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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Soldatenlaufbahn Offizier ohne Studium: Ist das möglich?
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Das Studium ist Regelbestandteil der Ausbildung zum Offizier, es ist aber nicht verpflichtend. So erreichen Anwärter auch ohne Studium den Offiziersgrad.
Offiziere bilden die Gruppe der höchsten Dienstgrade der Bundeswehr. Das Absolvieren eines Studiums ist ein Regelbestandteil der Offiziersausbildung. Das Studium ist jedoch nicht verpflichtend. Wenn Sie kein Interesse am Studium oder keinen entsprechenden Schulabschluss haben, gibt es für Sie andere Möglichkeiten. Der Weg ist allerdings anspruchsvoll.
Wie wird man Offizier?
In der Regel absolvieren Offiziersanwärter neben der militärischen Ausbildung auch ein Studium an einer der beiden Bundeswehruniversitäten in Hamburg oder München. Im Anschluss erfolgt eine sogenannte truppengattungs- und verwendungsspezifische Ausbildung.
Sie können auch ohne Studium in die Offizierslaufbahn wechseln. Dafür ist ein Einstieg über die Feldwebellaufbahn möglich. Aber auch mit Abitur oder Fachhochschulreife oder sogar einer mittleren Reife können Sie Offizier werden. Es muss Ihnen jedoch bewusst sein, dass dieser Weg langwieriger sein kann.
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Wie erfolgt der Einstieg über die Feldwebellaufbahn?
Als Feldwebel haben Sie die Möglichkeit, im Laufe Ihrer Dienstzeit zu den Offizieren zugelassen zu werden. Dafür stellen Sie einen Antrag auf Fachdiensttauglichkeit. Wird Ihnen die positive Eignung bestätigt, erfolgt eine Zulassung zu den Offizieren.
Eine Verpflichtung für mindestens 15 Jahre wird für den Aufstieg in die Laufbahn der Truppendienstoffiziere vorausgesetzt. Zudem sind auch hier das Bestehen des Assessment-Centers sowie des militärischen Auswahllehrgangs an der Offiziersschule notwendig.
Letztlich ist außerdem eine positive Entscheidung durch das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr wichtig. Die Offizierslaufbahn fordert von den Anwärtern viel und Sie verpflichten sich der Bundeswehr für lange Zeit. Daher sind die Eignungstests und das selbstständige Reflektieren der Eignung (und Ihres Karrierewunsches) ernst zu nehmen.
Wenn Sie diesen Weg nicht einschlagen möchten, ist das kein Problem. Die Feldwebellaufbahn ist kein Muss, um direkt als Offizier einzusteigen. Sie können stattdessen beispielsweise vor dem Einstieg als Offizier als Fachoffizier in verschiedenen Bereichen der Bundeswehr, wie etwa dem fliegerischen Dienst, tätig sein.
Grundvoraussetzungen für die Offizierslaufbahn
Anwärter werden unter folgenden Voraussetzungen zugelassen:
- Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit bzw. Deutsche im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes
- Mindestalter von 17 Jahren mit Einverständnis der Sorgeberechtigten oder 18 Jahre
- Allgemeine Hochschulreife, Fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife, alternativ mittlere Reife in Kombination mit einer anerkannten Berufsausbildung
- Verpflichtung für mindestens 13 Jahre (16 Jahre im fliegerischen Dienst und 17 Jahre im Sanitätsdienst)
- Bestehen eines Eignungstests und des Assessment-Centers
Was verdient ein Offizier?
Was Offiziere verdienen, hängt vor allem vom Dienstgrad und der Erfahrungsstufe ab. Der Vorteil für Offiziere mit Studium liegt darin, dass sie auch während des Studiums bereits Geld verdienen. Für gewöhnlich erhalten Offiziersanwärter während des Studiums mehr als 2.100 Euro netto. Je weiter Sie in der Laufbahn aufsteigen, desto höher sind auch Ihre Verdienstmöglichkeiten.
Übrigens: Haben Sie bereits vor Beginn der Bundeswehrkarriere ein Studium an einer anderen Universität abgeschlossen, ist ein Direkteinstieg in die Offizierslaufbahn möglich. Allerdings entscheiden sich viele Anwärter aufgrund des finanziellen Vorteils für das Studieren an der Bundeswehruniversität.
- bundeswehr.de: "Die Laufbahngruppe der Offiziere"
- bundeswehrkarriere.de: "Führung"
- einstellungstest-bundeswehr.de: "Offizierslaufbahn"