Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Doktorfische Doktorfische gegen Schuppenflechte
Ein Fisch als Hautarzt? Als alternative Heilmethode bei Schuppenflechte oder Neurodermitis werden die Rötlichen Saugbarben immer beliebter. Sie lindern den Juckreiz, knabbern die Schuppen ab und verhelfen zu einem besseren Hautbild. Doch es gibt auch skeptische Stimmen.
Doktorfisch: Kleiner Hautarzt aus der Türkei
Ursprünglich stammt die Rötliche Saugbarbe, auch Knabberfisch genannt, aus der Provinz Kangal in der Türkei. Weil das Wasser in den dortigen Quellen wenig Nährstoffe bietet, knabbern die kleinen Fische die Haut von Badenden sanft an. Bei Patienten, die unter Schuppenflechte oder Neurodermitis leiden, wurde durch die Behandlung der Doktorfische eine heilende Wirkung beobachtet, weshalb man sie nun auch in Deutschland als alternative Heilmethode etabliert hat.
Patienten berichten von positiver Wirkung
Gegenüber dem "WDR" bestätigen Schuppenflechten-Patienten die heilsame Wirkung: "Die Haut wird glatter und die Entzündungen gehen zurück", weiß ein Betroffener zu berichten. Zu Hunderten warten die Doktorfische in einem Becken auf Nahrung. Es wirkt wie ein sanftes Hautpeeling, bei dem die abgestorbene Haut sanft entfernt wird. Die darunterliegende, gesunde und erneuerte Haut ist glatter und der Juckreiz geht zurück. Ob es sich hierbei tatsächlich um eine Heilmethode oder eher um eine Wellness-Anwendung handelt, ist umstritten.
Dermatologen sind skeptisch
Dermatologe Jörn Elsner betrachtet den heilenden Effekt vor allem bei Behandlungen in Deutschland mit Skepsis. Er vermutet, dass die positive Wirkung bei Schuppenflechte, die in der Türkei auftritt, nicht den Doktorfischen allein zuzuschreiben ist. Sie sei vermutlich vielmehr ein Zusammenspiel aus der Arbeit der tierischen Helfer und dem dortigen Licht und Wasser. Zudem würde die Haut durch das Knabbern gereizt werden, was dem Heilungsprozess bei Schuppenflechte entgegenwirke. Doch auch hygienische Gründe sprechen laut Elsner gegen diese alternative Heilmethode: Er weist darauf hin, dass die Ansteckungsgefahr groß sei, wenn zuvor ein Patient mit übertragbaren Krankheiten im gleichen Bad gesessen hätte.
Sollten Sie eine Behandlung wagen?
Grundsätzlich abzuraten ist von einer Behandlung jedoch nicht. Dennoch sollten Sie sich zuvor unbedingt mit Ihrem Hautarzt absprechen. Achten Sie außerdem auf eine gründliche Hygiene bei der Anwendung. Die Wirksamkeit einer Anwendung mit Doktorfischen ist letztendlich eine subjektive Angelegenheit. Sofern keine Verschlimmerung der Symptome eintritt, ist gegen die Behandlung nichts einzuwenden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.