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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Forscher warnen Neue Corona-Variante HV.1 breitet sich aus – was bisher bekannt ist
Nach JN.1 breitet sich eine weitere Variante des Coronavirus rasant aus: HV.1. Wie Wissenschaftler das Risiko einschätzen und was für Deutschland gilt.
Zuletzt hatten die Corona-Variante Omikron und ihre Subtypen weltweit das Infektionsgeschehen dominiert. In den USA breitet sich nun eine neue Untervariante rasant aus. Was bisher über HV.1 bekannt ist.
Neuer Corona-Subtyp muss streng beobachtet werden
HV.1 ist in den USA derzeit für die meisten Covid-Erkrankungen verantwortlich. "Wir haben eine neue Covid-Variante, die wir im Auge behalten müssen", warnte die Vizepräsidentin der American Health Association (AMA), Andrea Garcia, am Montag in einem Update des Center for Disease Control and Prevention (CDC).
Erstmals wurde die neue Variante HV.1 im Sommer 2023 in den USA nachgewiesen. Nun habe diese neue Variante das Infektionsgeschehen in nur ein paar Wochen plötzlich komplett übernommen und damit andere Varianten wie "Eris" (EG.5) überholt.
Grund für Verbreitung von HV.1 bisher nicht bekannt
Experten zufolge ist HV.1 wie auch die zuletzt aufsehenerregende Variante JN.1 ein Subtyp von Omikron. Genauer: Eine Unterlinie von Omikron XBB-1.9.2 und ein direkter Nachkomme von "Eris" (EG.5). Dabei ähnelt HV.1 sehr stark den bestehenden Omikron-Varianten und ist damit bisher auch nicht ansteckender als diese.
Ganz im Gegensatz zu der jüngst für Aufsehen sorgenden Variante JN.1. Sie ist ein direkter Nachfolger von "Pirola" und weist allein auf seinem Spike-Protein mehr als 20 Mutationen auf. Dadurch scheint es sehr viel ansteckender zu sein. Mehr zu JN.1 erfahren Sie hier.
Dennoch erweist sich HV.1 als sehr dominante Corona-Variante. Woran genau das liegt, ist bisher nicht bekannt. Auch die Frage, ob HV.1 eventuell die Immunität besser umgeht, konnten Forscher bisher nicht beantworten.
Symptome von HV.1
Die durch HV.1 ausgelösten Symptome ähneln laut Experten denen neuerer Omikron-Varianten. Dazu gehören:
- Halsentzündung
- verstopfte Nase
- Fließschnupfen
- Husten
- Erschöpfung
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Fieber und Schüttelfrost
Allerdings könne es durch HV.1 auch zu einer Art chronischen Bronchitis mit Husten kommen, die länger andauert als die anderen Symptome.
HV.1 noch nicht in Deutschland nachgewiesen
Bisher wurde HV.1 noch nicht in Deutschland nachgewiesen. Laut aktuellem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) dominieren hierzulande noch immer die bekannten Omikron-Abkömmlinge, wie:
- "Eris" (EG.5): 51 Prozent
- "Pirola" (BA.2.86): 14 Prozent
- JN.1: 5 Prozent
Aufgrund der hohen Dunkelziffer sind die Zahlen allerdings nur bedingt aussagekräftig. Experten gehen davon aus, dass ein Großteil der Infektionen nicht an die Behörden weitergeleitet wird, da viele Menschen sich nicht mehr testen lassen. Erschwerend kommt hinzu, dass positive Ergebnisse nur selten auf die unterschiedlichen Varianten untersucht werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- ama-assn.org: "CDC updates on international travel, new COVID variant HV.1, Beyfortus, and congenital syphilis". (Stand: 20. November 2023; englisch)
- influenza.rki.de: "ARE-Wochenbericht des RKI". (Stand: 19. November 2023)
- today.com: "A new COVID variant, HV.1, is now dominant. These are its most common symptoms". (Stand: 10. November 2023; englisch)