Zum Jahreswechsel Diese Banken haben Negativzinsen eingeführt
Sparer hoffen eigentlich darauf, dass sich ihr Geld im Laufe der Zeit durch Zinsen vermehrt. Doch immer öfter ist das Gegenteil der Fall: Zum Jahreswechsel haben weitere Banken Negativzinsen eingeführt.
Mindestens elf Banken haben im neuen Jahr Negativzinsen eingeführt oder bestehende Negativzinsen weiter gesenkt. Es handelt sich dabei um Negativzinsen auf Tagesgelder und Girokonten.
Diese Banken erheben Negativzinsen
Da einige Banken das Tagesgeld nicht mehr zum Online-Abschluss anbieten, müssen sie über mögliche Negativzinsen nicht im Preisverzeichnis informieren. Die Auflistung bezieht sich auf Tagesgelder, sofern nicht anders vermerkt:
- Brandenburger Bank (-0,5 Prozent, 100.000 Euro Freibetrag)
- Heidenheimer Volksbank (-0,5 Prozent, keine Angabe zum Freibetrag) Negativzins gilt nicht für Sparkonten (z.B. Sparbücher)
- Raiffeisenbank Gilching (-0,5 Prozent, 50.000 Euro Freibetrag)
- Raiffeisenbank Oldenburg (-0,5 Prozent, 100.000 Euro Freibetrag)
- Negativzins wird für Girokonten ausgewiesen. Ob er auch für Tagesgeldanlagen gilt, geht aus dem Preisaushang nicht hervor.
- Volksbank eG in Warendorf (-0,5 Prozent, keine Angabe zum Freibetrag)
- Negativzins wird für Girokonten ausgewiesen. Ob er auch für Tagesgeldanlagen gilt, geht aus dem Preisaushang nicht hervor.
- Volksbank Kaiserslautern (-0,5 Prozent, keine Angabe zum Freibetrag)
- Negativzins wird für Girokonten ausgewiesen. Ob er auch für Tagesgeldanlagen gilt, geht aus dem Preisaushang nicht hervor
- Volksbank Main-Tauber (-0,5 Prozent, 500.000 Euro Freibetrag)
- Volksbank Mosbach (-0,5 Prozent, 250.000 Euro Freibetrag)
- Volksbank Rottweil (-0,35 Prozent, 100.000 Euro Freibetrag)
- Negativzins wird für Girokonten ausgewiesen. Ob er auch für Tagesgeldanlagen gilt, geht aus dem Preisaushang nicht hervor.
- Volksbank Stendal bestehender Negativzins weiter abgesenkt (von -0,4 Prozent auf -0,5 Prozent, Freibetrag unverändert bei 100.000 Euro )
- VR-Bank Ostalb (-0,5 Prozent, 1.000.000 Euro Freibetrag)
Insgesamt listet Verivox mittlerweile 35 Banken, die Negativzinsen von Privatkunden verlangen und sie in ihrem Preisverzeichnis oder auf der Internetseite veröffentlichen. Zusätzlich gibt es sieben Banken, bei denen das eigentlich kostenlose Tagesgeldkonto Gebühren kostet. Dadurch entstehen faktisch Negativzinsen, auch wenn sie nicht als solche ausgewiesen sind.
Verivox rechnet mit weiteren Negativzinsen
Das Vergleichsportal rechnet in den nächsten Wochen und Monaten mit weiteren Banken. "Spätestens wenn Kunden im großen Stil anfangen, Einlagen zu verschieben, werde es für die Banken schwerer, sich dem Trend zu Negativzinsen zu entziehen", erklärt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.
"Wir wissen, dass tatsächlich sogar noch deutlich mehr Institute Negativzinsen von privaten Tagesgeldanlegern verlangen. Das zeigen auch Zahlen der Bundesbank. Diese Banken veröffentlichen ihre Konditionen entweder nicht online oder haben mit ihren vermögenden Privatkunden individuelle Vereinbarungen getroffen."
Da die Niedrigzinsen zum Dauerzustand geworden sind, rät Maier langfristigen Anlegern, auch über Alternativen im Aktienmarkt nachzudenken. "Wer in den DAX investiert und mindestens 15 Jahre gewartet hat, war noch nie im Minus und hatte im Durchschnitt eine Jahresrendite über fünf Prozent."
- Pressemitteilung Verivox