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Skinny Jeans: Hocken in zu engen Hosen ist gefährlich


Fall in Australien
Ärzte warnen vor Gesundheitsgefahren durch Skinny Jeans

spiegel-online, syd, hei, AP

23.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Hautenge Jeans können Gesundheitsprobleme verursachen.Vergrößern des Bildes
Hautenge Jeans können Gesundheitsprobleme verursachen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Skinny Jeans sind zwar in Mode, aber nur bedingt alltagstauglich. Australische Mediziner schildern den Fall einer Frau, die nach langem Hocken nicht mehr laufen konnte und aus ihrer knallengen Hose geschnitten werden musste.

Die 35-Jährige Frau aus Adelaide half einer Verwandten beim Umzug. Sie räumte Schränke aus, verbrachte dabei mehrere Stunden in der Hocke. Ihre Beine schmerzten.

Auf dem Heimweg versagten ihr plötzlich die Beine. Sie stolperte, hatte kein Gefühl mehr in den Füßen und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft aufrichten. Mehrere Stunden lang lag sie auf dem Gehsteig, bevor ein Taxifahrer auf die Frau aufmerksam wurde. Der Mann brachte sie ins Royal Adelaide Hospital.

Nerven beim stundenlangen Hocken abgedrückt

Beim Eintreffen der Frau waren die Beine so angeschwollen, dass die Patientin aus ihrer Hose geschnitten werden musste. Ihre Skinny Jeans waren nämlich so eng, dass die Nerven in den Unterschenkeln beim stundenlangen Hocken abgedrückt worden waren. Berührungen an den Unterschenkeln und den Füßen nahm die Frau kaum noch wahr, ihre Fußgelenke und Zehen konnte die Frau kaum noch bewegen. Auch die Reflexe an den Füßen konnten die Ärzte nicht mehr auslösen. Der Blutfluss hingegen war nicht gestört.

In einer CT-Untersuchung der Beine erkennen die Mediziner, dass die Muskeln der Frau durch Ödeme stark geschwollen sind. Sie befüchten ein sogenanntes Kompartmentsyndrom, bei dem der Druck in einer Muskelloge so stark zunimmt, dass die Nerven, die Muskeln selbst und häufig auch die Blutgefäße Schaden nehmen. Gehen Muskeln zugrunde, werden bestimmte Enzyme freigesetzt, die die Niere so schwer schädigen können, dass die Organe versagen. Die Frau hat aber Glück, ihre Nierenwerte sind normal.

"Die Kleidung war der kritische Faktor"

Bei der genauen Untersuchung der Nerven entdecken die Ärzte, dass die Nerven in der Kniekehle am Köpfchen des Wadenbeins blockiert worden waren. "Die Kleidung war der kritische Faktor", sagte Thomas Kimber von der University of Adelaide, der mit Kollegen im aktuellen "Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry" über ihre Patientin berichtet. "Wir waren überrascht und schockiert, dass jemand schwere Nerven- und Muskelschäden von der Tätigkeit davontragen kann, die sie beschrieben hat." Der Mediziner richtet eine deutliche Warnung an alle Fashion Victims: "Tragen Sie keine Skinny Jeans, wenn Sie längere Zeit knien oder hocken."

Die Australierin musste mehrere Tage im Krankenhaus verbringen und bekam Flüssigkeits-Infusionen. Insgesamt aber hatte sie Glück, denn die massive Schwellung ging von alleine zurück, eine Operation der Beine war nicht notwendig. Nach vier Tagen konnte sie wieder ohne Hilfe laufen. Bleibende Schäden trug sie nicht davon.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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