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Corona | Studie zeigt: So lange sind Infizierte ansteckend


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Superspreader Karneval?
Studie zeigt: So lange sind Corona-Infizierte ansteckend


Aktualisiert am 16.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Karnevalsauftakt in Köln: Steigen nun wieder die Infektionszahlen in Nordrhein-Westfalen?Vergrößern des Bildes
Karnevalsauftakt in Köln: Steigen nun wieder die Infektionszahlen in Nordrhein-Westfalen? (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)
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Der Gesundheitsminister kritisiert die Stadt Köln scharf. Klar ist: In den Menschenmassen werden sich viele infiziert haben. Wie lange sind sie infektiös?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat das Vorgehen der Stadt Köln am 11.11. mit Blick auf den Infektionsschutz scharf kritisiert. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (KStA) sagte er, er sei "entsetzt" darüber, wie die Stadt die Eröffnung der Karnevalssession am vergangenen Freitag organisiert habe.

Die Stadt habe "verantwortungslos und unprofessionell" gehandelt: In den Partyzonen seien die jungen Leute "komplett unkontrolliert zusammengekommen, als ob es Corona nicht geben würde", bemängelte Lauterbach. "Falls wir jetzt in NRW stark ansteigende Fallzahlen bekommen, geht das auch auf die Kappe der Stadt Köln." Schließlich hätten die Jecken "stundenlang im Aerosolnebel" gestanden, so der Minister weiter.

Neue Infektionsketten entstehen

Wird der Karneval zum Superspreader? Klar ist: Nach der Ansteckung bilden sich neue Infektionsketten. Die Infizierten tragen das Virus weiter, nach den Karnevalsfeiern zum Beispiel ins Büro oder in die Schule. Doch wie lange sind sie infektiös? Dieser Frage sind US-Forscher nachgegangen.

Sie untersuchten die mittlere Dauer zwischen dem positiven und dem später wieder negativen PCR-Test. Die Wissenschaftler nutzten Nasenabstriche, um die Viruslast und den Zeitpunkt zu ermitteln, an dem die Coronaviren nicht mehr vermehrungsfähig waren. 66 Probanden nahmen an der Studie teil, sie waren zwischen Juli 2021 und Januar 2022 infiziert. Bei 32 von ihnen wurde die Delta-Variante, bei 34 die Omikron-Variante nachgewiesen. Damals war der Subtyp BA.1 dominant.

Die Ergebnisse:

  • Die mit der Delta-Variante Infizierten waren im Schnitt vier Tage infektiös. Die Werte umfassten einen Zeitraum zwischen drei und fünf Tagen.
  • Die Omikron-Infizierten waren im Schnitt fünf Tage infektiös. Hier umfasste der Zeitraum jedoch zwischen drei und neun Tagen.

Ansteckung anderer schon am Tag der eigenen Infektion?

In diesem Zeitintervall – also bis zu neun Tage – können Infizierte das Virus weitertragen und andere Personen anstecken. Unterschiede zwischen Geimpften, Geboosterten und Ungeimpften konnten die Forscher nicht ausmachen. Sie betonen jedoch, dass die Kohorte der Studienteilnehmer verhältnismäßig klein ist.

In Deutschland ist derzeit weiterhin der Omikron-Subtyp BA.5 dominant. Gesonderte Untersuchungen zu dieser Variante liegen noch nicht vor.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung teilt jedoch mit: "Die höchste Ansteckungsfähigkeit besteht um den Zeitraum herum, in dem die eigenen Krankheitszeichen entstehen. Ein Ansteckungsrisiko besteht aber auch vor Auftreten von Krankheitszeichen (präsymptomatisch). Ein relevanter Anteil von Personen steckt sich bei Infizierten ein bis zwei Tage vor deren Krankheitsbeginn an. Aus Einzelfallbeobachtungen kann jedoch geschlossen werden, dass eine Ansteckung anderer möglicherweise bereits am Tag nach der eigenen Infektion oder sogar am selben Tag erfolgen könnte."

Mahnung zur Vorsicht

Deutlich wird: Infizierte können das Virus bereits weitertragen, bevor sie selbst Krankheitssymptome zeigen oder überhaupt einen Test absolviert haben. In der TV-Sendung "Hart aber fair" mahnte die Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt angesichts der stark gestiegenen Infektionszahlen nach dem Oktoberfest jüngst: "Ich denke, wir hätten bessere Vorsorge treffen sollen. Zum Beispiel, indem wir Menschen stärker darauf hinweisen, dass es sinnvoll ist, getestet auf das Oktoberfest zu gehen. Oder dass es gut ist, nach einer Party nicht am nächsten Tag ins Altenheim zu gehen."

Eine freiwillige Selbstbeschränkung nach dem Besuch solcher Großveranstaltungen wie dem Karneval kann also Infektionsketten eindämmen und im schlimmsten Fall verhindern, dass das Virus dort ankommt, wo es immer noch großen Schaden anrichten kann – bei den besonders vulnerablen Gruppen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Studie der Universität Cambridge: "Duration of Shedding of Culturable Virus in SARS-CoV-2 Omicron (BA.1) Infection" (englisch, 21. Juli 2022)
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