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Geld im Alter sinnvoll anlegen – Sieben Tipps


Sieben Tipps
So legen Sie Ihr Geld im Alter richtig an

Von dpa
Aktualisiert am 19.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Geldanlage: Auch wer schon älter ist, kann noch in Aktien oder Fonds investieren.Vergrößern des Bildes
Geldanlage: Auch wer schon älter ist, kann noch in Aktien oder Fonds investieren. (Quelle: shapecharge/getty-images-bilder)
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Wer im Alter plötzlich eine große Summe Geld bekommt, stellt sich zwangsläufig die Frage: Wohin damit? Dafür gibt es einige clevere Möglichkeiten.

Sie haben lange gespart, bis Sie im Alter von 60+ eine vergleichsweise hohe Summe Geld ausgezahlt bekommen? Bei manchen Lebens- oder Rentenversicherungen etwa kann das der Fall sein. Dann ist es gut zu wissen, wie sich das Geld sinnvoll einsetzen lässt.

Zwar kann die Lösung von Person zu Person unterschiedlich aussehen. Eines aber sollte jeder tun: sich genügend Zeit zum Überlegen lassen, rät Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Sieben mögliche Optionen:

1. Schulden tilgen

Schuldentilgung hat Vorrang vor der Geldanlage. "In der Regel ist der ersparte Kreditzins der höchste sichere Zins, den man erzielen kann", so Scherfling. Ist das Girokonto im Dispo oder die Immobilie noch durch einen Restkredit belastet, kann es Sinn ergeben, den Fokus auf die Tilgung zu legen. "Läuft ein Immobilienkredit aus, so kann sich die Begleichung der Restschuld auf einen Schlag anbieten", sagt Sylvie Ernoult vom Bundesverband deutscher Banken.

2. Notgroschen beiseite legen

Sorgen Sie für einen komfortablen Notgroschen – "zum Beispiel für außergewöhnliche Gesundheitsausgaben", rät Ernoult. Das Geld sollte schnell verfügbar auf dem Girokonto oder dem Tagesgeldkonto liegen. "Planen Sie hierfür mindestens vier bis sechs Monatseinkommen ein", so Ernoult. Mehr zum Notgroschen lesen Sie hier.

3. Auf Tagesgeld, Festgeld und Sparanlagen setzen

"Prüfen Sie in einem ersten Schritt, welchen Teil des Geldes Sie eventuell doch kurz- oder mittelfristig benötigen und welchen Betrag Sie tatsächlich dauerhaft anlegen können", empfiehlt Verbraucherschützer Scherfling. Denkbar wäre, das Geld über verschiedene Laufzeiten und Produktklassen zu streuen.

Sicherheitsorientierte können beispielsweise auf die Treppenstrategie setzen. Das heißt: Sie parken einen Teil des Vermögens auf einem Tagesgeldkonto, weitere Teile investieren sie in Festgeldanlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten und einem hoffentlich höheren Zinssatz. "So kann man jedes Jahr die dann wieder frei werdenden Summen zu den dann aktuellen Zinsen anlegen, falls man das Geld weiterhin nicht benötigt", erläutert Scherfling. Lesen Sie hier, welche Banken aktuell die höchsten Zinsen bieten.

4. In private Rentenversicherung einzahlen

Wer seine Rente aufbessern will, kann das Geld dazu nutzen, eine sofort beginnende Rentenversicherung abzuschließen. Damit sichert man sich eine lebenslang gezahlte Rente. "Letztlich geht man also die Wette auf ein langes Leben ein", sagt Scherfling. Läuft es ungünstig, zahlt man einen hohen Betrag ein und stirbt kurze Zeit später. Ist keine Todesfallleistung vereinbart, verbleibt das Restkapital bei der Versichertengemeinschaft und geht nicht etwa an die Erben. Mehr zur privaten Rentenversicherung lesen Sie hier.

5. Bank- oder Fondsauszahlplan wählen

Eine Alternative zur privaten Rentenversicherung kann ein individueller Bank- oder Fondsauszahlplan sein. Bei dieser Variante verbraucht man sein Kapital nach und nach. Die zusätzliche Rente hat man aber nur zeitlich befristet – nämlich so lange, bis das Geld aufgebraucht ist. Zudem muss man sich überlegen, wie man bei Fondsauszahlplänen in Zeiten fallender Kurse handeln will. "Dafür ist man flexibler und kann im Fall des vorzeitigen Ablebens das Restkapital an die Lieben vererben", sagt Scherfling.

6. Sich am Aktienmarkt beteiligen

Auch im Rentenalter kann es sich unter Umständen lohnen, sich am Aktienmarkt zu beteiligen und dabei Gewinne zu erzielen. "Mögliche Optionen sind breit streuende Aktienfonds oder ein EFT-Indexfonds", sagt Ernoult. Der Vorteil: Zahlreiche Länder und Branchen fließen in den Index ein, somit werden mögliche Ausfallrisiken gesenkt. "Konzentrieren Sie sich dabei keinesfalls zu sehr auf Deutschland, sondern beziehen Sie möglichst viele Staaten und Branchen ein", rät Ernoult. Lesen Sie hier, wie Sie einen ETF-Sparplan aufsetzen.

7. Schenkungen tätigen

Ob eine Schenkung an die Kinder Sinn ergibt, hängt immer vom Einzelfall ab. Lassen Sie sich im Zweifel von einer Fachanwältin für Erbrecht oder einem Steuerberater beraten. Bei einem großen Vermögen kann eine frühzeitige Schenkung die Kinder davor bewahren, Erbschaftsteuer zu zahlen. Lesen Sie hier, welche Beträge bei Schenkungen steuerfrei bleiben.

Eine frühzeitige Schenkung sollte aber nur erfolgen, "wenn das Geld wirklich abdingbar ist", sagt Ernoult. Bedenken Sie, dass Sie möglicherweise auch ein Pflegefall werden könnten und dann womöglich monatlich zusätzliches Geld benötigen. Generell kann jedes Elternteil pro Kind 400.000 Euro steuerfrei verschenken – und das alle zehn Jahre.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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