t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesWirtschaft

Trotz Lieferstopp für Polen: Gasversorgung in Deutschland weiter gewährleistet


Trotz Lieferstopp in Polen
Die Gasversorgung in Deutschland entspannt sich leicht

Von dpa, neb

Aktualisiert am 27.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Dreht Putin den Gashahn zu? Obwohl in Polen und Bulgarien kein russisches Gas mehr fließt, verbessert sich die Lage in Deutschland.Vergrößern des Bildes
Dreht Putin den Gashahn zu? Obwohl in Polen und Bulgarien kein russisches Gas mehr fließt, verbessert sich die Lage in Deutschland. (Quelle: Yegor Aleyev/TASS/imago-images-bilder)
News folgen

Die Lage der deutschen Gasversorgung bessert sich: Nach historischen Tiefständen sind die Gasspeicher mittlerweile stärker gefüllt als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig dreht Russland den ersten Ländern das Gas ab.

Das Wetter wird wärmer und das Gas läuft weiter aus Russland nach Deutschland – für die Gasspeicher sind das gute Vorzeichen. Nach dem die Regierung und Wirtschaft die vergangenen Wochen über den historisch niedrigen Füllstand geklagt haben, füllen sich nun die deutschen Erdgasspeicher langsam wieder.

Am Montag lag der Füllstand aller deutschen Speicher bei 33,4 Prozent, wie die Bundesnetzagentur in Bonn in ihrem Lagebericht zur Gasversorgung mitteilte. Aktuell werde relativ konstant eingespeichert. Die Füllstände seien vergleichbar mit dem Jahr 2017 und mittlerweile deutlich höher als im Frühjahr 2015, 2018 sowie 2021, so die Behörde.

Seit dem 5. April nimmt der Füllstand laut einer Übersicht der europäischen Speicherbetreiber kontinuierlich zu. Zum Vergleich: Am 18. März waren die Speicher zu 24,2 Prozent gefüllt, der niedrigste Wert des Winters 2021/22. "Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil", meldete die Behörde weiter.

Lieferstopp für Polen und Bulgarien

Die Gasnetzbetreiber hätten keine besonderen Vorkommnisse gemeldet. Es seien keine Beeinträchtigungen der Gaslieferungen nach Deutschland zu verzeichnen. Anders sieht es dagegen in Ländern aus, die zuletzt einen deutlichen härteren Umgang mit Putin in der EU gefordert haben.

Ab Mittwoch fließt kein russisches Grad mehr nach Polen und nach Bulgarien, das bestätigten beide Länder. Polen hatte zuletzt immer wieder einen Importstopp auf alle russischen Waren gefordert – Kohle, Öl und Gas.

Zudem weigerten sich sowohl Polen als auch Bulgarien, die neuen Zahlungsmethoden des Kremls zu akzeptieren. Dieser hatte Ende März alle Handlungspartner dazu aufgerufen, zwei neue Konten bei der Gazprombank zu erstellen und über dieses die Rechnungen zu bezahlen.

Bulgarien hat offenbar nicht über neue Konten gezahlt

So sollte sichergestellt werden, dass die Rechnungen für die Importe in Rubel bezahlt werden – und so die russische Währung stützen. Länder, die nicht über das neue Modell bezahlen wollten, würden kein Gas mehr erhalten, drohte Russland.

Bulgarien habe seine Verpflichtungen "vollkommen erfüllt" und alle Zahlungen "rechtzeitig und strikt" getätigt, die der laufende Vertrag erfordert, hieß es in der Mitteilung des Energieministeriums in Sofia. Allerdings legen Medienberichten nahe, dass die Zahlungen auf die herkömmliche und nicht die neue Art erfolgten. Russland hat deshalb nun offenbar seine Drohung in die Tat umgesetzt.

Keines der beiden Ländern ist über diesen Schritt allerdings beunruhigt. "Wir sind auf eine vollständige Einstellung der russischen Rohstofflieferungen vorbereitet", sagte Polens Klimaministerin Anna Moskwa. Seit den ersten Tagen des Ukraine-Krieges habe ihr Land erklärt, dass es bereit sei für eine vollständige Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen.

Keine Auswirkungen für deutsche Gasversorgung

Auch Bulgarien habe Schritte zur alternativen Gasversorgung unternommen, teilte das Energieministerium mit. Vorerst sei keine Begrenzung des Gasverbrauchs notwendig, hieß es weiter. Anders als Polen ist Bulgarien noch sehr abhängig von den russischen Gaslieferungen, ab Sommer soll das Land allerdings an das Gasnetz von Griechenland angeschlossen werden.

Für Deutschland hat der Lieferstopp keine Auswirkungen. Die Versorgungssicherheit in Deutschland sei derzeit weiter gewährleistet, sagte eine Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Dienstagabend nach der Nachricht aus Polen. Das Signal aus Russland bleibt allerdings auch nicht gänzlich unbeachtet. "Wir beobachten die Lage genau", so die Sprecherin.

Sowohl Polen als auch Bulgarien werden über die Jamal-Pipeline versorgt, während Deutschland über die Pipeline Nord Stream 1 beliefert wird.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website