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Thymian: Aromatisches Heilkraut gegen Husten


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Bei Erkältung und Husten
Welche Heilkräfte in Thymian stecken


Aktualisiert am 20.01.2024Lesedauer: 4 Min.
Garten-Thymian und Thymianöl. Die ätherischen Öle des Thymians wirken antibakteriell und schleimlösend und sind Bestandteil vieler pflanzlicher Arzneimittel.Vergrößern des Bildes
Die ätherischen Öle des Thymians wirken antibakteriell und schleimlösend und sind Bestandteil vieler pflanzlicher Arzneimittel. (Quelle: Stefan Tomic/getty-images-bilder)
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Als Küchengewürz ist Thymian bei der Zubereitung von Fleisch, Suppen und Soßen unentbehrlich. Doch das Kraut hat auch als Heilpflanze eine lange Tradition und wird vor allem bei Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Bereits im Mittelalter war der Echte Thymian (lat. Thymus vulgaris) wegen seiner gesundheitsförderlichen Wirkung auf die Atemwege bekannt. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Die Wirkstoffe der Thymianpflanze sind Bestandteil vieler pflanzlicher Arzneimitteln, um bei Husten und Bronchitis die Symptome zu lindern. Ihre entzündungshemmende, schleimlösende Wirkung hat sich bewährt, auch wenn die Studienlage zur medizinischen Heilkraft von Thymian bislang dünn ist.

Thymian: Herkunft, Wachstum und Ernte

Der Echte Thymian zählt zu den sogenannten Lippenblütlern. Der verholzende Zwergstrauch stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo er eine Höhe von etwa 50 Zentimetern erreicht. Stängel und Blätter sind graufilzig behaart. Die Blüten der Pflanze sind weiß, rosa oder blassviolett. Neben dem Echten Thymian gibt es weltweit über zweihundert Thymianarten. Sie unterscheiden sich in Wuchsform und -höhe, Blatt- und Blütenfarbe.

In Deutschland kommt Echter Thymian wildwachsend normalerweise nicht vor. Hierzulande ist er als Kulturpflanze in Kräutergärten oder auf dem Balkon als Topfpflanze anzutreffen. Die Pflanze gedeiht am besten an geschützten, sonnigen und warmen Standorten. Der Boden sollte nährstoffarm, mäßig trocken, durchlässig und idealerweise kalkhaltig sein.

Thymian ist pflegeleicht und benötigt als mediterrane Pflanze nur wenig Wasser. Auch längere Trockenperioden übersteht die Pflanze problemlos. Frischer Thymian kann das ganze Jahr über geerntet werden. Kurz vor der Blütezeit, je nach Sorte zwischen Mai und Oktober, ist das Aroma der Blätter besonders intensiv.

Wer die Zweige trocknen möchte, kann sie als Bündel an einem warmen, schattigen Ort aufhängen und nach zwei bis vier Wochen abnehmen. Zum Aufbewahren eignet sich eine Frischhaltedose im Kühlschrank.

Inhaltsstoffe und Wirkung von Thymian

Der wichtigste Inhaltsstoff in Thymian ist sein ätherisches Öl, bestehend aus den Komponenten Thymol und Carvacrol. Darüber hinaus enthalten die Blüten und Blätter der Pflanze Flavonoide und Gerbstoffe. Das ätherische Öl hat antiseptische Eigenschaften und soll das Wachstum von Bakterien und Viren hemmen. Kleinere Studien bestätigen, dass die Wirkstoffe krampf- und schleimlösend sind. Daher enthalten viele Hustenmittel Thymianextrakte.

Gemäß der Kommission E, einer wissenschaftlichen Kommission von Sachverständigen für pflanzliche Heilmittel, kann Thymiankraut zur Linderung der Symptome bei Katarrhen der oberen Luftwege, Bronchitis und Keuchhusten eingesetzt werden. Zu dieser Einschätzung kommt auch die europäische Phytotherapie-Wissenschaftskooperative ESCOP.

Die Europäische Arzneimittelagentur Ema dagegen bestätigt dem Thymiankraut aufgrund fehlender aussagekräftiger Studien nur den "traditionellen Gebrauch" bei erkältungsbedingtem Husten. Das bedeutet, dass die Wirkung zwar nicht wissenschaftlich erwiesen ist, sich aber durch Erfahrung bestätigen lässt.

Die Volksmedizin verwendet das Heilkraut auch bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, vor allem bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit. Ebenfalls soll Thymian als Badezusatz bei Hauterkrankungen den Juckreiz lindern. Doch auch hierfür gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, sondern nur Erfahrungswerte.

Anwendung, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Als pflanzliches Arzneimittel kann Thymian in Form von Säften, Tropfen, Pastillen und Dragees eingenommen werden. Die ätherischen Öle der Pflanze werden aber auch als Badezusatz, in Salben und Mundwassern verwendet. Bei äußerlicher Anwendungen von Thymianöl sollte man darauf achten, dass es niemals in direkten Kontakt mit den Schleimhäuten oder mit den Augen gerät.

Achtung: Bei Erkältungskrankheiten und Husten bei Säuglingen und Kleinkindern sollten keine ätherischen Öle verwendet werden, weder zum Einreiben noch zum Inhalieren. Die Atembeschwerden können sich hierdurch verschlimmern, schlimmstenfalls bis zum Atemstillstand. Auch bei anderen pflanzlichen Arzneimitteln sollten Eltern immer Rücksprache mit dem Arzt halten, bevor sie diese bei kleinen Kindern anwenden.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man immer erst einen Arzt fragen, bevor man zu Thymianextrakten greift. Das Gleiche gilt für Personen mit schweren Leberschäden, Schilddrüsen-Funktionsstörungen sowie Magenschleimhaut- und Darmentzündungen. Denn die Bestandteile des ätherischen Öls können in hoher Dosierung zu einer Verschlimmerung der Erkrankungen beitragen. Bei Menschen mit Asthma oder Allergien können sie Anfälle auslösen und zu schweren allergischen Reaktionen führen.

Zubereitung als Tee: Was ist zu beachten?

Thymiantee ist wohltuend und besitzt ein würziges Aroma. Als Erkältungs- oder Bronchialtee wird er in Drogerien und Apotheken als Fertigprodukt in Beuteln angeboten. Doch man kann ihn auch selbst zubereiten. Hierzu legt man einen Löffel getrocknete Thymianblätter in eine Tasse und übergießt das Ganze mit 250 Milliliter heißem Wasser. Während der Tee etwa fünf Minuten zieht, sollte man die Tasse abdecken, sodass die ätherischen Öle der Pflanze nicht entweichen können.

Tipp: Etwas Honig wirkt bei Halsschmerzen angenehm und sorgt dafür, dass die schleimlösende Wirkung des Tees verstärkt wird.

Achtung: Für Babys ist Thymiantee aufgrund seiner starken ätherischen Öle ungeeignet. Auch Kleinkindern sollte der Tee nur nach Absprache mit dem Arzt verabreicht werden.

Verwendung von Thymian als Küchenkraut

Das mediterrane Kraut erfreut sich auch in der Küche großer Beliebtheit und verleiht Gerichten mit Fleisch, Fisch und Gemüse eine würzige, leicht bittere Note. Ob frisch, getrocknet, tiefgefroren oder gemahlen: Thymian sorgt in vielen Speisen für ein mediterranes Aroma und soll bei schweren Gerichten die Verdauung unterstützen. Das Kraut ist fester Bestandteil der berühmten Kräuter der Provence und findet auch in Kräuterlikören Verwendung.

Thymian besitzt eine starke Würzkraft. Diese ist bei der getrockneten Variante höher als bei den frischen Kräutern. Beim Kochen sollte es daher vorsichtig dosiert werden. Für ein besonders intensives Aroma sollte man das getrocknete Gewürz am besten zu Beginn des Kochvorgangs hinzufügen. So kann es den Geschmack perfekt entfalten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • ema.europa.eu: "Thymi herba"
  • gesundheit.gv.at: "Hilft Thymian gegen Husten?"
  • deutsche-apotheker-zeitung.de: "Thymian: aotomatisch gegen Husten"
  • nabu.de: "Heilsame Blütenpracht im Steingarten – Der Echte Thymian ist Arzneipflanze des Jahres 2006"
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