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Alkoholfasten: Erholung des Körper bereits nach vier Wochen


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Zellgift Alkohol
Alkoholfasten: Wie sich der Körper bereits nach vier Wochen erholt


Aktualisiert am 20.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Alkoholverzicht: Schon wenige Wochen ohne Alkohol haben erstaunlich positive Effekte auf den Körper.Vergrößern des Bildes
Alkoholverzicht: Schon wenige Wochen ohne Alkohol haben erstaunlich positive Effekte auf den Körper.

Ein Glas Sekt zum Anstoßen, ein Wein zum Abendessen, ein Bier mit Freunden: Viele Menschen unterschätzen die Gesundheitsrisiken von Alkohol. Was vier Wochen Alkoholfasten bewirken.

Alkohol in Gesellschaft ist weitverbreitet und gilt meist als harmloser Genuss. Wenn aus dem täglichen Wein zum Essen allerdings mehr wird, kann das gesundheitliche Folgen haben. Es ist erstaunlich, wie sich vier Wochen ohne Alkohol auf den Körper auswirken.

Warum Alkohol für den Körper kritisch ist

Regelmäßiger Alkoholkonsum ist ungesund. Er birgt nicht nur ein Suchtrisiko. Alkohol kann darüber hinaus schwere Gesundheitsschäden an Nerven und Organen wie Leber und Herz verursachen. Alkohol erhöht unter anderem das Risiko für Darm-, Brust-, Leber- und Speiseröhrenkrebs. Ebenso begünstigt Alkohol die Entstehung psychischer Krankheiten, darunter Depressionen. In der Schwangerschaft kann Alkohol das Ungeborene schädigen und zu körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen führen. Bei Kindern und Jugendlichen stört Alkohol einen gesunden Entwicklungsprozess. Zudem fördert Alkohol Übergewicht.

Gibt es eine unkritische Alkoholmenge?

Die Deutsche Hautstelle für Suchtfragen e. V. betont, dass es keinen potenziell gesundheitsförderlichen und keinen sicheren Alkoholkonsum gibt. Auch geringe Trinkmengen könnten zur Verursachung von Krankheiten beitragen. Für die körperliche Gesundheit sei es am besten, keinen Alkohol zu trinken. Dem stimmen Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu. "In Bezug auf das Suchtpotenzial und unter Berücksichtigung der überzeugenden Evidenz für einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und bestimmten Tumorkrankheiten kann keine regelmäßige Alkoholmenge als gesundheitlich unbedenklich bezeichnet werden", erklärt Diplom-Oecotrophologin Silke Restemeyer vom Referat Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

Verzicht auf Alkohol deckt beginnenden Alkoholmissbrauch auf

Vier Wochen Alkoholfasten hat zum einen den Vorteil, dass die Gewohnheit, Alkohol zu trinken, unterbrochen wird. Zum anderen spürt man beim Verzicht, ob er einem leicht fällt oder ob man den Alkohol möglicherweise sogar bereits "braucht". Der Übergang vom "Genussmittel" über Alkoholmissbrauch bis hin zu einer Alkoholsucht ist fließend. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS) beginnen Missbrauch und Abhängigkeit fast immer unspektakulär: mit Gewöhnung.

Ein kritischer Punkt ist laut der DHS erreicht, wenn wiederholt ein starker Drang nach Alkohol auftritt und man mehr trinkt oder länger als eigentlich beabsichtigt. Das sei ein Warnzeichen, dass der Konsum einem langsam entgleite. "Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht die Suchtgefahr", sagt Restemeyer. "Daher ist ein achtsamer Umgang dringend anzuraten."

Silke Restemeyer arbeitet für die Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Silke Restemeyer arbeitet für die Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). (Quelle: DGE, Bonn )

Zur Person

Diplom-Oecothrophologin Silke Restemeyer arbeitet im Referat Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

Alkoholfasten unterstützt Gewichtsverlust

Ein weiterer Vorteil von Alkoholfasten ist ein möglicher Gewichtsverlust. Alkohol ist kalorienreich: "Alkohol liefert viel Energie, die oft nicht mitgerechnet oder berücksichtigt wird. Ein Weizenbier hat um die 250 Kilokalorien. Dafür können Sie eine Laugenbrezel essen", sagt Restemeyer. "Wer abnehmen möchte, sollte daher nicht nur seine Ernährung umstellen und regelmäßig körperlich aktiv sein, sondern ergänzend auch die Alkoholmenge reduzieren. Mit einem gesunden Lebensstil lassen sich innerhalb von vier Wochen zwei bis drei Kilogramm abnehmen."

Und noch eine Kalorienfalle birgt Alkohol: Er begünstigt Heißhungerattacken. Man snackt mehr, als man eigentlich will: Chips, Pommes, Pizza, Salzstangen … Viele kennen das Phänomen, dass bei einem feuchtfröhlichen Abend die Chipstüte auf einmal leer ist und spätabends plötzlich noch die Lust auf Döner kommt.

So gesund ist Alkoholverzicht für den Körper

Bereits nach drei bis vier Wochen werden die positiven Effekte des Alkoholfastens spürbar: Der Schlaf wird besser und ruhiger. Man wacht nachts weniger häufig auf – und schwitzt möglicherweise sogar weniger. Auf den Blutdruck wirkt sich Alkoholverzicht ebenfalls günstig aus. Durch Alkohol verursachte hohe Blutdruckwerte normalisieren sich. Ebenso bemerken viele eine Verbesserung des Hautbildes. Alkohol begünstigt unter anderem Entzündungsprozesse und wirkt austrocknend auf die Haut: Sie wird fahler, müder, trockener und nicht selten unreiner. Und auch dem Immunsystem tut die Alkoholpause gut. Die Infektanfälligkeit nimmt ab.

Fittere Leber ohne Alkohol

Zudem unterstützt Alkoholverzicht die Regeneration der Leber. Alkohol belastet als Zellgift erheblich das Entgiftungsorgan, da es für den Abbau von Alkohol zuständig ist. Wie die Deutsche Leberhilfe e. V. mitteilt, stört regelmäßiger Alkoholkonsum die normale Leberfunktion und das chemische Gleichgewicht in der Leber, sodass Leberzellen zerstört oder verändert werden.

Dies führe zunächst zu Fetteinlagerungen (alkoholische Fettleber). Werde weiter Alkohol konsumiert, könne sich die Leber entzünden (alkoholische Hepatitis). Die alkoholische Hepatitis könne schließlich als chronische Entzündung zur Leberzirrhose führen, aber auch als schwere Akuterkrankung auftreten: Dann drohe Leberversagen. In einem frühen Stadium lässt sich der Leberzerstörung noch entgegenwirken. Bereits nach einem Monat Alkoholverzicht verbessern sich die Leberwerte deutlich.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dge.de: "Alkohol". Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Stand: Aufgerufen am 21. Februar 2024)
  • dge.de: "Getränke". Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Stand: Aufgerufen am 21. Februar 2024)
  • dhs.de: "Alkohol-Risiken". Online-Information der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS). (Stand: Aufgerufen am 13. März 2024)
  • kenn-dein-limit.de: "Kannst du ohne?". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 21. Februar 2024)
  • kenn-dein-limit.de: "Alkoholverzicht". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 21. Februar 2024)
  • dhs.de: "Alkohol Konsumformen". Online-Information der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS). (Stand: Aufgerufen am 21. Februar 2024)
  • leberhilfe.org: "Wofür ist die Leber da?". Online-Information der Deutschen Leberhilfe e. V. (Stand: Oktober 2020)
  • daserste.de: "Service: Alkoholfasten – gesund für die Leber". Online-Information des Morgenmagazins MOMA, Das Erste. (Stand: 14. Februar 2024)
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