In Europa Preis für Erdgas schnellt um 60 Prozent in die Höhe
Die Debatte um ein mögliches Importverbot für Gas und Öl aus Russland sorgt für Panikkäufe. In Europa zog der Preis für Erdgas am Montag dramatisch an. Auch Öl hat sich stark verteuert.
Der Preis für Erdgas in Europa hat angesichts des fortgesetzten russischen Angriffs auf die Ukraine und der Wirtschaftssanktionen gegen Moskau neue Höchststände erreicht. Am Montag wurde am wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF eine Megawattstunde zeitweilig für 345 Euro gehandelt – ein Plus von rund 60 Prozent.
Zuvor war wegen zunehmender Befürchtungen vor den negativen Folgen auf die Energieversorgung bereits der Ölpreis in die Höhe geschnellt. Im Fokus steht dabei ein möglicher Bann für russische Energieimporte, der am Montag Panikkäufe bei Erdgas und Erdöl auslöste.
Importverbot für Gas wäre "ein großer Schock"
"Wenn der Westen den Großteil russischer Energieexporte verhindert, wäre das ein großer Schock für die Märkte", warnte Ethan Harris, Chef-Volkswirts der Bank of America. Auch Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch führte die "Preisexplosion" am Montag auf diese Überlegungen des Westens zurück.
Zudem gebe es Spekulationen, dass Europa von sich aus entscheiden könne, russische Gasimporte zu stoppen, erklärte Fritsch. "Bislang fließt das Gas noch normal", fügte er hinzu.
Russland ist ein wichtiges Herkunftsland für Rohstoffe. Der Krieg wirkt sich deshalb auch auf die Energiemärkte aus und heizt zugleich Debatten über eine energiepolitische Neuausrichtung an.
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters