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Kalkablagerung am Herzkranzgefäß: lebensbedrohliche Folgen


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Stressprobe fürs Herz
Verkalkungen der Herzkranzgefäße können tödlich enden


Aktualisiert am 24.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Bei der koronaren Herzkrankheit führen Gefäßablagerungen zu einer Verengung der Herzkranzgefäße, der sogenannten Koronararterien.Vergrößern des Bildes
Bei einer koronaren Herzkrankheit kommt es häufig zu Gefäßablagerungen in den Herzkranzgefäßen, den sogenannten Koronararterien. (Quelle: Rasi Bhadramani/getty-images-bilder)

Gefäßablagerungen entwickeln sich schleichend, ohne dass Betroffene etwas davon spüren. Besonders gefährlich sind sie im Bereich der Herzkranzarterien.

Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen sind tückisch, denn sie lösen anfangs keine Symptome aus. Meist dauert es viele Jahre, bis die Verengungen so massiv sind, dass die Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen gefährdet ist. Dann können ausstrahlende Herzschmerzen, Atemnot und Engegefühl im Brustkorb auftreten. Im schlimmsten Fall droht ein Herzinfarkt.

Woher kommen Kalkablagerungen im Herzen?

Mit über 100.000 Schlägen pro Tag erbringt das Herz Höchstleistungen. Dazu braucht es vor allem sauerstoffreiches Blut, das ihm die Herzkranzgefäße (Koronararterien) liefern. Sie zweigen von der Hauptschlagader (Aorta) ab und überziehen das Herz wie ein Kranz. Infolge einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) kann es zu Ablagerungen (Plaques) kommen. Das hat zur Folge, dass der Herzmuskel unter Belastung nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Mediziner sprechen von einer koronaren Insuffizienz.

Die Ursachen einer Arteriosklerose sind vielfältig. Oft führen zu hohe Blutfettwerte oder Zigarettenkonsum dazu, dass die Arterien verkalken. Aber auch Bluthochdruck oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes erhöhen das Risiko für Gefäßablagerungen und koronare Herzkrankheiten.

Gut zu wissen

Eine koronare Herzkrankheit (KHK) ist meist die Folge einer Arteriosklerose. Sie beginnt mit kleinen Entzündungen in den Wänden der Gefäße, wo sich Zellen, Fette und andere Substanzen ansammeln. Das stört die Durchblutung und beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels. Unbehandelt drohen Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Herzinfarkt und plötzlicher Herztod.

Wie machen sich verkalkte Herzkranzgefäße bemerkbar?

Die KHK ist immer ein schleichender Prozess. Die Symptome können individuell sehr unterschiedlich sein. Manchmal dauert es Jahre, bis erste Beschwerden aufgrund von Verengungen der Herzkranzgefäße spürbar sind. Häufig leiden die Betroffenen dann unter einem Druck- und Engegefühl in der Brust. Mediziner sprechen hierbei von einer Angina Pectoris.

Es kommt dabei zu Atemnot und Schmerzen in der Brust, die in Arme, Schultern, Rücken, Oberbauch und Kiefer ausstrahlen können. Begleitet werden diese Beschwerden oft von Übelkeit, Schweißausbrüchen oder Herzrhythmusstörungen. Unter körperlicher und seelischer Belastung verstärken sich die Symptome meistens. Dann nämlich benötigt der Herzmuskel mehr Sauerstoff als im Ruhezustand.

Beim Herzinfarkt zählt jede Minute!

Zögern Sie nicht, die Notfallnummer 112 anzurufen, wenn Sie spüren, dass etwas mit Ihrem Herz nicht in Ordnung ist. Typische Herzinfarkt-Symptome sind plötzlich einsetzende starke Schmerzen, Übelkeit, Atemnot, Unruhe und Angst. Die Schmerzen treten überwiegend im Brustkorb, häufig hinter dem Brustbein, bisweilen auch nur im Rücken zwischen den Schulterblättern oder im Oberbauch auf. Sie können aber auch in den Arm, den Hals oder den Kiefer ausstrahlen.

Diagnose: Wie werden Gefäßverkalkungen festgestellt?

Um Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen festzustellen, gibt es verschiedene diagnostische Verfahren:

  • Stress-Echokardiografie: Diese Ultraschall-Untersuchung unter Belastung ist genauer und detailreicher als ein normales EKG. Sie dient als weiterführende Untersuchung zur Feststellung von Herzkranzgefäßerkrankungen.
  • Ruhe-EKG: Das Elektrokardiogramm (EKG) im Ruhezustand zeichnet auf, wie oft das Herz pro Minute schlägt und ob die Frequenz regelmäßig ist. Die Untersuchung liefert wichtige Hinweise auf eine mögliche Verengung der Herzkranzgefäße.
  • Computertomografie (CT): Dieses Verfahren liefert hochauflösende Bilder der Herzkranzgefäße. So lassen sich anatomische Veränderungen feststellen.
  • Herzkatheteruntersuchung: Ein dünner Plastikschlauch (Herzkatheter) wird über eine Arterie zum Herz geführt. Durch diesen Katheter können die Herzkranzgefäße mittels Kontrastmittel dargestellt werden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Verengungen der Herzkranzgefäße über diesen Katheter zu behandeln (Ballonaufdehnung, PTCA).

Ist eine koronare Herzkrankheit heilbar?

Heilbar ist die koronare Herzkrankheit nicht, jedoch können Betroffene mit einer konsequenten Therapie ihren Alltag gut meistern und die Lebenserwartung erhöhen.

Im ersten Schritt bedeutet das, einige Lebensgewohnheiten umzustellen. Dabei sollten bestimmte Risikofaktoren, die Gefäßablagerungen begünstigen, vermieden werden. Konkrete Maßnahmen sind:

  • Verzicht auf Zigaretten
  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • viel Bewegung und sportliche Aktivitäten
  • ausgewogene Ernährung
  • Stressabbau

Die genannten Maßnahmen tragen indirekt dazu bei, dass sich Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Fettwechselstörungen verbessern. Damit sinkt auch das Risiko für gefährliche Folgeerkrankungen wie Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkt.

Welche Ernährung tut den Gefäßen gut?

Es ist belegt, dass sich das Risiko für Herzgefäßerkrankungen mit einer gesunden Ernährung deutlich reduzieren lässt. Die Empfehlungen der internationalen Fachgesellschaften lauten:

  • viel frisches Gemüse und zuckerarmes Obst – fünf Handvoll pro Tag
  • mehr Fisch und vegetarische Kost; weniger rotes Fleisch
  • hochwertige Öle statt billiger Fette
  • ballaststoffreiche Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte und Nüsse
  • wenig Zucker und Salz
  • Alkohol und Kaffee nur in Maßen

Eine spezielle Diät oder eine bewusst fettarme Ernährung sind nicht notwendig. Allerdings sollten Sie Ihren Gefäßen zuliebe gesättigte Fettsäuren durch ungesättigte ersetzen. Ungesättigte Fettsäuren kommen in Olivenöl, Erdnussöl und Avocados vor, aber auch in Sesam- oder Rapsöl und in Nüssen. Für die Herzgesundheit sind auch Omega-3-Fettsäuren wichtig. Sie stecken beispielsweise in Leinöl, Chiaöl sowie fettreichen Fischen wie Makrele, Hering, Lachs oder Thunfisch.

Gesättigte Fettsäuren hingegen, wie sie in Lebensmitteln tierischer Herkunft, Butter und Käse reichlich vorkommen, können die Blutfettwerte negativ beeinflussen. Daher sollte man nur wenig davon konsumieren. Das Gleiche gilt für verarbeitete pflanzliche Fette (sogenannte Transfette) in Chips, Fertigprodukten, Backwaren und Süßigkeiten.

Verkalkung der Herzkranzgefäße: Welche Behandlung hilft?

Neben einem gesunden Lebensstil ist auch die medikamentöse Therapie wichtig. Zum Einsatz kommen je nach Befund cholesterinsenkende Mittel, Betablocker zur Senkung des Blutdrucks oder Nitrate. Diese erweitern die Arterien und helfen, dass das Herz ausreichend Sauerstoff erhält.

Weisen die Herzkranzgefäße der Betroffenen ausgeprägte Verengungen auf, kann eine Operation notwendig sein, um eine ausreichende Durchblutung des Herzens zu gewährleisten.

Ob ein Bypass (eine Art Überbrückungsgefäß) oder Stents (kleine, gitterförmige Gefäßstützen) die geeignete Maßnahme sind, hängt vom jeweiligen Befund und vom Zustand des Patienten ab.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • patienten-information.de: "KHK – wenn sich die Herzgefäße verengen". Online-Informationen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Abruf: 14.11.2023
  • deximed.de: "Chronische koronare Herzerkrankung". Online-Informationen auf Deximed, Stand: 12.7.2023
  • www.pschyrembel.de: "Koronararterien". Online-Informationen des Pschyrembel, Stand: 7/2023
  • gesundheitsinformation.de: "Koronare Herzkrankheit (KHK)". Online-Informationen des IQWiG, Stand: 20.10.2021
  • herzstiftung.de: "Herz in Not: Die koronare Herzkrankheit (KHK)". Online-Inforationen der Deutschen herzstiftung e.V., Abruf: 14.11.2023
  • patienten-information.de: "KHK – wenn sich die Herzgefäße verengen". Online-Informationen des Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Abruf: 14.11.2023
  • gesund.bund.de: "Angina Pectoris". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), Abruf: 14.11.2023
  • dge.de: "10 Regeln der DGE". Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V., Abruf: 13.11.2023
  • www.herzstiftung.de: "Herzgesunde Ernährung". Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung e.V., Abruf: 13.11.2023
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