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Erhöht ein falsch sitzender BH das Brustkrebsrisiko?


Sieben BH-Mythen im Check
Erhöht ein falsch sitzender BH das Brustkrebsrisiko?

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 04.12.2017Lesedauer: 4 Min.
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Viele Frauen wissen zu wenig über ihren BH. (Symbolpreis) (Quelle: Anetlanda/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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BHs bringen weibliche Rundungen perfekt zur Geltung und sorgen mit Spitze, Satin und edlen Stoffen für einen sexy Auftritt der Trägerin. Allerdings halten sich einige BH-Mythen hartnäckig und vermiesen vielen Frauen ein angenehmes Tragegefühl. Sieben häufige BH-Mythen im Check.

Mythos 1: Das Tragen von BHs erhöht das Brustkrebsrisiko

Enge Stützbänder und feste Bügel machen vielen Frauen Sorgen. Der Mythos, dass falsch sitzende BHs Brustkrebs verursachen, hält sich hartnäckig. Dabei ist die falsche BH-Größe vor allem eines: unbequem. "Das Tragen von Büstenhaltern beeinflusst das Brustkrebsrisiko nicht, egal ob diese zu eng sind, gut passen, einen Bügel haben oder nicht", sagt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. "Es gibt keine Hinweise, dass ein Quetschen der Brust zu Krebs führt. Das gilt auch für das Zusammenpressen der Brust während der Mammografie."

Laut Forschung gibt es allerdings einen Zusammenhang zwischen dem Brustkrebsrisiko und dem Körpergewicht – und damit auch mit der Brustgröße. Frauen, die nach den Wechseljahren deutlich übergewichtig sind, müssen laut der Krebsexpertin mit einer höheren Erkrankungswahrscheinlichkeit leben. Für jüngere Frauen vor den Wechseljahren sei ein solcher Zusammenhang bisher nicht bestätigt.

Mythos 2: Frauen, die auch nachts BHs tragen, haben straffere Brüste

Ungesund ist das nächtliche Tragen von BHs nicht. Einen echten Vorteil bringt es aber auch nicht. Davon abgesehen, dass Träger, Stützband und Verschlusshäkchen im Bett nicht besonders bequem sind: Das Tragen eines BHs beim Schlafen hat keinen straffenden Effekt auf das Brustgewebe. Der BH kann die Brust zwar unterstützen und ihr Halt geben, straffen kann er sie aber nicht. Von daher: Lieber bequem schlafen und beim Sport ein paar Liegestütze für die Brustmuskulatur einbauen.

Mythos 3: Frauen mit kleinen Brüsten brauchen keinen Sport-BH

Frauen, die sportlich aktiv sind, sollten einen Sport-BH tragen – auch wenn sie kleine Brüste haben. Denn die Kräfte, die bei den Auf- und Abwärtsbewegungen wirken, werden an das Brustgewebe übertragen. Das kann nicht nur schmerzhaft werden. Auch das Gewebe wird unnötig strapaziert. Ein guter Sport-BH kann die Eigenbewegungen der Brüste bis zu 80 Prozent verringern und stellt damit eine wichtige Stütze dar.

Bei Frauen mit großen Brüsten sorgt ein gut sitzender Sport-BH zudem für eine deutliche Entlastung der Schulter- und Rückenpartie. Sport-BHs haben zudem den Vorteil, dass sie atmungsaktiv sind, Schweiß gut aufnehmen und schnell trocknen. Außerdem lassen sie sich bei höheren Temperaturen waschen und haben keine Verzier-Elemente, die beim Sport unangenehm reiben.

Mythos 4: Nur BHs mit Bügel stützen richtig

Für einen guten Sitz braucht der BH keine Bügel. Das Beispiel Sport-BH zeigt es deutlich: Auch reine Stoff-BHs können die Brüste gut stützen und ihnen den nötigen Halt geben. Es kommt immer auf die Form und das Material an. Weiche Spitzen-BHs bieten weniger Halt als BHs aus festeren Stoffen und mit einem höheren Elasthan-Anteil. Neben dem richtigen Material kommt es für einen guten Halt zudem auf ein passendes und stabiles Unterbrustband sowie stärkere Träger an. Ein Bügel ist nicht zwingend notwendig.

Mythos 5: Die BH-Größe ist bei jedem BH gleich

Viele Frauen greifen bei BHs immer zu ihrer bekannten Größe. Doch abhängig vom BH-Typ und dem Hersteller kann die Größe schwanken. BHs sollte man vor dem Kauf daher immer anprobieren. Ob der Büstenhalter richtig sitzt, erkennen Frauen an folgenden Punkten:

  • Das Unterbrustband leistet den größten Stützeffekt und sollte daher gut sitzen und sich um den gesamten Körper herum auf gleicher Höhe befinden. Es darf am Rücken weder hochrutschen noch einschneiden. Lassen sich zwei Finger unter das Unterbrustband legen, hat es eine gute Passform.
  • Der BH sollte bequem sitzen, wenn die erste Hakenreihe verschlossen ist. Wird das Unterbrustband mit der Zeit weiter, kann man es enger stellen.
  • Die Träger dürfen an der Schulter nicht einschneiden.
  • Das Körbchen sollte den Busen vollständig umfassen, ohne zu quetschen. Sticht der Bügel zwischen den Brüsten oder am seitlichen Brustgewebe, sollte man eine Körbchen-Größe größer wählen. Wirft das Körbchen Falten, ist es wahrscheinlich zu groß.

Mythos 6: BHs dürfen nicht in die Waschmaschine

Ob der BH in die Wäsche darf oder nicht, hängt vom BH-Typ ab. Zarte Spitze, Push-ups mit formenden Einlagen sowie Bügel-BHs sind bei der Handwäsche am besten aufgehoben. Sport-BHs und weiche Baumwoll-BHs ohne Bügel und Einlagen können Frauen – sicher aufbewahrt in einem Wäschenetz – durchaus in die Waschmaschine geben. Allerdings sollten sie die Temperaturempfehlung des Herstellers beachten. Zu heißes Wasser kann die Elastizität des Stoffes angreifen.

Zudem sollte der BH geschlossen sein, damit die Häkchen nicht das Gewebe angreifen. Achtung: Vollwaschmittel lassen aufgrund der verwendeten Bleichmittel mit der Zeit die Farbe verblassen. Trockner sind für BHs tabu und auch bügeln sollte man sie nicht.

Mythos 7: Frauen mit kleinen Brüsten brauchen keine BHs

Frauen mit kleinen Brüsten brauchen die Stützfunktion des BHs nicht in dem Maße, wie sie bei großen Brüsten erforderlich ist. Sie profitieren vor allem von der formenden Wirkung von Büstenhaltern, um ihre Brust nach vorne zu bringen. Außerdem ist es für viele angenehm, wenn die Brust keinen direkten Kontakt mit der Kleidung hat und nicht reibt. Zudem bieten BHs auch einen Blickschutz. Vielen Frauen ist es unangenehm, wenn die Konturen ihrer Brust unter dem Shirt deutlich zu erkennen sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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