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Kündigung wegen Erwerbsminderungsrente: Das sollten Sie wissen


Arbeitsrecht
Erwerbsminderungsrente: Wann droht die Kündigung wirklich?


Aktualisiert am 22.04.2025 - 09:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Vorhandene Überstunden können mit dem Gehalt verrechnet werden, wenn sie durch den Arbeitnehmer verursacht werden.Vergrößern des Bildes
Wenn der Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeitsleistung nicht erbringen kann, kann es zu einer Erwerbsminderung kommen. (Quelle: pcess609/getty-images-bilder)
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Wer krankheitsbedingt nicht mehr voll arbeiten kann, dem droht womöglich die Kündigung. Was rechtlich zulässig ist.

Wenn ein Arbeitnehmer wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr seine volle Arbeitsleistung erbringen kann, spricht man unter gewissen Umständen auch von Erwerbsminderung. Problematisch wird es, wenn der Arbeitgeber deshalb die Kündigung ausspricht. Doch wann ist das arbeitsrechtlich möglich?

Begriffserklärung: Erwerbsminderung

Erwerbsminderung bedeutet, dass eine allgemeine Einschränkung vorliegt. Sie führt dazu, dass ein Mensch unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes nur noch zeitlich eingeschränkt erwerbstätig sein kann. Es kommt demnach auf die mögliche Arbeitszeit pro Tag an. Entsprechend dem Grad der Erwerbsminderung wird eine Erwerbsminderungsrente gezahlt, sofern die weiteren Voraussetzungen für diese Rentenart erfüllt sind. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • Volle Erwerbsminderung: Die mögliche Erwerbstätigkeit beträgt weniger als drei Stunden pro Tag.
  • Teilweise Erwerbsminderung: Die mögliche Erwerbstätigkeit liegt zwischen mindestens drei und sechs Stunden pro Tag.

Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen der dauerhaften und zeitlich begrenzten Erwerbsminderung. Dauerhaft ist sie dann, wenn bei der vollen Erwerbsminderung bis zum Eintritt in die Altersrente keine Besserung zu erwarten ist. Ist bei der vollen Erwerbsminderung mit einer Verbesserung zu rechnen, liegt eine zeitliche Begrenzung vor. Üblich ist eine Dauer von zwei bis drei Jahren.

Kündigung bei dauerhafter voller Erwerbsminderung

In diesem Fall darf der Arbeitgeber kündigen. Es ist nicht mehr davon auszugehen, dass der Mitarbeiter seine Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen kann. Der Arbeitnehmer wechselt dann nahtlos von der Erwerbsminderungsrente in die Altersrente.

Kündigung bei voller befristeter Erwerbsminderung

Hier ist die Erwerbsminderung zeitlich begrenzt und wird danach überprüft. Eine Kündigung ist in diesem Fall nicht möglich, sondern das Arbeitsverhältnis ruht während dieser Zeit. Ergibt die Überprüfung, dass wieder eine volle Erwerbsfähigkeit oder eine teilweise Erwerbsminderung vorliegt, wird die berufliche Tätigkeit wieder aufgenommen. Besteht weiterhin eine befristete volle Erwerbsminderung, verlängert sich die Ruhezeit.

Kündigung bei teilweiser Erwerbsminderung

Hier kann der Arbeitnehmer eine zeitlich begrenzte, geringere Arbeitsleistung erbringen. Eine Kündigung wegen Erwerbsminderung ist somit ausgeschlossen. Der Arbeitgeber muss dem Arbeitnehmer eine angepasste Arbeitsstelle zur Verfügung stellen.

Ausnahme: Kann der Arbeitgeber beweisen, dass im Betrieb keine solche Arbeitsstelle vorhanden ist und auch nicht eingerichtet werden kann, ist eine Kündigung möglich.

Rechtsberatung einholen

Da eine Kündigung für den Arbeitnehmer gravierende Folgen hat, empfiehlt es sich, sich beim Fachanwalt rechtlich beraten zu lassen. Oft bieten auch Gewerkschaften solche Leistungen an.

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