Schlafrhythmus Babys nicht wach halten
Jedes Stündchen Schlaf ist für frischgebackene Eltern kostbar - in den ersten Monaten sehnen sie die Zeit herbei, wenn das Baby endlich durchschläft. Manche hoffen, dass das Kind nachts länger schläft, wenn man es tagsüber nicht so viel schlafen lässt. Doch dieser Trick geht nach hinten los.
Babys nicht länger wach halten
In den ersten beiden Monaten nach der Geburt kann ein Baby normalerweise kaum mehr als zwei Stunden durchgehend wach bleiben. "Ein Baby länger wach zu halten, lässt es nicht länger schlafen. Im Gegenteil: Der Säugling ist dann übermüdet und schläft schwerer ein", weiß die Kinder‐ und Jugendärztin Monika Niehaus, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder‐ und Jugendärzte (BVKJ).
Tag-Nacht-Rhythmus pendelt sich erst mit einem Jahr ein
In den ersten vier Wochen schläft ein Baby etwa 15 bis 16 Stunden pro Tag. Die Phasen dauern jeweils zwischen zwei und vier Stunden. Die Kinder hätten in diesem Alter eigentlich noch keinen Schlafrhythmus, erklärt Nierhaus. In den ersten drei Lebensmonaten könnten lange Wachzeiten auch noch nicht durch tiefen Schlaf ausgleichen. Erst im Alter von vier bis sechs Monaten entwickle sich allmählich ein Tag‐Nacht‐Rhythmus. Bei den meisten Kindern sei er schließlich mit einem Jahr ausgeprägt.
Schlafstörungen mit Kinderarzt abklären
"Eltern sollten frühzeitig mit ihrem Kinder‐ und Jugendarzt darüber sprechen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Kind unter einem gestörten Schlaf leidet. Denn diese Probleme können bis zu drei Jahren anhalten. Sie sollten auch über das Schlafverhalten beim Nickerchen berichten und beobachten, ob ihr Kind schnarcht", rät die Kinderärztin. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass Schnarchen und andere nächtliche Atemprobleme bei Kindern zu Entwicklungsstörungen führen können.
Jedes zehnte Kind hat Schlafprobleme
Laut BVKJ treten statistisch gesehen bei einem von zehn Kindern Schlafprobleme auf, beispielsweise Schwierigkeiten beim Einschlafen, schlechtes Durchschlafen, unruhiger
Schlaf.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.