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Schuld sind Selfies: Immer mehr Jugendliche bekommen Läuse


Es juckt auf dem Kopf
Warum Selfies Parasiten anlocken

Von ots, t-online, cch, msc

Aktualisiert am 14.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Teenager: Teenager haben oft tolle Meinungen und gute Ideen.Vergrößern des Bildes
Leichter Übertragungsweg für Kopfläuse: Selfies sind besonders bei Teenagern beliebt (Quelle: oneinchpunch/getty-images-bilder)
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Immer mehr vor allem weibliche Jugendliche werden von Kopfläusen befallen. Schuld sind offenbar auch Selfies.

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Kopflausfälle in Deutschland wieder stärker an. Dies ist nicht nur saisonal bedingt, sondern hat auch mit unserem Verhalten zu tun. Besonders Mädchen und junge Frauen sind davon betroffen.

Wenn Teenager sich gemeinsam fotografieren, haben die Parasiten leichtes Spiel, von einem zum anderen Kopf zu krabbeln. "Die Mädels stecken beim Selfie-Machen gerne die Köpfe zusammen", sagt Professor Hermann Feldmeier vom Institut für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie an der Berliner Charité im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". So können Läuse einfach von einem auf den nächsten Kopf gelangen. Das trifft natürlich auch auf Jungs zu. Kopfläuse fühlen sich aber am wohlsten in offenen, langen Haaren.

Wenn sich die Köpfe berühren, springen die Läuse schnell über

Die Parasiten dringen fast immer durch direkten Haarkontakt auf den nächsten Kopf vor. "Eine Übertragung durch Textilien und Gegenstände ist zwar theoretisch denkbar, spielt aber praktisch keine Rolle", so Feldmeier. In Studien wurden an Kopfbedeckungen und Bettwäsche betroffener Kinder keine Läuse gefunden.

Sollte doch einmal ein Exemplar den Kopf verlassen, hat es schlechte Karten: "Bereits nach vier Stunden ohne Blut ist die Laus so stark ausgetrocknet, dass sie nicht mehr saugen kann", erklärt der Experte. Deshalb sind die von vielen Eltern betriebenen Desinfektions- und Hygienemaßnahmen überflüssig.

Woran Sie Kopfläuse erkennen

  • Die Parasiten sind je nach Alter 1–3 mm klein, hell- bis mittelbraun und dadurch relativ schwer zu entdecken.
  • Läuse tummeln sich meistens hinter den Ohren und am Nacken. Also dort, wo es am Kopf am wärmsten ist.
  • Läuseeier, die sogenannten Nissen, sind länglich-oval, hell und sitzen direkt am Haaransatz, meist an der Haarunterseite, die der Kopfhaut zugewandt ist – damit ähneln sie Schuppen.
  • Im Gegensatz zu Schuppen lassen sich Nissen nicht einfach vom Haar abstreifen, sondern kleben fest. Mit einem Nissenkamm können Sie die Eier wegkämmen.

Gegen Kopfläuse helfen keine Hausmittel, sondern nur geeignete Präparate aus der Apotheke. Als typische Symptome eines Kopflausbefalls gelten rote Flecken und starker Juckreiz.

Und denken Sie immer daran: Läuse sind kein Zeichen mangelnder Hygiene. Besonders in der kälteren Jahreszeit, wenn wir alle in Innenräumen und enger zusammenkommen, steigt die Zahl der Kopfläuse sprunghaft an. Allein mit Hygiene schützt man sich nicht und wird Läuse auch nicht los. Denn auch auf frisch gereinigten Köpfen fühlen sich Läuse wohl. Daher ist eine fachgerechte Bekämpfung umso wichtiger.

Wenn Betroffene nicht schnell behandelt werden, dann besteht hohe Ansteckungsgefahr. Insbesondere Kinder sind durch das Spielen und Kuscheln sehr häufig betroffen. Es besteht laut Infektionsschutzgesetz in Deutschland zwar keine "krankheits- und erregerspezifische" Meldepflicht mehr. Eltern sind aber verpflichtet, Schulen, Kitas etc. über einen Kopflausbefall zu informieren. Diese meldet den Fall dann an das zuständige Gesundheitsamt. So kann am ehesten eine weitere Ausbreitung eingedämmt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Ärzteblatt.de
  • Gelbe Liste.de
  • Nachrichtenagentur dpa
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