Zahlungsunfähigkeit Europäische Tochter der russischen Sberbank stellt Betrieb ein
Endgültiges Aus für die Tochter der größten russischen Bank in Europa: Aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben viele Anleger ihre Gelder abgezogen, die österreichische Tochter ist insolvent.
Die von Sanktionen betroffene Europa-Tochter der russischen Sberbank muss den Betrieb einstellen. Die in Wien ansässige Bank müsse alle Geschäfte mit sofortiger Wirkung beenden, teilte die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) in der Nacht zum Mittwoch mit.
Der Einheitliche Abwicklungsausschuss (SRB) der EU-Bankenunion gab am Dienstagabend bekannt, dass die in Österreich ansässige Sberbank Europe AG ein Insolvenzverfahren nach nationalem Recht durchlaufen werde.
Die Tochtergesellschaften in Kroatien und Slowenien wurden hingegen an lokale Banken abgetreten. Der SRB betonte, dass die Vermögen der Kunden bis 100.000 Euro durch das europäische Einlagensystem abgesichert sind.
Kein Interesse an einer Sanierung
Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hatte in der Nacht zum Mittwoch der Sberbank Europe AG mit sofortiger Wirkung die Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt.
Zuvor war ein Zahlungsmoratorium der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) ausgelaufen. Dieses war verhängt worden, nachdem die Europäische Zentralbank bereits in der Nacht zum Montag mitgeteilt hatte, dass die europäische Sberbank-Tochter "wahrscheinlich zahlungsunfähig" wird.
35.000 Kunden werden entschädigt
Eine Sanierung oder Abwicklung der Bank gemäß der Europäischen Bankensanierungs- und Abwicklungsrichtlinie sei nicht im öffentlichen Interesse, hieß es. Wegen der erwarteten wirtschaftlichen Schieflage hatte die FMA zuvor Überweisungen, Transaktionen und größere Auszahlungen untersagt.
Nach der Pleite der von Sanktionen betroffenen Europa-Tochter der russischen Sberbank werden etwa 35.000 Kunden entschädigt – vor allem in Deutschland. Von deren Einlagen in Höhe von einer Milliarde Euro seien 913 Millionen Euro durch die Einlagensicherung Austria (ESA) gesichert, teilte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Mittwoch mit.
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP und Reuters