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Muskelaufbau: Eiweißpräparate könnten gefährlich sein


Etikettenschwindel zu Muskelaufbau?
Eiweißpräparate könnten schädlich sein

t-online, Larissa Koch

19.06.2017Lesedauer: 2 Min.
EiweißpulverVergrößern des Bildes
Die Verbraucherzentrale warnt vor Eiweißshakes. (Quelle: Farion_O/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wer tapfer ins Eisen beißt und die Hantel schwingt, will den Bizeps wachsen sehen. Und damit das Training so richtig wirkt, gibt's noch einen Eiweißdrink dazu. Nicht nötig, erklärt die Verbraucherzentrale – denn die Muskeln wachsen dadurch nicht.

Sportler benötigen keine zusätzlichen Proteine (Eiweiß) in Form von Präparaten, heißt es ganz schlicht auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Bayern. Dennoch geben zahlreiche Menschen viel Geld aus für Pulver und Pillen mit hohem Eiweißgehalt.

Eiweißreiche Ernährung tut es auch

Bei der richtigen Ernährung sind Proteinpulver und -drinks überflüssig, heißt es ergänzend bei der VZ-Bayern. Durch die Muskelbelastung haben Sportler einen höheren Eiweißbedarf, aber dieser lasse sich auch allein durch eine ausgewogene Ernährung decken.

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für die "Normalbevölkerung" eine tägliche Eiweißaufnahme von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Menge wird jedoch von den Deutschen im Durchschnitt bereits überschritten: ein Gramm bei Männern und 0,9 g bei Frauen. Auch Leistungssportler schaffen es, ihren stark erhöhten Bedarf durch größere Nahrungsmengen auszugleichen.

Der Effekt von Eiweiß kurz vor und nach dem Sport

"Es ist jedoch in der Tat so, dass die Aufnahme von Protein kurz vor und bis zu zwei Stunden nach dem Sport den Muskelaufbau positiv beeinflussen kann", so die Erklärung der Verbraucherschützer. Es muss halt nur nicht das Pulver aus der Dose sein, sondern etwa Quark, Eier, Hülsenfrüchte und Fleisch tun es auch.

Für leistungsorientierte Ausdauer- und Kraftsportler gelten etwa 1,2-1,7 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht und Tag als ausreichend. Ein weiteres Mehr an Eiweiß bringe kein Mehr an Muskeln! "Ein gezieltes und intensives Training ist hier effektiver", so die Verbraucherzentrale.

Tierische Lebensmittel sind gute Eiweißquellen

Gute Proteinquellen seien tierische Lebensmittel wie Milchprodukte, Eier, Fleisch und Fisch. Für die optimale Eiweißversorgung kombiniere man diese am besten mit eiweißreichen pflanzlichen Lebensmitteln wie Sojaprodukten, Hülsenfrüchten, Pilzen und Getreide (Kartoffel mit Ei, Vollkornbrot mit Käse). "Dann ist man auch für den Sport mit ausreichend Eiweiß versorgt", sagen die Experten der Verbraucherzentrale.

Bisher gebe es zwar noch keinen Hinweis darauf, dass bei stoffwechselgesunden Sportlern mit intakten Nieren solche Eiweißpräparate gesundheitsschädlich sein können. "Es gibt jedoch hierzu noch keine Langzeitstudien! Daher sollten Sportler lieber auf solche Präparate verzichten!", warnen die Verbraucherschützer.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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