Trotz starkem Sprung Chinas Exporte wachsen weniger stark als erwartet
Chinas Außenhandel hat trotz deutlichen Wachstums die Erwartungen von Experten verfehlt. Die höheren Rohstoff- und Frachtkosten haben den chinesischen Exporteuren ihre Arbeit erschwert.
Chinas Außenhandel hat im Mai erneut zugelegt. Wie die Pekinger Zollbehörde am Montag mitteilte, stiegen die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 27,9 Prozent auf rund 264 Milliarden US-Dollar (217 Milliarden Euro). Die Importe machten einen Sprung um 51,1 Prozent auf 218 Milliarden Dollar, damit sind sie so stark wie zuletzt Anfang 2011 gewachsen.
Die außergewöhnlich hohen Zuwächse im Vorjahresvergleich erklären sich zum Teil damit, dass der Welthandel wegen der Corona-Pandemie damals stark eingebrochen war. Zwar geht es nun bereits seit Monaten für den Außenhandel weiter bergauf, jedoch hatten Analysten für den Mai im Durchschnitt mit einer noch stärkeren Erholung gerechnet.
Die Exporte hätten von einer Erholung der Nachfrage in den Industrieländern profitiert, so Analysten. Allerdings kämpften die Exporteure mit höheren Rohstoff- und Frachtkosten, logistischen Engpässen und einem stärkeren chinesischen Yuan.
"Null-Covid-Strategie" normalisiert Wirtschaft und Alltag Chinas
China, das die Corona-Krise schon lange überwunden hat, war mit einem Rekordwachstum ins neue Jahr gestartet. Die Wirtschaft wuchs in den ersten drei Monaten um 18,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Es war der größte Sprung seit Beginn der quartalsweisen Auswertung vor gut 30 Jahren.
Die Regierung in Peking verfolgt eine strikte "Null-Covid-Strategie". Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus weitgehend im Griff. Es gab seit dem vergangenen Sommer nur noch wenige, kleinere Ausbrüche, so dass sich die Wirtschaft und das Alltagsleben normalisieren konnten.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa-AFX