US-Gesundheitsbehörde prüft Kann das Rauchen von E-Zigaretten Krampfanfälle auslösen?
In den USA wird erneut über die Wirkung von E-Zigaretten diskutiert. Seit 2010 gab es mehrere Fälle, in denen Raucher Krämpfe erlitten. Jetzt prüfen Experten
Die US-Medikamentenaufsicht Food and Drug Administration (FDA) untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Konsum von E-Zigaretten und Krampfanfällen. Es gebe Hinweise, wonach Verbraucher – darunter besonders viele Jugendliche und junge Erwachsene – nach dem Konsum von E-Zigaretten Krampfanfälle erlitten hätten, erklärt die FDA. Seit 2010 seien 35 derartige Fälle gemeldet worden. Dies seien ausreichend viele, um eine wissenschaftliche Untersuchung zu rechtfertigen, sagt die Behörde.
Gesichert sei der Zusammenhang nach derzeitigem Stand nicht, heißt es weiter. "Die Berichte liefern auch nicht genügend Details, um ein klares Muster oder Ursachen für diese Vorfälle zu ermitteln." Die Anfälle seien sowohl bei erstmaligen als auch bei erfahrenen Rauchern aufgetreten. Man hoffe, dass sich nun noch mehr mögliche Betroffene meldeten. Anfälle oder Krämpfe seien bekannte Nebenwirkungen von Nikotinvergiftungen, so die FDA.
Geringere Dosis in Europa
In Deutschland sei bisher kein solcher Fall bekannt geworden, sagt Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Die Situation in den USA sei auch eine andere: Dort seien Kapseln mit gut 50 Milligramm Nikotin pro Milliliter erhältlich, in den EU-Mitgliedstaaten hingegen dürften E-Liquids maximal 20 Milligramm Nikotin pro Milliliter enthalten. Auch Schaller betont, dass sich aus den Fällen in den USA zunächst nur ein erster Verdacht ergeben habe, der nun weiter zu prüfen sei.
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Ähnlich wie in Europa sind E-Zigaretten in den USA auf dem Vormarsch. 2014 überholte die E-Zigarette bei jungen Leuten die herkömmliche Zigarette in der Häufigkeit des Konsums.
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- Nachrichtenagentur AFP, dpa