Trotz Corona-Krise Deutscher Handel macht riesiges Umsatzplus
Der deutsche Einzelhandel konnte im Jahr 2020 seinen Umsatz so stark wie seit 26 Jahren nicht mehr steigern. Und das trotz Corona-Krise.
Die deutschen Einzelhändler haben ihren Umsatz im vergangenen Jahr trotz der Corona-Krise so kräftig gesteigert wie noch nie. Sie nahmen voraussichtlich 5,3 Prozent mehr ein als 2019, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag schätzte. Das ist der kräftigste Zuwachs seit Beginn dieser Statistik 1994 und das elfte Jahr in Folge mit einem Plus.
Preisbereinigt (real) gab es ebenfalls ein Plus, und zwar von 4,1 Prozent. "Diese Schätzungen berücksichtigen den Lockdown in der zweiten Dezemberhälfte und die Einzelhandelsumsätze für die Monate Januar bis November 2020", hieß es.
Zu den Profiteuren der Corona-Krise gehörte der Online- und Versandhandel, auf den viele Verbraucher angesichts der Lockdowns auswichen. Er kam in den ersten elf Monaten auf ein Umsatzwachstum von 24,0 Prozent. Viele andere Einzelhändler wurden dagegen von der Corona-Krise kalt erwischt: So brach der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren von Januar bis November um 21,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum ein.
Lockdown belastet Stimmung der Einzelhändler
Das wichtige Weihnachtsgeschäft lief für die Branche gut an. Im November, der von Aktionstagen wie dem Black Friday geprägt ist, kletterte der Umsatz real um 1,9 Prozent zum Vormonat.
Zum Start in das neue Jahr belasten hohe Corona-Infektionszahlen und der Lockdown die Stimmung der Verbraucher, wie aus dem Konsumbarometer des Einzelhandelsverbands HDE für die kommenden Monate hervorgeht.
"Die Verbraucher wollen in den ersten Monaten nach dem Jahreswechsel mehr sparen, ihre Anschaffungsneigung geht weiter zurück", hieß es dazu. Der HDE hat wiederholt betont, dass es wegen der Corona-Krise bis zu 50.000 Pleiten bei Einzelhändlern geben könnte.
- Nachrichtenagentur Reuters