"Zu Unrecht angeklagt" Ex-Nissan-Chef Ghosn weist vor Gericht alle Vorwürfe zurück
Einst hatte er Nissan vor der Pleite bewahrt, jetzt steht Carlos Ghosn in Japan vor Gericht. Er soll sein Einkommen unvollständig angegeben haben – streitet aber alles ab.
Der in Japan verhaftete Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn hat bei der ersten Anhörung vor Gericht alle Vorwürfe gegen ihn mit deutlichen Worten bestritten.
Ghosn soll Einkommen nicht vollständig angegeben haben
"Ich bin zu Unrecht angeklagt und ungerechterweise verhaftet worden", sagt der einst mächtige Auto-Manager vor dem zuständigen Bezirksgericht in Tokio. Die Anschuldigungen gegen ihn seien allesamt unbegründet. Er habe – anders als von der Staatsanwaltschaft dargestellt – von Nissan nie Bezüge erhalten, die nicht auch öffentlich gemacht worden seien.
Ghosn wurde Mitte November verhaftet. Er wird beschuldigt, jahrelang sein Einkommen unvollständig angegeben zu haben. Ihm droht deswegen eine jahrelange Gefängnisstrafe.
Ghosn war treibende Kraft hinter Autobündnis
Der in Brasilien geborene Franzose mit libanesischen Wurzeln hat die Anhörung über seine Anwälte selbst beantragt. Es ist sein erster öffentlicher Auftritt seit der Festnahme. Ghosn, der Nissan einst vor der Pleite bewahrte, wirkte dabei dünner als zuletzt und betrat das Gerichtsgebäude in Handschellen.
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- Nachrichtenagentur Reuters