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Covestro-Vorstand bezeichnet Gasumlage als "völlig unfair"


Kritik aus der Industrie
Covestro-Vorstand bezeichnet Gasumlage als "völlig unfair"

Von afp
Aktualisiert am 25.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Covestro-Chef Klaus Schäfer (Archivbild): Schäfer rechnet aufgrund der Energiepreise mit hohen Mehrkosten für sein Kunststoffkonzern.Vergrößern des Bildes
Covestro-Vorstand Klaus Schäfer (Archivbild): Er rechnet aufgrund der Energiepreise mit hohen Mehrkosten für seinen Kunststoffkonzern. (Quelle: RAINER UNKEL via www.imago-images.de/imago-images-bilder)

Hohe Mehrbelastung: Der Vorstand des Kunststoffkonzerns Covestro sieht in der Gasumlage eine Belastung für die Industrie. Er plädiert für eine allgemeine Gassteuer.

Der Vorstand des Leverkusener Kunststoffkonzerns Covestro, Klaus Schäfer, hat die von der Bundesregierung beschlossene Umlage zur Stützung von Gasimporteuren scharf kritisiert. "Die Umlage ist hochgradig unausgegoren und völlig unfair. Kosten und Nutzen stehen nicht im Gleichgewicht", sagte Schäfer dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Mittwoch.

Je nach weiterer Entwicklung der Energiepreise rechnet Schäfer mit hohen Mehrkosten für sein Unternehmen. "Da müssen sich später gegenseitig Wettbewerber subventionieren", kritisierte er. Zudem hätten einige Gasimporteure bereits erklärt, auf die Umlage verzichten zu können. "Das spricht nicht für die Präzision dieses Instruments."

Als Alternative schlug der Manager eine Gassteuer vor, "die über das ganze Land verteilt würde". Covestro ist ein auf Kunststoff-Vorprodukte spezialisierter Konzern mit fast 18.000 Beschäftigten.

Maßnahme gegen Firmenpleiten und Lieferausfälle

Die Gasumlage soll Unternehmen entlasten, die wegen der gedrosselten Lieferungen aus Russland anderswo für viel Geld Gas einkaufen müssen, um ihre Verträge zu erfüllen. Ihre Mehrkosten dürfen sie aktuell nicht weiterreichen, die Umlage soll diese Kosten ab Oktober zu 90 Prozent ausgleichen. Damit sollen Firmenpleiten und letztlich Lieferausfälle verhindert werden.

Anspruch auf Geld aus der Umlage haben zwölf Unternehmen angemeldet; RWE hat gleichzeitig erklärt, vorerst auf eine Zahlung zu verzichten. Die Ansprüche belaufen sich auf insgesamt rund 34 Milliarden Euro – ein Großteil entfällt auf die Gasimporteure Uniper und Sefe (ehemals Gazprom Germania).

Es gibt aber auch Unternehmen auf der Liste, die derzeit nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind. Politiker von SPD und Grünen haben deshalb bereits darauf gedrungen, Mitnahmeeffekte zu verhindern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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