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Wespenstich mit Zwiebel behandeln: Ratsam oder nicht?


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Hausmittel
Wespenstich – kann eine Zwiebel helfen?


Aktualisiert am 28.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann behandelt einen Wespenstich mit einer halben Zwiebel.Vergrößern des Bildes
Manche Betroffene behandeln einen Wespenstich mit einer halben Zwiebel. (Quelle: getty-images-bilder)
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Bei einem Wespenstich greifen manche Betroffene zu Hausmitteln wie einer Zwiebel. Wie wirksam ist das und welche anderen Erste-Hilfe-Maßnahmen gibt es?

Kaum ist es Sommer, sind auch Wespen wieder unterwegs und belästigen einen beim Essen oder Trinken im Freien. Zwar ist ein Wespenstich in den meisten Fällen nicht gefährlich, dennoch kann er unangenehm sein und Beschwerden wie Schmerzen, eine örtlich begrenzte Schwellung, Rötung und Juckreiz hervorrufen.

Manche Betroffene versuchen, die Symptome nach einem Wespenstich mit einer Zwiebel zu lindern. Üblich sind dabei verschiedene Anwendungsweisen für das Hausmittel wie etwa

  • eine Zwiebel halbieren und diese mit dem Anschnitt für einige Minuten auf den Stich drücken oder
  • Zwiebelstücke auspressen und den Saft auf den Wespenstich träufeln.

Zwar gibt es vereinzelt positive Erfahrungsberichte, wissenschaftlich untersucht ist die Wirkung der Zwiebel zur Behandlung eines Wespenstichs jedoch nicht – und gilt deshalb auch als nicht belegt. Eine halbierte Zwiebel mag jedoch angenehm auf dem Stich sein, da sie sich kühl und feucht anfühlt. Und insbesondere Kühlen kann sich bei einem Wespenstich günstig auswirken.

Manchen Quellen zufolge sollen Zwiebeln bei einem Wespenstich zudem helfen können, weil sie entzündungshemmende und desinfizierende Stoffe beinhalten. Ob die Menge dieser Stoffe beim Aufbringen auf den Stich allerdings ausreicht, um tatsächlich eine Wirkung zu entfalten, ist nicht untersucht und bleibt unklar.

Erste Hilfe beim Wespenstich

Ratsamer als eine Zwiebel sind nach einem Wespenstich folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Hitzestift: Hitzestifte aus der Apotheke helfen nicht nur bei Mücken-, sondern auch bei Wespenstichen. Die kurz angewandte Hitze kann bewirken, dass die im Wespengift enthaltenen Eiweiße zerstört werden und der Stich weniger anschwillt und juckt.
  • Kühlen: Kalte Kompressen aus dem Kühlschrank oder feuchtkühle Tücher lindern die Schmerzen an der Stichstelle und helfen gegen Schwellungen.
  • Nicht kratzen: Egal wie stark es juckt, nach einem Wespenstich gilt es, möglichst nicht zu kratzen. Denn über kleine Hautverletzungen können zum einen Keime eindringen und die Stelle infizieren. Zur Sicherheit sollten Betroffene deshalb auch auf Hausmittel wie Spucke verzichten, da diese Keime enthalten kann. Zum anderen verstärkt Kratzen den Juckreiz und die Schwellung, da dort in der Folge mehr Histamin ausgeschüttet wird.
  • Schmerzmittel: Schmerzen an der Stichstelle lassen sich mit Mitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol lindern.
  • Mittel gegen Juckreiz: Bei starkem Juckreiz können Tabletten mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Antihistaminika oder Glukokortikoide helfen und auch abschwellend wirken.
  • Keinesfalls tun: Niemals versuchen, das Wespengift mit dem Mund aus der Stichstelle zu saugen.

Gut zu wissen
Bei einem Wespenstich bleibt normalerweise kein Stachel in der Haut zurück. Steckt dort doch ein Stachel, handelt es sich in aller Regel um einen Bienenstich. Dann muss der Stachel so entfernt werden, dass dabei die Giftblase am Ende des Stachels nicht gequetscht wird – andernfalls könnte noch mehr Gift in die Haut gelangen.

Wespenstich: Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen sind Wespenstiche harmlos – oft lassen die Beschwerden bereits nach einem Tag von selbst nach und klingen nach drei bis vier Tagen gänzlich ab. Örtliche Reaktionen an der Stichstelle wie Schmerzen, Rötung, Schwellung und Juckreiz gelten als unbedenklich, solange diese einen Durchmesser von zehn Zentimetern nicht überschreiten.

Bei größeren Ausmaßen und/oder wenn zusätzlich andere Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Atemnot oder Ohnmacht auftreten, ist umgehend notärztliche Hilfe (112) erforderlich. Das gilt insbesondere, wenn Wespen im Mund- und Rachenraum zustechen. Dort können bereits normale Schwellungen lebensbedrohlich sein. Bei Stichen im Mundraum ist es ratsam, Eiswürfel zu lutschen, bis Hilfe eintrifft. Lebensgefahr besteht auch bei Betroffenen mit einer Wespengiftallergie, denn bei ihnen kann sich ein allergischer Schock entwickeln.

Verlieren Betroffene nach einem Wespenstich das Bewusstsein, ist es wichtig, sie bis zum Eintreffen des Rettungsteams in die stabile Seitenlage zu bringen und die Atmung zu beobachten. So kann im Falle eines Atemstillstands sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Wespen- oder Bienenstich: Das sind Erste-Hilfe-Maßnahmen". Online-Informationen des Malteser Hilfsdienstes: www.malteser.de (Abrufdatum: 25.7.2022)
  • "Wespenstich behandeln: Wann hilft Kälte und wann Wärme?" Online-Informationen von Ökotest: www.oekotest.de (Stand: 24.6.2022)
  • "Was tun bei Wespenstichen?" Online-Informationen von PTAheute: www.ptaheute.de (Stand: 19.8.2020)
  • "Was tun bei einem Wespenstich?" Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 1.6.2020)
  • Pressemitteilung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe: "Erste Hilfe beim Wespenstich" (24.8.2018)
  • Pressemitteilung des Universitätsklinikums Essen: "Kühlen, Kühlen, Kühlen oder aber Hitze" (Stand: 9.8.2018)
  • "Wespenstich". Online-Informationen von Altmeyers Enzyklopädie: www.altmeyers.org (Stand: 4.11.2016)
  • "Insekten: Stiche und Bisse". Online-Informationen von Gute Pillen Schlechte Pillen: gutepillen-schlechtepillen.de (Stand: 1.6.2012)
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