Sparkurs greift Daimler macht im Corona-Jahr mehr Gewinn als zuvor
Eigentlich war man beim Auto- und Lastwagenbauer davon ausgegangen, 2020 noch schlechter abzuschneiden als im Vorjahr. Doch nach dem Absturz im Sommer überraschte sich Daimler selbst.
Daimler hat das Corona-Jahr 2020 weit besser überstanden als zeitweise befürchtet. Mit einem starken zweiten Halbjahr im Rücken kann Vorstandschef Ola Källenius nun die ersten Früchte seines rigiden Sparkurses ernten und zugleich die geplante Aufspaltung des Konzerns vorantreiben. Heute legt er die Bilanz für 2020 vor – die zweite seit seinem Amtsantritt im Mai 2019.
Unter dem Strich verbuchte Daimler einen auf die Aktionäre entfallenden Gewinn von 3,6 Milliarden Euro. Das waren 1,2 Milliarden Euro oder 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ohne den sogenannten Abzug von Minderheitenanteilen blieben 4,0 Milliarden Euro – ein Plus von 48 Prozent. Der Umsatz hingegen sank im Vergleich zu 2019 um 11 Prozent auf 154,3 Milliarden Euro.
Daimler half kräftiger Schub aus China
Die Zahlen sind deutlich höher als angekündigt und in der Branche erwartet. Nach einem herben Absturz im Sommer war der Konzern zunächst nicht einmal davon ausgegangen, überhaupt das Ergebnis des schwachen, von milliardenschweren Diesel-Altlasten geprägten Vorjahres erreichen zu können.
Im Herbst hatte sich dann aber überraschend schnell der Wind gedreht, vor allem aus China kam kräftig Schub. Daimler konnte zumindest ein operatives Ergebnis auf 2019er-Niveau in Aussicht stellen. Das wären 4,3 Milliarden Euro gewesen. Auch die wurden nun aber deutlich übertroffen. Offen ist noch, wie viel unter dem Strich übrig geblieben ist.
Källenius hatte schon 2019 angekündigt, die Kosten massiv zu drücken, um den Stuttgarter Konzern wieder profitabler zu machen – da war die Pandemie, die dann wochenlang auch die Autobranche abwürgte, noch gar nicht eingepreist. Was die Struktur des Traditionskonzerns angeht, dreht der Vorstandschef nun das ganz große Rad: Noch in diesem Jahr soll die Truck-Sparte abgespalten und an die Börse gebracht werden.
- Nachrichtenagentur dpa