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Rauchen: Verzicht auf Kippe senkt Risiko für Herzkrankheiten


Fragen und Antworten
Darum lohnt es sich, mit dem Rauchen aufzuhören

Von afp
30.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Zigarette im Aschenbecher ausdrückenVergrößern des Bildes
Schluss mit dem Qualm: Rauchen fördert nicht nur chronische, sondern auch akute Erkrankungen der Atemwege wie Grippe und Erkältungen. (Quelle: Felix Hörhager/dpa-bilder)
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Die letzte Zigarette: Wer sich das als Raucher vornimmt, hat ein hartes Stück Arbeit vor sich. Doch wer sich bewusst macht, wie drastisch sich Rauchen auf den Körper auswirkt, lässt die Kippe in Zukunft eher links liegen. Ein Überblick.

Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Vor dem erfolgreichen Rauchstopp stehen viele Hürden – angefangen von Entzugserscheinungen über Gewichtsprobleme bis hin zum "inneren Schweinehund". Viele erleiden einen Rückfall. Warum sich ein Rauchstopp trotzdem lohnt:

Welche Risiken reduzieren sich mit dem Rauchstopp?

Wer die Finger von der Zigarette lässt, verringert generell das Risiko für verschiedenste Erkrankungen. So ist Rauchen für etwa ein Fünftel aller Krebserkrankungen direkt verantwortlich. Aber auch Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfälle oder chronische Bronchitis lassen sich häufig auf das Rauchen zurückführen. Wer raucht oder geraucht hat, zeigt zudem ein viel höheres Risiko, eine rheumatoide Arthritis – eine Gelenkentzündung – zu entwickeln. Nicht zuletzt stirbt ein Starkraucher im Schnitt zehn Jahre früher als ein Nichtraucher.

Was bringt der Verzicht konkret für die Gesundheit?

Schon drei Tage nach der letzten Zigarette verbessert sich nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) die Funktion der Atemwege. Nach einer Woche sinkt der Blutdruck. Nach einem bis neun Monaten gehen Hustenanfälle, Verstopfungen der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

Zwei Jahre nach einem Rauchstopp hat ein früherer Raucher fast das gleiche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Nichtraucher. Wer fünf Jahre rauchfrei ist, liegt beim Herzinfarktrisiko gleichauf mit Nichtrauchern. Nach fünf Jahren sinkt auch das Risiko für Krebserkrankungen in Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase auf die Hälfte. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

Was ist mit dem gefürchteten Lungenkrebs?

Zehn Jahren nach dem Aufhören hat ein ehemaliger Raucher ein nur noch halb so hohes Risiko für Lungenkrebs, als wenn er dauerhaft weitergequalmt hätte. Wer beispielsweise 40 Jahre lang rauchte und vor fünf Jahren die Kippe weglegte, kann zwar auch heute noch an Lungenkrebs erkranken. Ärzten zufolge steigt das Risiko aber zumindest nicht mehr. Auch die Risiken für Kehlkopf- und Bauchspeicheldrüsenkrebs gehen zurück.

Wie wirkt sich Nichtrauchen auf die Lebenszeit aus?

Nach DKFZ-Berechnungen rauben mehr als zehn Zigaretten pro Tag Männern im Schnitt 9,4 und Frauen 7,3 Lebensjahre. Auch ein moderater Konsum von weniger als zehn Zigaretten pro Tag reduziert die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern immer noch um etwa fünf Jahre. Der schlimmste Fall ist ein fettleibiger starker Raucher, der viel Alkohol trinkt und viel rotes Fleisch isst – er büßt gegenüber dem Mitmenschen mit dem günstigsten Risikoprofil bis zu 17 Jahre an Lebenserwartung ein. Bei einer Frau sind es 13,9 Jahre.

Was hat es mit der Gewichtszunahme auf sich?

Untersuchungen zufolge legen vier von fünf ehemaligen Rauchern innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre nach dem Aufhören im Schnitt etwa viereinhalb Kilogramm zu. Bei Frauen fällt die Gewichtszunahme noch etwas stärker aus als bei Männern. Auch nach zehn Jahren haben viele im Schnitt noch vier bis fünf Kilogramm mehr drauf, wobei auch viele Nichtraucher in solch einem Zeitraum zulegen.

Was sind die Gründe für die Gewichtszunahme?

Als Ursache für die Kilos werden ein gedrosselter Stoffwechsel sowie eine vermehrte Kalorienaufnahme nach dem Rauchstopp diskutiert. Der Körper verbrennt weniger Energie, gleichzeitig greifen viele statt zur Zigarette verstärkt zu Süßem und Snacks.

Was hilft bei der Entwöhnung?

Hilfreich sind Verhaltenstherapien und Nikotinersatzprodukte als Pflaster, Kaugummi oder Nasenspray. Sie geben Nikotin langsamer ab und enthalten keinen Teer und keine der im Tabakrauch enthaltenen krebserregenden Stoffe. An E-Zigaretten scheiden sich hingegen die Geister. Die Lungenärzte etwa kritisieren, aus wissenschaftlicher Sicht sei nicht belegt, ob E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung helfen. Experten warnen vielmehr davor, dass gerade junge Leute durch die scheinbar harmlose Tabakalternative zum Rauchen verleitet werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • AFP
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