Megafusion gebilligt Neuer Autoriese Stellantis entsteht – aus diesen beiden Konzernen
Weg frei für den viertgrößten Autokonzern der Welt: Stellantis heißt das neue Unternehmen, zu dem sich zwei Automobilhersteller zusammenschließen.
Aus der Opel-Mutter PSA und dem US-italienischen Konzern Fiat Chrysler (FCA) wird der viertgrößte Automobilhersteller der Welt: Die Aktionäre beider Konzerne votierten in virtuellen Hauptversammlungen am Montag fast einstimmig für die geplante Fusion unter dem Namen Stellantis.
Umgesetzt werden solle die Fusion "sehr schnell", sagte PSA-Chef Carlos Tavares. Er soll die Geschäfte von Stellantis leiten; Fiat-Erbe John Elkann soll Chef des Verwaltungsrats werden.
Fusion von PSA und Fiat Chrysler soll Kosten senken
Stellantis wird mehr als 400.000 Mitarbeiter beschäftigen und 14 Marken unter seinem Dach führen. Das französische Unternehmen PSA baut neben Opel die Marken Peugeot und Citroën. FCA führt neben Fiat und Chrysler unter anderem die Marken Jeep, Maserati, Alfa Romeo, Dodge und Ram im Portfolio.
Mit der Fusion wollen die Autobauer die Entwicklungs- und Baukosten reduzieren und ihr Angebot in allen Bereichen vervollständigen. FCA-Chef Elkann will Fiat Chrysler auf dem europäischen Markt stabilisieren und Versäumnisse bei Elektroautos aufholen, PSA-Manager Tavares erhofft sich, mit der Hilfe von FCA in den USA Fuß fassen zu können.
Unternehmen hoffen auf Einsparungen in Milliardenhöhe
Die EU-Kommission hatte am 21. Dezember grünes Licht für die Fusion gegeben, nachdem sich der bereits für Ende 2019 geplante Zusammenschluss wegen der Corona-Krise verzögert hatte. Dafür machten die Konzerne diverse Zusagen: Unter anderem stimmte FCA zu, die Höhe einer Sonderdividende an seine Aktionäre zu senken. PSA beschloss, sieben Prozent des französischen Zulieferers Faurecia zu verkaufen.
PSA und Fiat schätzen, dass ihr Zusammenschluss voraussichtlich vier Milliarden Euro kosten wird – die Synergien aber letztlich bis zu fünf Milliarden Euro pro Jahr einsparen werden. Werkschließungen sind laut Tavares nicht geplant – eine Aussage, der die Gewerkschaften nur bedingt Glauben schenken.
- Nachrichtenagentur AFP