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Impfbonus: Firma steigert mit 5.000-Euro-Prämie Impfquote enorm


Versandhändler Böttcher
Firma steigert mit 5.000-Euro-Prämie Impfquote enorm

Von t-online, mak

27.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Corona-Impfung wird vorbereitet (Symbolbild): Eine Firma aus Thüringen bot einen Bonus von 5.000 Euro für eine Corona-Impfung an.Vergrößern des Bildes
Corona-Impfung wird vorbereitet (Symbolbild): Eine Firma aus Thüringen bot einen Bonus von 5.000 Euro für eine Corona-Impfung an. (Quelle: Die Videomanufaktur/imago-images-bilder)
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Ein finanzieller Anreiz für die Corona-Impfung? Ein Thüringer Unternehmen hat seinen Mitarbeitern 5.000 Euro gezahlt, wenn sie sich impfen lassen. Jetzt steht fest: Es hat sich offenbar gelohnt.

In der Politik wurde es zwar diskutiert, allerdings nie umgesetzt: eine Prämie für die Corona-Impfung. Der Versandhändler Büromarkt Böttcher aus Jena hat das umgesetzt – laut der Firma mit Erfolg.

Im November kündigte das Unternehmen an, 5.000 Euro an jeden Impfwilligen zu zahlen. Jetzt steht fest, wie viele Mitarbeiter sich wirklich haben impfen lassen: 505 waren zum Stichtag 14. Januar vollständig geimpft. Das sind 88 Prozent der insgesamt 550 Beschäftigten.

Diese Quote habe man erreichen wollen, sagte Unternehmensvorstand Danilo Frasiak der "Wirtschaftswoche". Im November war das erklärte Ziel, die damalige Quote von 60 Prozent deutlich zu erhöhen.

Impfanteil liegt über Bundesschnitt

Im Bundesdurchschnitt sind dagegen nur 84 Prozent der Menschen über 18 Jahren vollständig immunisiert, der Anteil liegt also vier Prozentpunkte unter dem von Böttcher. Und in Thüringen liegt die Quote von doppelt Geimpften mit 77 Prozent deutlich darunter.

Allerdings ist unklar, ob allein der Bonus ausschlaggebend war – und nicht etwa die Sorge vor einer schweren Erkrankung oder die 2G-Regelung in Geschäften und Restaurants.

Geringerer Krankenstand im Weihnachtsgeschäft

Die hohe Impfquote spiegele sich auch im Krankenstand wider. Während im November noch zum Teil zehn Mitarbeiter pro Tag wegen Corona ausfielen, habe es in den vergangenen sechs Wochen nur einen Corona-Fall in der Belegschaft gegeben, so Frasiak weiter.

"Wir haben eben festgestellt, dass die politischen Antworten keinerlei Wirkung entfalten", sagte er. Besonders im Weihnachtsgeschäft sei es wichtig gewesen, den Krankenstand möglichst niedrig zu halten.

Kosten von drei Millionen Euro

Daher nehme das Unternehmen auch die hohen Kosten für die Impfprämie in Kauf. Insgesamt belaufen sie sich auf drei Millionen Euro. Neben der 5.000 Euro Prämie falle noch ein Sozialversicherungsanteil von rund 20 Prozent an. "Am Anfang herrschte Ungläubigkeit, ob wir eine Null zu viel drangehängt hätten", sagte Frasiak.

Mit der Impfprämie steht das Unternehmen allerdings nicht ganz allein da. So hatten mehrere Mittelständler eine Zahlung von 250 Euro oder 500 Euro ausgelobt. Doch von den Dax-Konzernen beispielsweise ist keine Impfprämie bekannt.

Ökonom zu Impfbonus: "Finanzielle Anreize wirken"

Im November machte der Linken-Politiker Christian Görke bei t-online den Vorschlag, einen Impfbonus zu zahlen. 300 Euro sollten die Impfwilligen für die erste vollständige Impfung, also Erst- und Zweitimpfung erhalten, weitere 200 Euro für die Auffrischung, den "Booster-Shot".

Ökonomen waren damals über den Vorschlag gespalten. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), etwa hält einen Impfbonus für Ungeimpfte für eine sinnvolle Motivation. "Wir wissen aus Lotterien in den USA und anderswo, dass finanzielle Anreize wirken, um Menschen zum Impfen zu bewegen", sagte er damals.

Verwendete Quellen
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