Nach Tschechien Edeka verkauft Lieferdienst Bringmeister
In der Corona-Krise zog die Nachfrage nach Lebensmittellieferungen stark an. Nun trennt sich Edeka allerdings von seinem Lieferdienst Bringmeister. Der Käufer steht schon fest.
Der Lebensmittelhändler Edeka verkauft seinen Lieferdienst Bringmeister an die tschechische Investmentgruppe Rockaway. Alle rund 260 Arbeitsplätze in Logistik, Einkauf, IT und Verwaltung blieben erhalten, teilte Edeka am Dienstag mit.
Sie gingen "eins zu eins" auf den neuen Eigentümer über. Unter der Führung von Rockaway Capital eröffneten sich "neue Perspektiven zur Weiterentwicklung".
Edeka hatte Bringmeister 2017 von Kaiser's Tengelmann übernommen; der Lieferdienst ist in den Großräumen Berlin und München tätig. Edeka hatte sich zum Erhalt aller Arbeitsplätze für fünf Jahre verpflichten müssen – mit Zustimmung der Gewerkschaft Verdi sei ein Verkauf aber auch vor Ablauf der fünf Jahre möglich, erläuterte Edeka am Dienstag.
In Corona-Krise zog die Nachfrage stark an
Bringmeister habe sich seit der Übernahme erfolgreich entwickelt, betonte Edeka: In den vergangenen drei Jahren habe das Unternehmen seinen Umsatz mehr als verdreifacht, allein im vergangenen Geschäftsjahr annähernd verdoppelt.
Auch die Lager- und Auslieferungskapazitäten seien deutlich erweitert worden, um die "enorm" gestiegene Kundennachfrage insbesondere infolge der Corona-Pandemie zu bedienen. Rockaway Capital wolle das Geschäft von Bringmeister in den kommenden Jahren steigern und positiv weiterentwickeln.
Rockaway ist nach eigenen Angaben ein 2013 gegründeter Internet-Investor mit der "Vision", traditionelle Geschäftsmodelle abzulösen. Die Gruppe investiert in "führende lokale und rapide wachsende Unternehmen in der digitalen Wirtschaft in den Bereichen E-Commerce, Online-Lebensmittel, Last-Mile-Logistik, Vergleichs-Shopping, E-Reisen und andere 'digitale Pionierbereiche'".
- Nachrichtenagentur AFP