Fingerspitzengefühl gefragt Zwischenzeugnis: So bittet man richtig darum
Wer nach einem neuen Job sucht, hätte dafür womöglich gern ein Zwischenzeugnis. Es kann auch andere Gründe geben, wichtig ist in jedem Fall die Vorbereitung.
Vielleicht sind Sie schon lange im selben Job tätig oder wollen eine Weiterbildung machen, für die Sie es brauchen: Ein Zwischenzeugnis. Gründe, weshalb Beschäftigte ein Zwischenzeugnis haben möchten, gibt es einige.
Bei der Frage danach sollten Sie mit Fingerspitzengefühl vorgehen, rät Patrick Pieles vom Personaldienstleister Robert Half auf dem Karriereblog des Unternehmens. Denn eine verbreitete Meinung sei, dass Mitarbeiter den Absprung zu einem anderen Unternehmen suchen, wenn sie um diese Form der Beurteilung bitten. Das könne das Verhältnis zum Vorgesetzten belasten.
Wie also vorgehen?
Am besten vereinbaren Arbeitnehmer ein Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten und sprechen das Thema direkt an, empfiehlt Pieles. Einstellen sollten sie sich dabei auf die Frage, warum sie das Zwischenzeugnis möchten.
Gut zu wissen: Ein generelles gesetzliches Recht auf ein Zwischenzeugnis gibt es zwar nicht. Führen Arbeitnehmer ein "berechtigtes Interesse" ins Feld, können sie aber einen Anspruch auf ein Zwischenzeugnis geltend machen. Das sei beispielsweise der Fall, wenn sie einen neuen Vorgesetzten bekommen, die Abteilung wechseln, oder eine Weiterbildung machen wollen, für die es erforderlich ist.
Auch wer längere Zeit nicht im Unternehmen ist, etwa wegen einer Elternzeit, oder schon lange im Unternehmen arbeitet und bislang keine Beurteilung bekommen hat, kann Anspruch auf ein Zwischenzeugnis haben. Weitere Gründe können etwa im Tarifvertrag vereinbart sein.
Referenzen als Alternative
Wissen sollte Sie allerdings: Ihr Chef könnte Sie nach der Frage nach dem Zwischenzeugnis womöglich über eine gewisse Zeit etwas genauer beobachten. Geben Sie ihm also keinen Grund zu zweifeln, rät Pieles. "Zeigen Sie weiterhin ganzen Einsatz und volle Motivation, dann wird sich seine Sorge schnell in Luft auflösen."
Übrigens: Auch wenn Sie sich tatsächlich beruflich umorientieren wollen, können Sie für die Bewerbung ein Zwischenzeugnis anfragen. Ist Ihnen das zu heikel, können Sie in Bewerbungen allerdings auch Referenzen angeben, beispielsweise von ehemaligen Vorgesetzten.
- Nachrichtenagentur dpa