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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gesundheit Was Menschen kurz vor ihrem Tod bereuen
Persönliches Glück, Freunde und Familie - was im Leben wirklich wichtig ist, wird vielen erst mit zunehmendem Alter bewusst. Manchmal ist es dann jedoch bereits zu spät, um den Lebensstil noch zu ändern. Die australische Sterbebegleiterin Bronnie Ware hat aufgrund ihrer Erfahrungen die fünf Dinge zusammengetragen, die Sterbende am meisten bereuen.
Nicht die Erwartungen anderer erfüllen
Viele fühlen sich im Alltags- und Familienstress wie ferngesteuert. Daher verwundert es nicht, dass auf Platz eins der Versäumnisse, die Sterbende bereuen, die Erfüllung der eigenen Wünsche steht. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls Bronnie Ware in ihrem Buch "The Top Five Regrets of the Dying", übersetzt "Die fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen", das bisher nur auf Englisch erschienen ist. In den Gesprächen mit sterbenden Menschen stellte sie fest: Wer immer nur die Erwartungen des eigenen Umfelds erfüllt, bereut es am Lebensende, manche Chance nicht genutzt und persönliche Träume nicht verwirklicht zu haben. Dazu gehört auch der dritte Punkt der Versäumnisse: Viele Sterbende bereuen es, ihre Gefühle unterdrückt und ihre eigentlichen Wünsche nicht klar formuliert zu haben. Das Ergebnis seien Frust und unerfüllte Beziehungen, was den meisten jedoch zu spät bewusst wurde.
Arbeit macht nicht glücklich
Am Lebensende zählen weniger die materiellen Güter als die emotionalen Werte. Daher steht auf Platz zwei der rückblickende Wunsch, sie hätten weniger Zeit mit Arbeit verbracht. Dies habe die Autorin von allen männlichen Patienten gehört. Sie meinten, entscheidende Entwicklungsphasen ihrer Kinder verpasst und gemeinsame Erlebnisse mit dem Partner für ihren Job geopfert zu haben.
Kontakt zu Freunden halten
"Jeder, der im Sterben liegt, vermisst seine Freunde", schreibt die Palliativpflegerin Bronnie Ware auf ihrem vielbeachteten Blog. Die emotionalen Bande seien in den letzten Lebenstagen wichtiger als die Klärung von finanziellen Angelegenheiten, so Ware weiter. Es sei jedoch oft schwer, die alten Freunde wiederzufinden, wenn lange Funkstille herrschte. Daher bereuten ihre Patienten oft, sich nicht mehr um ihre Freunde gekümmert und den Kontakt schleifen gelassen zu haben.
Ein erfülltes Leben führen
Bei Sterbenden beobachtete die Autorin oft einen gewissen Reifeprozess. Dieser sei erfüllt von Leichtigkeit, die dadurch entstehe, dass sich die Menschen kurz vor dem Tod vor niemandem mehr rechtfertigen müssten. Es würde ihnen in diesem Zusammenhang auch bewusst, dass sie sich viel zu selten das Recht auf Glück und Freude eingeräumt hätten. "Glücklichsein ist eine Entscheidung", meint Ware und empfiehlt ihren Lesern, die richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen, bevor Krankheiten die Möglichkeiten einschränken.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.