Trotz Rettung Adler streicht 500 Stellen – 40 Filialen vor dem Aus
Die Freude hielt nur kurz: Trotz der Rettung müssen 40 Filialen der insolventen Modekette Adler für immer schließen. Knapp ein Sechstel aller Stellen fallen dadurch weg. Dennoch schaut das Unternehmen optimistisch in die Zukunft.
Die insolvente Textilkette Adler Modemärkte rechnet bei der geplanten Sanierung mit dem Abbau von bis zu 500 Arbeitsplätzen. Der beim Amtsgericht Aschaffenburg eingereichte Insolvenzplan sieht vor, dass das Geschäft mit mehr als 100 deutschen und 29 ausländischen Filialen in Österreich, Luxemburg und der Schweiz fortgesetzt wird, wie das Unternehmen am Freitag in Haibach mitteilte.
"Durch die geplante Neuaufstellung können voraussichtlich mindestens 2.600 der insgesamt 3.100 Arbeitsplätze der Gruppe erhalten werden", hieß es in der Mitteilung. Vorstandschef Thomas Freude und Kollegen bleiben im Amt.
Adler verschwindet von der Börse
Die Modekette will 40 ihrer 142 Filialen in Deutschland schließen. Der beim Amtsgericht Aschaffenburg eingereichte Insolvenzplan sehe die Fortführung von "mehr als 100" Filialen in Deutschland vor, teilte die insolvente Adler Modemärkte AG in Haibach mit. Die 29 Adler-Filialen in Österreich, der Schweiz und Luxemburg sind nicht von den Kürzungen betroffen.
Retter des hoch verschuldeten Unternehmens will der Mischkonzern Zeitfracht werden, der eine Investorenvereinbarung unterzeichnet hat und Adler von der Börse nehmen will. Für die bisherigen Aktionäre ist das keine erfreuliche Nachricht, da ihre Papiere aller Voraussicht nach wertlos werden.
Das Amtsgericht hatte am Vortag das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung formell eröffnet. Die Gläubiger sollen dem Insolvenzplan Ende Juli zustimmen, laut Adler könnte das Insolvenzverfahren bereits Ende August 2021 wieder beendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa-afx und Reuters