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Diese Nahrungsergänzungsmittel sind sinnlos


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Gesunde Ernährung
Diese Nahrungsergänzungsmittel sind sinnlos


Aktualisiert am 14.11.2019Lesedauer: 4 Min.
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Gesunde Ernährung: Eine Expertin klärt über die wichtigsten Irrtümer auf. (Quelle: t-online)

Nahrungsergänzungsmittel füllen heutzutage in Drogerien und Supermärkten ganze Regale. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente werden als Tabletten, Kapseln oder Pulver angeboten und als unabdingbar für eine gesunde Ernährung beworben. Eine aktuelle Studie zeigt: Einige Nahrungsergänzungsmittel sind sogar wirkungslos.

Immer mehr Menschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel zu sich, da sie denken, dass sie so einem Mangel an Mikronährstoffen vorbeugen oder ihn zumindest ausgleichen können. Was die wenigsten wissen: Ist die Ernährung schon abwechslungsreich und ausgewogen, wird der Körper ausreichend mit den allermeisten Nährstoffen versorgt. Es muss dadurch nicht für jeden Mikronährstoff eine Pille genommen werden.

Für bestimmte Risikogruppen sind einige Mikronährstoffe aus Nahrungsergänzungsmitteln aber sinnvoll. Andere dagegen sollten lieber nicht als Pillen geschluckt werden – das zeigt eine aktuelle Studie.

Was sind überhaupt Mikronährstoffe?

Es gibt Makronährstoffe und Mikronährstoffe. Die Makros bestehen aus drei Bausteinen: Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett. Sie liefern dem Körper die benötigte Energie. Die Mikronährstoffe bestehen ebenfalls aus drei Gruppen, liefern aber keine Energie. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente versorgen zum Beispiel Gelenke, Organe, das Immunsystem und Knochen, damit der Körper funktioniert. Sie wirken zellbildend und unterstützen den gesamten Stoffwechsel.

  • Vitamine, wie Vitamin C, sorgen unter anderem für ein starkes Immunsystem.
  • Mineralstoffe, wie Magnesium oder Kalzium, unterstützen unter anderem gesunde Knochen und Muskeln.
  • Spurenelemente sorgen beispielsweise für gesunde Haut, Haare und Nägel.

Studie: Diese Mikronährstoffe aus Kapseln sind sinnlos

Neuste Studien der Friedman School of Nutrition Science and Policy in Massachusetts zeigen, dass die Mikronährstoffe Vitamin A und K sowie die Mineralstoffe Magnesium und Zink einem frühzeitigen Tod durch Herzerkrankungen und Krebs vorbeugen können. Allerdings nicht, wenn sie über Pillen und Kapseln aufgenommen werden. Hier würde gar keine Wirkung erzielt werden.

Getestet wurde das zwölf Jahre lang an über 27.000 Probanden. Die Mikronährstoffe wirkten nur dann lebensverlängernd und gesundheitsfördernd in Bezug auf Herz- und Krebserkrankungen, wenn sie aus natürlichen Lebensmitteln, wie beispielsweise Obst, Gemüse oder Fleisch stammten, heißt es in den Studienergebnissen.

Bunter Teller: So decken Sie Ihren Bedarf über die Ernährung

Auch andere Nährstoffe müssen nicht über Kapseln aufgenommen werden. Füllen Sie den Teller wortwörtlich bunt gemischt, sind die meisten Nährstoffe ausreichend vorhanden.

  • Fünf Sorten Obst und Gemüse ist die empfohlene Tagesration – wobei das Gemüse den größeren Teil ausmachen sollte, um nicht zu viel Fruchtzucker zu essen. Wenn Sie dann in der Woche die Farben des Regenbogens aus zum Beispiel Paprika, Mais, Bohnen und Tomaten mischen, haben Sie schon viel richtig gemacht.
  • Milchprodukte fördern die Darmgesundheit. Durch ihre Aufnahme werden Darmbakterien gebildet. Außerdem befinden sich in Quark, Jogurt und Milch, aber auch besonders in grünem Gemüse, die wichtigen Mineralstoffe wie Magnesium oder Kalzium. Eine zusätzliche Aufnahme über beispielsweise Brausetabletten ist nicht nötig.
  • Auch Vollkornprodukte und Nüsse bieten Ihnen neben Ballaststoffen, die die Blutwerte verbessern und die Verdauung fördern, eine Bandbreite an Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen.

Faustregel: Je naturbelassener die Nahrungsmittel, desto nährstoffreicher sind sie. Nicht nur das Auge erfreut sich am bunten Teller. Auch der Körper dankt Ihnen mit Gesundheit.

Kurzfristige Schwankungen in der Ernährung und damit in der Zufuhr von Mikronährstoffen kann ein gesunder Körper meist ausgleichen. Wenn Sie also beispielsweise eine Woche im Urlaub den Gelüsten freien Lauf lassen und der ein oder andere Mikronährstoff zu kurz kommt, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Dennoch gibt es, besonders für einige Gruppen, ein paar wenige Zusätze, die sinnvoll sein können.

Ein Tipp, um mehr Obst und Gemüse im Alltag einzubauen: Legen Sie doch beim nächsten Mal eine frische Portion Tomaten oder Pilze auf die Pizza oder schneiden eine Zucchini extra in die Spaghetti Bolognese. Und wenn Sie nicht auf ein süßes Mousse au Chocolat verzichten möchten, servieren Sie es einfach mit einer geschnittenen Orange. So machen Sie einen Kompromiss.

Für diese Risikogruppen ist Nahrungsergänzung sinnvoll

Für bestimmte Risikogruppen, die einen veränderten Nährstoffbedarf haben, können Nahrungsergänzungsmittel durchaus sinnvoll sein.

  • Laut „Stiftung Warentest“ sollten Schwangere besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft ausreichend Folsäure zu sich nehmen – hier sind Nahrungsergänzungsmittel angeraten. Der Folsäurebedarf würde in Deutschland nur selten ausreichend gedeckt und ist aber gerade für das Ungeborene wichtig für eine gesunde Gehirnentwicklung, so die Verbraucherzentrale. Eigelb, Tomaten oder Erbsen liefern dieses Vitamin in kleinen Mengen.
  • Auch starke Raucher oder Menschen, die viel Alkohol trinken, haben einen erhöhten Vitaminbedarf, da beim Entgiften vermehrt auch wichtige Nährstoffe entzogen werden.
    Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem Arzt sprechen, auch wenn die Nahrungsergänzungsmittel frei verkäuflich sind. Er kann entscheiden, ob diese Mittel für Sie sinnvoll sind, welche Sie brauchen und Ihnen auch die richtige Dosierung empfehlen.
  • Veganer sollten über eine Nahrungsergänzung des B12-Vitamins nachdenken. Es trägt zu einem funktionierenden Nervensystem bei. Auch ein Omega-3-Mangel passiert recht leicht. Diese Nährstoffe finden sich fast nur in tierischen Produkten und selbst hier ist es auch für Menschen, die Fleisch und Fisch essen, nicht immer einfach, den Bedarf zu decken. Omega-3 steckt in größeren Mengen in fettigem Seefisch. Kapseln mit allen drei Omega-3-Fettsäuren in getesteter Qualität können also sinnvoll sein.
  • Extremsportler können unter anderem einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen haben. Da sie viel mehr schwitzen, als normale Sporttreibende, verlieren sie über den Schweiß deutlich mehr Mineralstoffe. Auch beanspruchen sie ihre Muskeln intensiver. Hier können also Präparate, die beispielsweise Magnesium liefern, die gesunde Ernährung unterstützen.
  • Menschen ab 65 Jahre sollten vom Arzt prüfen lassen, ob eine Nahrungsergänzung sinnvoll ist. Wie bei jüngeren Menschen richtet sich der Bedarf neben Körpergröße und - gewicht auch nach der Lebensführung. Wie viel Bewegung oder sogar Sport ist noch möglich? Haben Sie Krankheiten oder Übergewicht? Nehmen Sie Medikamente? Ältere Menschen bewegen sich oft etwas weniger als junge Menschen, haben damit einen geringeren Kalorienbedarf und sollten dementsprechend weniger essen. Die richtige Menge an Nährstoffen aufzunehmen, kann daher schwierig werden. Auch sind bestimmte Umwandlungsprozesse nicht mehr so aktiv wie früher.

    Vitamin D kann der Körper mit Hilfe von UV-Licht nicht mehr so gut bilden. Weniger Vitamin D verringert auch die Aufnahme von Kalzium, das für starke Knochen wichtig ist. Ein Arzt prüft, ob bei Ihnen ein solcher Mangel vorliegen könnte. Eine ausgewogene Ernährung sollten Sie dennoch an die erste Stelle setzen.
  • Krankheitsbedingt sind einige Menschen auf Nahrungsergänzungsmittel angewiesen. Magen-Bypass-Patienten beispielsweise können die zahlreichen Mikronährstoffe nicht aus der Nahrung ziehen und müssen sie über Kapseln, Pulver und Tabletten aufnehmen.

Investieren Sie also beim nächsten Einkauf in frische Lebensmittel, die das enthalten, was auch in Kapseln verpackt wurde. Neben dem Mehrwert der Gesundheit haben Sie sogar zusätzlich noch leckere Geschmäcker und sparen Geld.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Verbraucherzentrale: Klartext Nahrungsergänzung
  • Eigene Recherche
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