Noch unter Vorkrisenniveau Exporte steigen fünften Monat in Folge
Nach dem Einbruch der deutschen Exporte im Frühjahr sind die Ausfuhren im September weiter gestiegen. Doch im Vergleich zum gleichen Monat 2019 wurde deutlich weniger exportiert. Und die Aussichten sind nicht gut.
Die deutschen Exporteure haben sich vor Ausbruch der zweiten Pandemie-Welle weiter von der Corona-Krise erholt. Ihre Ausfuhren stiegen im September bereits den fünften Monat in Folge, und zwar um 2,3 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Importe fielen dagegen um 0,1 Prozent, nachdem sie zuvor viermal in Folge gewachsen waren.
Experten warnen wegen steigender Corona-Neuinfektionen in vielen Ländern vor schwierigen Monaten für den Export-Europameister. Dadurch könnten beispielsweise Geschäftsreisen abgesagt werden, ohne die Aufträge und Investitionen nicht besiegelt werden können. Vielen wichtigen Handelspartnern droht zudem eine neue Rezession. Das könnte die Nachfrage nach Waren "Made in Germany" wieder drücken.
Von Januar bis September blieben die Exporte ungeachtet der jüngsten Aufholjagd weit unter dem Vorjahresergebnis: Sie sanken um 11,7 Prozent auf 880 Milliarden Euro. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) geht davon aus, dass im Gesamtjahr 2020 unterm Strich ein Minus von 13 Prozent herauskommen wird.
Im September allein blieben die Ausfuhren um 7,7 Prozent unter dem Niveau von Februar 2020 – dem Monat vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen.
- Nachrichtenagentur Reuters