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COPD-Trigger: Hiermit bekommen es fast alle Betroffenen zu tun


Unterschätzte Umweltfaktoren
COPD-Trigger, denen fast alle Betroffenen ausgesetzt sind


23.09.2024Lesedauer: 4 Min.
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Ein älterer Mann in herbstlicher Umgebung: In der kühleren Jahreszeit lauern auf Menschen mit COPD mehrere potenzielle Auslöser für Symptomverschlimmerungen, etwa feuchtkalte Witterung, trockene Heizungsluft und sich ausbreitende Atemwegsinfekte. (Quelle: Halfpoint/getty-images-bilder)

Eine Reizung der Atemwege verschlimmert die COPD-Symptome Atemnot, Husten und Auswurf. Welche Trigger Betroffene unbedingt vermeiden sollten.

Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit sind die Atemwege chronisch entzündet und zunehmend verengt. Atemnot, Husten und Auswurf gehören zu den Hauptsymptomen der COPD, englisch "chronic obstructive pulmonary disease" genannt. Die sogenannte AHA-Symptomatik ist häufig von einem Engegefühl in der Brust und Atemgeräuschen begleitet. Um einer Verschlechterung der Lungenkrankheit entgegenzuwirken, sollten Betroffene ihre Lunge möglichst schonen. Welche Umweltfaktoren der Lunge besonders zusetzen.

COPD-Risiko akute Verschlimmerung

Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge sind ungefähr fünf bis zehn von 100 Menschen über 40 Jahre an COPD erkrankt. Ohne Behandlung schreitet die chronisch obstruktive Lungenerkrankung fort und die Lungenfunktion nimmt stetig ab. Besonders gefürchtet sind sogenannte Exazerbationen, also akute Verschlechterungen des Krankheitsbildes. Typische Zeichen sind zunehmende Atemnot, stärkerer Husten mit verstärkt zähem Schleim sowie Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder Fieber.

COPD-Lunge schützen: jede Form von Rauch vermeiden

Um einer Verschlechterung des Lungenzustands entgegenzuwirken, sollten Reizungen der Atemwege vermieden werden. Einer der bedeutendsten Trigger ist Rauch. Zigarettenrauch gilt als größer Risikofaktor für die Entstehung und Verschlimmerung einer COPD. Bei etwa 9 von 10 Erkrankten ist Tabakrauch für die COPD ursächlich. Betroffenen wird dringend geraten, mit dem Rauchen aufzuhören und sich Rauch nicht auszusetzen.

Neben dem Zigarettenrauch (E-Zigaretten und Passivrauchen eingeschlossen) gehören auch Grillqualm, Lagerfeuer, Feuerschalen und Kaminrauch zu den Risikofaktoren für die Lunge. Gelangt der Rauch mit seinen winzigen Rußpartikeln in die Atemwege, begünstigt er Entzündungsprozesse. Die Schleimhautschwellungen nehmen zu, die Schleimproduktion verstärkt sich, der Hustenreiz und die damit verbundenen Atembeschwerden werden intensiver. Im schlimmsten Fall tritt akute Atemnot auf. Übrigens: Auch den Qualm von Silvesterfeuerwerk, Wunderkerzen und Kerzen im Allgemeinen sollten COPD-Betroffene besser meiden.

Achtung, Staub!

Staub kann die Atemwege ebenfalls reizen und Husten und Atemnot verstärken. Beim Putzen der Wohnung sollten COPD-Betroffene darauf achten, möglichst wenig Staubpartikel aufzuwirbeln. Das kann mit Staubsaugern mit speziellen Feinstaubfiltern (HEPA-Filter) gelingen, aber auch mit feuchtem Wischen der Böden. Feuchtigkeit bindet den Staub und verhindert, dass er in die Atemluft gelangt.

Da Staub zudem Bakterien, Pilze, Pollen und Hausstaubmilbenkot enthält, sollte er regelmäßig entfernt werden: vom Boden, von Möbeln, Kissen, Polstern, Matratzen, Türrahmen, Fensterbänken und so weiter. Ein Raumluftreiniger ist ebenfalls eine Überlegung wert: Er kann Feinstaubpartikel aus der Luft entfernen und die Luftqualität in Innenräumen verbessern.

Erkältungszeit: Virale und bakterielle Infekte setzen der Lunge zu

Ein weiterer Risikofaktor, der vor allem in den kalten Monaten zum Tragen kommt, sind Infekte. Nicht nur, dass man sich im Herbst und Winter der feuchtkalten Witterung sowie der trockenen Heizungsluft nicht entziehen kann: Die entzündeten Bronchien von COPD-Betroffenen sind anfällig für Infekte. Bei verstärkter Erkältungssymptomatik sollte unbedingt frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden.

Akute Atemwegsinfekte können bei COPD-Betroffenen zu einer plötzlichen Verschlechterung der Atemfunktion führen. Durch die Infektion mit Erkältungserregern und die damit verbundenen Erkältungssymptome werden die Atemwege zusätzlich gereizt. Sekretbildung, Schleimhautschwellungen und Husten nehmen zu. Auch die allgemeine Belastbarkeit nimmt ab. Die Betroffenen fühlen sich körperlich erschöpft und abgeschlagen. Ein Notfallset mit Medikamenten sollte immer in Reichweite sein. Bei ausgeprägter Luftnot sollten Betroffene nicht zögern, einen Notarzt zu rufen.

Impfung gegen Grippe und Pneumokokken ist empfohlen

Um schweren Verläufen vorzubeugen, empfiehlt die Nationale Versorgungsleitlinie "COPD" die Impfung gegen Grippe und Pneumokokken, um schweren Folgeerkrankungen, wie beispielsweise einer bakteriellen Lungenentzündung, vorzubeugen: Menschen mit COPD seien "besonders anfällig" für Infekte der Atemwege. Durch Krankheitserreger wie Grippeviren (Influenzaviren) oder Pneumokokken könne sich die COPD verschlechtern. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung.

Ebenfalls empfehlenswert sind COPD-Schulungen. Dort können Betroffene lernen, wie sie sich im Falle einer akuten Atemnot verhalten. Es gibt bestimmte Selbsthilfetechniken, die das Atmen in solchen Notsituationen erleichtern helfen. Auch der Umgang mit Notfallmedikamenten wird geschult.

Atemwege vor Kälte schützen

Eisige Temperaturen und kalter Wind reizen die Atemwege in der kalten Jahreszeit. Aufpassen sollten COPD-Betroffene bei intensiverer körperlicher Aktivität im Freien. Beim Einatmen von kalter Luft ziehen sich die Bronchien zusammen, die bei COPD ohnehin schon verengt sind. Es kann zu verstärktem Husten und zu Atemnot kommen.

Ein weicher Schal über dem Mund kann, sofern er als angenehm empfunden wird, bei Aufenthalten im Freien die Kälte etwas abfangen. Auch sollte man durch die Nase atmen, um die Luft etwas vorzuwärmen, bevor sie in die Bronchien gelangt. Bronchienerweiternde Medikamente sollten in der Tasche mit dabei sein.

Trockener Heizungsluft entgegenwirken

Zu trockene Luft reizt die Bronchien und kann den Hustenreiz verstärken. Innenräume sollten während der Heizungsperiode regelmäßig gelüftet werden, damit frische, sauerstoffreiche Luft einströmen und trockene, staubige Luft entweichen kann. Zugleich beugt regelmäßiges Lüften der Schimmelbildung vor. Zwischendurch immer mal für fünf bis zehn Minuten stoßlüften.

Eine Schale mit Wasser auf der Heizung kann das Raumklima verbessern. Aber Achtung: Wechseln Sie das Wasser regelmäßig und spülen Sie das Gefäß immer wieder gut aus, damit kein Schimmel entsteht, der die Atemwege belastet und COPD-Symptome möglicherweise verschlechtern kann.

Genügend trinken gegen trockene Atemwege

Ebenso sollten COPD-Betroffene auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Trinken befeuchtet die Atemwege und stärkt deren Abwehrfunktion. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt in ihrem Ratgeber "COPD" eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis zwei Litern. So könne der Schleim verflüssigt und leichter abgehustet werden. Auch können sich Erreger nicht so leicht festsetzen. Inhalationen mit Kochsalzlösung, Nasenspülungen und salzhaltige Nasensprays unterstützen die Befeuchtung der oberen Atemwege ebenfalls.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • patienteninformation.de: "COPD – wenn sie sich verschlechtert". Online-Information des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. (Stand: Aufgerufen am 18. September 2024)
  • gesund.bund.de: "Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 17. März 2023)
  • awmf.org: "Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie COPD". Patientenleitlinie (PDF) der Bundesärztekammer, der Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. (Stand: 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 14. Dezember 2022)
  • lungeninformationsdienst.de: "COPD: Symptome, Entstehung, Formen". Online-Information des Lungeninformationsdienstes am Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. (Stand: 24. Januar 2022)
  • patienteninformation.de: "COPD - dauerhaft verengte Atemwege". Online-Information des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. (Stand: September 2021)
  • leitlinien.de: "Nationale Versorgungsleitlinie COPD". S3-Leitlinie der Bundesärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. AWMF-Registernummer nvl-003. (Stand: 25. Juni 2021)
  • bzga.de: "COPD. Chronische obstruktive Lungenerkrankung". Patientenbroschüre (PDF) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. (Stand: 2021)
  • lungeninformationsdienst.de: "COPD und Schimmelpilzallergie". Online-Information des Lungeninformationsdienstes am Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. (Stand: 10. September 2020)
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