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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Warnstufe Rot Feinstaub-Alarm: Welche Verhaltensweisen jetzt wichtig sind
![urn:newsml:dpa.com:20090101:250209-911-013262 urn:newsml:dpa.com:20090101:250209-911-013262](https://images.t-online.de/2025/02/dh6M8pNaqUFq/0x180:2048x1152/fit-in/1920x0/image.jpg)
Das Umweltbundesamt warnt vor einer schlechten Luftqualität in Deutschland. Was Sie in dieser Situation beachten sollten, um sich zu schützen.
Die Luftqualität in Deutschland ist bereits seit Tagen schlecht, warnte das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag. Das UBA misst derzeit besonders hohe Feinstaubwerte und führt das unter anderem auf die Wetterlage zurück.
Hohe Feinstaubwerte sind ein erhebliches Gesundheitsrisiko (mehr dazu lesen Sie hier). Daher empfehlen Gesundheitsexperten wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), bestimmte Verhaltensweisen zu berücksichtigen, wenn die Luft durch Schadstoffe und Feinstaub belastet ist.
![Autos verursachen Feinstaub Autos verursachen Feinstaub](https://images.t-online.de/2024/10/Fx1Zi6an04Y3/0x0:3724x2483/fit-in/1920x0/autos-verursachen-feinstaub.jpg)
Was genau ist Feinstaub?
Feinstaub ist ein komplexes Gemisch aus vielen Chemikalien in der Luft, etwa Schwefel- und Stickstoffoxiden, Ammoniak oder Kohlenwasserstoffen. Feinstaubquellen sind unter anderem Kraftfahrzeuge, Kraft- und Fernheizwerke, Abfallverbrennungsanlagen, Öfen, Heizungen und Industrieprozesse.
Die Partikel haben einen Durchmesser von 10 (PM10) bis 0,1 (PM1) Mikrometern. Damit sind die Feinstaubpartikel klein genug, um beim Einatmen in die Lunge zu gelangen und von dort in den Blutkreislauf überzugehen. Mit dem Blut werden die Partikel in verschiedene Gewebe und Organe des Körpers transportiert. Den größten gesundheitlichen Schaden richten Partikel an, die kleiner als 2,5 Mikrometer (PM2,5) sind.
Verhaltenstipps bei Luftverschmutzung
Wenn die Luftqualität schlecht ist, ist es wichtig, bestimmte Regeln zu befolgen, um die eigene Gesundheit zu schützen. Dazu gehören laut WHO:
- So wenig wie möglich im Freien aufhalten: Alle Menschen, insbesondere gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Kinder und Personen mit Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sollten möglichst zu Hause bleiben und sich von stark befahrenen Straßen oder industriell geprägten Orten fernhalten. Türen und Fenster sollten geschlossen bleiben, um das Eindringen von Feinstaub und Schadstoffen zu minimieren.
- Körperliche Anstrengung im Freien vermeiden: Reduzieren Sie intensive Aktivitäten im Freien oder vermeiden Sie diese, wenn möglich, ganz. Weichen Sie lieber auf Indoor-Aktivitäten aus.
- Zusätzliche Schadstoffquellen vermeiden: Nutzen Sie in Innenräumen möglichst keine offenen Flammen, etwa den Kamin. Auch auf Kerzen oder Räucherstäbchen sowie Rauchen sollten Sie verzichten, um eine zusätzliche Belastung zu reduzieren.
- Verkehr reduzieren: Um die Luftverschmutzung nicht weiter zu erhöhen, sollten Sie Autofahrten und andere motorisierte Fahrten vermeiden.
- Schlafzimmer als Schutzbereich einrichten: Besonders für Kinder und ältere Menschen kann ein speziell abgedichteter Raum mit Luftfilter sinnvoll sein. Zudem können Sie eine zusätzliche Belastung reduzieren, indem Sie den Raum möglichst staubfrei halten. Hier empfiehlt sich Staubwischen statt Staubsaugen, um die Staubpartikel nicht aufzuwirbeln.
Können Masken gegen Feinstaub helfen?
Atemschutzmasken können laut der WHO unter bestimmten Bedingungen helfen, bieten aber keinen vollständigen Schutz gegen Luftverschmutzung. Wichtig ist zu beachten, dass nur spezielle Feinstaubmasken mit einer N95-Zertifizierung oder feiner die Feinstaubpartikel (PM2,5) filtern können. Zudem muss die Maske eng am Gesicht anliegen und regelmäßig gewechselt werden. Einfache Staubmasken oder Stoffmasken sind nicht als Schutz vor Feinstaub und anderen Luftverschmutzungen geeignet.
Können Luftreiniger helfen, die Wohnungsluft rein zu halten?
Luftreiniger können zur Verbesserung der Innenraumluft beitragen, sind jedoch oft teuer. Zudem ist auch bei diesen Anlagen einiges zu beachten. So sollte ein Luftreiniger mit einem HEPA-Filter (H13 oder höher) genutzt werden, um Feinstaub effektiv zu entfernen. HEPA steht für High Efficiency Particulate Air Filter. Vermeiden Sie hingegen Ionisierungsfilter, denn sie erzeugen Ozon und können gesundheitliche Risiken mit sich bringen.
Wichtig ist auch, einen Luftfilter zu wählen, der zur Raumgröße passt. Ist der Filter nicht leistungsstark genug, reicht er nicht aus, um die Luft effektiv von Partikeln zu befreien.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- cdn.who.int: "What to do when there is an air pollution alert"
- umweltbundesamt.de: "Warum ist Feinstaub schädlich für den Menschen?"
- umweltbundesamt.de: "Feinstaub-Belastung"
- bmuv.de: "Feinstaub"