigkeitszufuhr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt, am Tag rund eineinhalb Liter Flüssigkeit zu trinken – am besten Wasser und ungesüßte Tees.

Und abschließend noch ein Tipp: Kratzen Sie nicht, auch wenn trockene Haut oft unangenehm juckt. Wer kratzt, riskiert winzige Verletzungen – was bei diabetesbedingten Funktionsstörungen der Haut schlecht heilende Wunden und Infektionen begünstigt. "Besser, Sie cremen die juckende Stelle ein oder streichen oder drücken sie vorsichtig", sagt Schlossberger. "Suchen Sie bei neu auftretenden Hautveränderungen immer eine ärztliche Praxis auf. Neben Hautinfektionen durch Bakterien und Pilze können möglicherweise auch allergische Hautreaktionen auf die Medikamente auftreten."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Dr. Uta Schlossberger
  • diabinfo.de: "Hautkrankheiten bei Diabetes". Online-Information von diabinfo, dem Diabetesinformationsportal. (Abrufdatum: 25. Juni 2024)
  • dge.de: "Gut essen und trinken – die DGE-Empfehlungen". Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Abrufdatum: 25. Juni 2024)
  • gesundeitsinformation.de: "Wie wird ein diabetischer Fuß behandelt?" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 18. Oktober 2023)
  • gesundeitsinformation.de: "Diabetes Typ 2" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 18. Oktober 2023)
  • bfs.de: "UV-Schutz durch Sonnencreme". Online-Information des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS). (Stand: 29. Mai 2022)
  • aerztezeitung.de: "Diabetes geht meistens auch auf die Haut". Online-Information der ÄrzteZeitung. (Stand: 27. Februar 2023)
  • gesund.bund.de: "Diabetischer Fuß". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 12. April 2021)
  • pharmazeutische-zeitung.de: "Diabetes ist auch Hautsache". Online-Information der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). (Stand: 24. Mai 2020)
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