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Hämorrhoiden:So stellen Sie selbst eine lindernde Salbe her


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MDR-Sendung "Hauptsache Gesund"
Wie Sie sich selbst eine Hämorrhoiden-Salbe mischen

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 02.09.2016Lesedauer: 3 Min.
Vergrößern sich die Hämorrhoiden, können sie jucken und schmerzen.Vergrößern des Bildes
Vergrößern sich die Hämorrhoiden, können sie jucken und schmerzen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wer unter vergrößerten Hämorrhoiden leidet, wünscht sich Hilfe gegen den Juckreiz und das Brennen. Wie man eine lindernde Salbe ganz leicht selbst herstellt, hat Apothekerin Dr. Anne-Kathrin Habermann aus Leipzig in der Ratgebersendung "Hauptsache Gesund" des MDR verraten.

Hämorrhoiden hat jeder, sie sind sogar sehr nützlich. Die Gesäßpolster unterstützen den Schließmuskel und dichten den After ab. Unangenehm werden sie erst dann, wenn sie sich vergrößern. Zu den Risikofaktoren zählen unter anderem starkes Pressen sowie lange Sitzungen auf der Toilette, da dann der Druck auf das Gewebe erhöht ist.

Juckreiz, Brennen und Schmerzen begleiten das Hämorrhoiden-Leiden

Schwellen die Hämorriden an, reiben sie aneinander. Die dauernde Reizung führt in Folge zu Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Nässen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es sogar zu Blutungen kommen. Doch trotz der quälenden Symptome scheuen viele Betroffene den Besuch beim Arzt. Zu peinlich ist ihnen die Erkrankung, zu intim die Untersuchung. Unbehandelt verschlimmert sich das Leiden aber weiter.

Mit einem Hämorrhoiden-Leiden immer zum Arzt

Doch was können Betroffene tun? Auf den Arztbesuch solle keiner verzichten, betont Professor Pawel Mroczkowski, Proktologe am Uniklinikum Magdeburg, in der MDR-Sendung. Von alleine würden die Hämorrhoiden nicht besser. Und er ergänzt: Es müsse immer abgeklärt werden, ob nicht eine andere Erkrankung hinter den Beschwerden stecke, etwa Darmkrebs.

Salben helfen am besten im Anfangsstadium der Hämorrhoiden-Erkrankung

Können ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden, lassen sich die Symptome der vergrößerten Hämorrhoiden oftmals mit Salben lindern. Am besten gehe das im frühen Stadium der Erkrankung, so Mroczkowski in "Hauptsache Gesund". Im fortgeschrittenen Verlauf werden die Gesäßpolster häufig verödet oder abgeklemmt und so verkleinert. Schätzungsweise zwei bis drei Prozent der Patienten müssen operiert werden.

Apothekerin: Stellen Sie eine lindernde Salbe selbst her

Doch welche Salbe ist für die Selbstbehandlung gut geeignet? Pflanzenauszüge wie Arnika, Ringelblume, Rosskastanie und Zaubernuss (Hamamelis) seien besonders wirksam, erklärt Apothekerin Dr. Anne-Kathrin Habermann im Interview mit Moderator Dr. Carsten Lekutat. Die Salbe lasse sich ganz leicht selbst herstellen.

Wie das geht, macht sie gleich selbst vor: Zuerst mischt die Apothekerin 25 Milliliter wasserhaltige Lanolin-Creme und 25 Milliliter kalt gepresstes Olivenöl in einer wiederverschließbaren Dose. Anschließend gibt sie jeweils 20 Tropfen Tropfen Arnica-Urtinktur, Ringelblumen-Urtinktur, Rosskastanien-Urtinktur und Zaubernuss-Urtinktur hinzu. Die Tinkturen kann man in der Apotheke kaufen. Dabei handelt es sich um den Saft der Pflanze vermischt mit Ethanol (Alkohol). Die Zutaten werden zu einer geschmeidigen Salbe verrührt. Wer es etwas fester mag, also eher den Charakter einer Creme bevorzugt, nimmt etwas weniger Olivenöl.

Zaubernuss wirkt gefäßverengend

Und so wirken die Pflanzenauszüge: Arnika reduziert die Schwellung und lindert so den Schmerz. Die Ringelblume beruhigt und fördert die Heilung wunder Stellen. Die Rosskastanie punktet mit ihrer blutstillenden, entzündungshemmenden und gefäßverstärkenden Wirkung. Die Zaubernuss wirkt zusammenziehend und hat eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Zudem hält die Salbe die empfindliche Region geschmeidig und verringert zusätzliche Reize, wie sie etwa durch das Abputzen nach dem Toilettengang entstehen.

Salbe am besten zwei Mal täglich auftragen

Zwei Mal am Tag solle man die Salbe auf den After auftragen, rät Habermann im Interview. Am besten nach dem Stuhlgang und nach dem Waschen, so ihr Rat. Doch nicht nur bei akuten Beschwerden, auch vorbeugend sei die Salbe gut geeignet. Im Kühlschrank aufbewahrt hält sie mehrere Monate. Wichtig ist zudem: Immer die Hände waschen, bevor man in den Cremetiegel greift.

Ballaststoffe unterstützen den Darm

Neben der äußeren Behandlung der Hämorriden spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle für die Darmgesundheit. Wer reichlich Obst, Gemüse und auch Vollkornprodukte auf seinem Speiseplan stehen hat, unterstützt durch die enthaltenen Ballaststoffe eine leichte Darmentleerung. Pressen und Drücken auf der Toilette wird so vorgebeugt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag. Zudem sollte man reichlich trinken, damit die Pflanzenfasern ausreichend aufquellen können. Regelmäßige Bewegung unterstützt den Darm ebenfalls bei seiner Arbeit.

Hämorrhoiden zeigen sich in vier Stadien

Gastroenterologen unterscheiden vier Stadien der Erkrankung. Im ersten Stadium verursachen die Hämorriden oftmals noch keine Beschwerden. Sie sind nur leicht vergrößert und von außen noch nicht sichtbar. Im zweiten Stadium drücken sich die vergrößerten Schwellkörper beim Stuhlgang mit hinaus. Betroffene haben dadurch oft das Gefühl, sich nicht richtig entleert zu haben.

Im dritten Stadium rutschen die Hämorriden immer wieder nach außen – nicht nur beim Stuhlgang, sondern etwa auch bei körperlicher Anstrengung. In diesem Stadium lassen sie sich nur mit dem Finger wieder zurückschieben. In Stadium vier sind die Gesäßpolster dauerhaft am Darmausgang zu sehen. Die Patienten leiden unter einem ständigen Fremdkörpergefühl. Häufig treten Blutungen auf.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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