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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht unterschätzen Meningitis: Symptome der Hirnhautentzündung
Die Meningitis (auch Hirnhautentzündung) ist eine ernstzunehmende Krankheit und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Sie kann durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöst werden und ihre Symptome ähneln Grippebeschwerden. Erfahren Sie hier mehr über Anzeichen mögliche Folgen und inwiefern eine Impfung schützt.
Hirnhautentzündung: Erste Anzeichen ernstnehmen
Eine Meningitis oder Hirnhautentzündung wird meist durch Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder der Masern und seltener durch Bakterien wie Meningokokken verursacht. Die Inkubationszeit liegt zwischen drei und 14 Tagen. Danach bemerkt der Betroffene erste Symptome: Er fühlt sich schlapp und müde, entwickelt ein schweres Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und Fieber – ähnlich wie bei einer Grippe oder Erkältung.
Steifer Nacken und weitere Alarmsignale
Wie die "Apotheken Umschau" in ihrem Online-Portal berichtet, begleiten typischerweise eine ausgeprägte Nackensteifheit oder Hinterkopfschmerzen diese grippeähnlichen Symptome. Dann können Patienten ihren Kopf kaum noch weit genug nach vorne beugen, so dass er auf der Brust aufliegt. Seitliche Drehbewegungen verursachen hingegen weniger Schmerzen. Bei entsprechenden Beschwerden sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen. Weitere Symptome der Krankheit sind:
- Unruhe bis hin zur Bettflucht
- Gelenkschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Krampfanfälle
Einige Betroffene sind während einer Hirnhautentzündung besonders lichtscheu, andere verlieren sogar das Bewusstsein.
Unterschiedliche Symptome bei Kindern und Senioren
Wie das Gesundheitsportal "onmeda.de" berichtet, äußert sich die Infektion bei Kleinkindern nicht durch einen steifen Nacken, sondern durch das Anschwellen der Fontanelle, der Knochenlücke am kindlichen Schädel. Symptome wie Bauchschmerzen, Müdigkeit und Krampfanfälle verstärken sich meist sehr schnell, so dass die Kleinen kaum noch auf Reize reagieren und nur schwer zu wecken sind.
Weniger deutlich treten Meningitis-Symptome bei Senioren auf. Häufig verschleiern Begleiterscheinungen wie Durchblutungsstörungen oder Demenz, dass es sich um eine Hirnhautentzündung handelt.
Krankheitsverlauf und Dauer einer Meningitis
In den meisten Fällen klingen Meningitis-Symptome bei entsprechender medikamentöser Behandlung nach zehn bis 14 Tagen ohne Folgeschäden ab. Jeder Zehnte leidet mehrere Monate unter den Beschwerden.
Nervenschäden bleiben selten zurück, teilt die AOK-Krankenkasse auf ihrer Internetseite mit. Auch die Wahrscheinlichkeit, an einer Hirnhautentzündung zu sterben, ist relativ gering.
Bei einem schweren Verlauf kann die Infektion jedoch das angrenzende Nervengewebe schädigen. Dann können folgende Symptome auftreten:
- Schwindel
- Lähmungen
- epileptische Anfälle
- Hörstörungen
- Bewusstseinsstörungen
Bei diesen Symptomen besteht Lebensgefahr
Grundsätzlich sind Art und Ausprägung der Beschwerden abhängig vom Typ der Viren oder Bakterien. Eine lebensbedrohliche Folge der Hirnhautentzündung durch Meningokokken ist die Blutvergiftung, kurz Sepsis. Darauf deuten kleine rote oder braune Flecken auf der Haut hin, die sich zu großen, dunkelroten Stellen und Blutbläschen entwickeln. Diese Symptome treten laut "Apotheken Umschau" bei jedem dritten Meningokokkenfall auf.
Um zu verhindern, dass sich eine Hirnhautentzündung riskant entwickelt, sollten Sie beim ersten Verdacht einen Arzt aufsuchen, der die Krankheit mit einer Antibiotikatherapie behandeln kann.
Ist eine Hirnhautentzündung ansteckend?
Personen, die Kontakt mit einem Meningitiskranken hatten, sollten vorsichtshalber ebenfalls einen Arzt zurate ziehen. Ob eine Hirnhautentzündung ansteckend ist, hängt vom jeweiligen Krankheitserreger ab.
Wenn die Hirnhautentzündung durch Meningokokken verursacht wurde, besteht erhöhte Ansteckungsgefahr durch Tröpfcheninfektion. Im Idealfall wird der Patient dann in einem Einzelzimmer stationär behandelt.
Spätfolgen einer Erkrankung mit Meningitis
In den meisten Fällen verschwinden die Symptome nach einer bakteriellen Meningitis mit der Zeit von selbst. In manchen Fällen kann es langfristig zu Beschwerden kommen:
- Kopfschmerzen
- leichte Ermüdbarkeit
- Reizbarkeit
- Konzentrationsstörungen
- Bewegungsstörungen
- Leistungsschwäche
- Verhaltensauffälligkeiten
Dem Deutschen Ärzteblatt zufolge können die Erfahrungen der Patienten auch Auslöser für eine Schmerzüberempfindlichkeit sein. Erkrankungen, die unser Körper zu verarbeiten hat, können Schmerzerinnerungen hervorrufen. Ähnlich wie bei einem gebrochenen Bein, das bei einem Wetterumschwung noch Jahrzehnte später Probleme bereitet, können bei ehemaligen Meningitispatienten auch Jahre später noch Beschwerden auftreten.
Schutz vor Meningitis durch Impfen
Gegen bestimmte Erreger der Hirnhautentzündung können Sie sich impfen lassen. Impfungen gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Meningokokken Typ c und Pneumokokken werden sogar von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut (RKI) für alle Kinder als Grundimmunisierung empfohlen.
Eine FSME-Impfung sollten Sie ebenfalls in Betracht ziehen, gerade wenn Sie im Verbreitungsgebiet der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FMSE) leben. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine entzündlichen Erkrankung des Gehirns, die durch Zeckenbisse übertragen wird.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.