Trotz Milliardenverlust Airbus kommt im Corona-Jahr glimpflich davon
Corona hat die Luftfahrt in eine beispiellose Krise gestürzt. Das geht auch am europäischen Flugzeugbauer Airbus nicht spurlos vorbei. Dennoch scheint der Konzern mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.
Die Corona-Krise und der geplante Abbau Tausender Arbeitsplätze haben dem Flugzeugbauer Airbus 2020 wie erwartet einen Milliardenverlust eingebrockt. Dank eines Gewinns im vierten Quartal stand für das Gesamtjahr unter dem Strich aber nur ein Verlust von 1,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Toulouse mitteilte. "Das vergangene Jahr war eine Herausforderung für Airbus. Es ist weit von den ursprünglichen Erwartungen für 2020 entfernt", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury.
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Die Corona-Pandemie hat dem Konzern mit Schaltzentrale in Toulouse massiv zugesetzt und sorgte für einen heftigen Geschäftseinbruch. Airbus hatte im vergangenen Jahr angekündigt, zigtausende Jobs zu streichen, und außerdem die Flugzeugproduktion um rund 40 Prozent gedrosselt.
Doch trotz Krise gab es auch gute Nachrichten für den Boeing-Rivalen. Airbus bekam im vergangenen Jahr mehr Flugzeug-Bestellungen als Stornierungen und verteidigte seine Position als größter Flugzeugbauer der Welt.
"Widerstandsfähigkeit bewiesen"
Wie schon für 2019 sollen die Aktionäre auch für 2020 auf eine Dividende verzichten. Für 2021 peilt Airbus-Chef Guillaume Faury die Auslieferung von ähnlich vielen Flugzeugen wie im Vorjahr an.
Da hatte der Hersteller 566 Maschinen an seine Kunden übergeben. Die Bilanz für 2020 zeige nun, dass die eingeleiteten Maßnahmen wirksam gewesen seien, so Faury. "Wir haben unsere Widerstandsfähigkeit bewiesen", erklärte er. Es sei aber klar, dass die Krise 2021 noch lange nicht vorbei sei.
Airbus war bereits 2019 ins Minus gerutscht. Grund war damals eine Milliardenstrafe wegen Korruptionsvorwürfen. Der Konzern fuhr einen Verlust von knapp 1,4 Milliarden Euro ein. Damit schneidet der Flugzeugbauer 2020 nun trotz der schwersten Krise für die Luftfahrt besser ab und ist bisher fast glimpflich davongekommen.
Rivale Boeing geht es deutlich schlechter
Airbus steht außerdem deutlich besser da als Erzrivale Boeing. Die Corona-Krise, das Debakel um den Absturzjet 737 Max und neue Verzögerungen beim Großraumjet 777X hatten dem US-Konzern ein Minus von mehr als 11,9 Milliarden US-Dollar (9,8 Mrd. Euro) eingebrockt.
Airbus hatte in der Krise die Produktion bei den Großraumjets der Reihen A330neo und A350 besonders stark gedrosselt. Der Flugzeugbauer will die Fertigung seiner Mittelstreckenjets der Modellfamilie A320 in diesem Jahr wieder leicht hochfahren. Die Airbus-Spitze erwartet, dass der Markt für Verkehrsflugzeuge erst in den Jahren 2023 bis 2025 wieder auf das Niveau aus der Zeit vor der Corona-Krise zurückkehrt.
- Nachrichtenagentur dpa