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Zum journalistischen Leitbild von t-online.100-Orte-Ranking In diesen Städten zahlen Sie am meisten fürs Gas
Wie viel Sie für Gas zahlen müssen, hängt in Deutschland stark vom Wohnort ab. Aber auch das Sparpotenzial unterscheidet sich von Stadt zu Stadt. Eine neue Auswertung zeigt, wer am meisten von einem Wechsel profitieren würde.
Viele Gaskunden können jubeln: Seit Anfang des Jahres sind die Preise im Schnitt um 7 Prozent gefallen. Doch wie stark die Kosten sinken, variiert von Anbieter zu Anbieter – und von Stadt zu Stadt. Zudem schauen Kunden in der Grundversorgung in die Röhre: Hier haben sich die Preise kaum bewegt.
Ein Wechsel aus der Grundversorgung kann sich also lohnen. Wo besonders, haben Experten des Vergleichsportals Verivox untersucht. Die Ergebnisse der Auswertung der 100 größten deutschen Städte liegen t-online.de vorab vor. Die übersichtliche Tabelle finden Sie unten.
Grundversorgung:
Als Kunde in der Grundversorgung zahlen Sie meist hohe Preise, haben aber den Vorteil, Ihren Vertrag jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen kündigen zu können. Die Alternative ist ein Sondervertrag. Als sogenannter Sonderkunde kostet Sie die Energieversorgung in der Regel weniger, Sie sind aber auch bis zu 24 Monate an Ihren Vertrag gebunden.
Gasrechnung lässt sich in manchen Städten halbieren
Wechselt eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden erstmals aus der Grundversorgung in einen anderen Gastarif, spart sie den Berechnungen zufolge im Schnitt 650 Euro pro Jahr. Stecken Sie nicht mehr in der Grundversorgung fest, fällt die Ersparnis zwar geringer aus. Doch auch dann müssen Sie durchschnittlich 306 Euro weniger bezahlen.
Je nach Stadt kann die Ersparnis dabei deutlich höher sein, wenn Sie die Grundversorgung verlassen. Das meiste Sparpotenzial haben Kunden derzeit in Schwerin. 1.140 Euro kann eine Familie dort herausholen – und ihre Gasrechnung damit halbieren.
Besonders lohnend ist ein Anbieterwechsel aber auch in Pforzheim (916 Euro), Duisburg (910 Euro) und Trier (902 Euro). Vergleichsweise gering fällt die Ersparnis hingegen in Bielefeld aus. Ein Wechsel aus der Grundversorgung in den günstigsten Tarif bringt aber auch dort immerhin noch 394 Euro.
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Gas ist in Schwerin am teuersten, in Bielefeld am günstigsten
Da wo die Sparmöglichkeiten groß sind, ist das Gas aber auch oft vergleichsweise teuer. So können Schweriner zwar am stärksten von einem Wechsel profitieren, sie müssen dafür aber so viel zahlen wie in keiner anderen Stadt: 2.022 Euro pro Jahr.
Auf Platz zwei folgt Heidelberg mit 1.858 Euro im Jahr. Dahinter liegen Duisburg (1.797 Euro), Pforzheim (1.788 Euro), Oberhausen (1.748 Euro) und Jena (1.739 Euro).
Andersherum ist es für die Wenig-Sparer in Bielefeld ohnehin schon günstig. Für 20.000 Kilowattstunden Gas werden dort 1.245 Euro im Jahr fällig. Auch in Wolfsburg (1.246 Euro), Hamm (1.264 Euro) und München (1.266 Euro) ist es überdurchschnittlich günstig.
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Die Preise unterscheiden sich vor allem deshalb so stark, weil die Netzkosten in den verschiedenen Städten variieren. Diese fallen dafür an, dass Gasleitungen genutzt und instand gehalten werden müssen und die Versorger Gaszähler bereitstellen und ablesen.
„Verbraucher sollten sich gerade jetzt im Sommer um ihre Heizkosten kümmern. Die Preise sind niedrig und das Sparpotenzial so groß wie seit über einem Jahr nicht mehr. Ab Januar dürften die Gaspreise wegen der neuen CO2-Steuer deutlich anziehen“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte von Verivox.
Zur Methode:
Für die Auswertung hat Verivox die Grundversorgungstarife und die günstigsten verbraucherfreundlichen Tarife für die 100 größten deutschen Städte ermittelt. Als verbraucherfreundlich gelten Tarife ohne Vorauskasse, Kaution oder Kilowattstunden-Paket, die höchstens ein Jahr laufen, innerhalb von höchstens sechs Wochen gekündigt werden können, eine Preisgarantie bieten und deren Kunden sehr zufrieden sind.Alle Preise wurden mit 19 Prozent Mehrwertsteuer berechnet, für den Zeitraum Juli bis Dezember gilt auch für Gas der geringere Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent. Er wird auf der Jahresrechnung gutgeschrieben.
- Eigene Recherche
- Verivox-Auswertung