Auch Deutschland schwächelt EU-Kommission senkt Wachstumsprognose für Eurozone deutlich
Die EU-Kommission in Brüssel erwartet ein schwächeres Wachstum in der Eurozone. Ein Grund sei die schwache Konjunktur in Deutschland und Italien.
Angesichts der schwächeren Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und Italien hat die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für die Eurozone deutlich gesenkt. In den 19 Staaten der Währungsunion werde für 2019 ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent erwartet, teilt die Behörde in Brüssel mit. In ihrer Herbstprognose hatte die Kommission noch mit 1,9 Prozent gerechnet.
Handelskonflikte und drohendes Brexit-Chaos
Auch für das kommende Jahr senkten die EU-Experten die Vorhersage. Sie erwarten nun ein Wachstum von 1,6 statt 1,8 Prozent. Es werde "in allen EU-Ländern" auch in diesem Jahr weiter Wachstum geben, erklärt Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis. Die Behörde habe "in erster Linie für die größten Volkswirtschaften des Euro-Währungsgebiets" ihre Prognose nach unten korrigieren müssen.
Grund dafür seien "externen Faktoren", erklärt Dombrovskis. Dazu gehörten "Handelsspannungen und die Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit in den aufstrebenden Märkten, insbesondere in China". In einigen Ländern würden zudem "erneut Bedenken hinsichtlich der Verflechtung zwischen Staat und Banken und der Tragfähigkeit der Schuldenlast laut". Und die Möglichkeit eines ungeordneten Brexit schaffe "zusätzliche Unsicherheit".
Deutschland hat Probleme in der Autobranche
Bei Deutschland verwies die Kommission auch auf eine "Verlangsamung seiner Autoproduktion", der teils Sonderfaktoren wegen der Einführung neuer Emissionsstandards zugrunde lagen. Für dieses Jahr erwartet Brüssel nun noch 1,1 Prozent Wirtschaftswachstum anstatt wie zuvor 1,8 Prozent.
Auch die Bundesregierung hatte vergangene Woche ihre Wachstumsprognose deutlich nach unten korrigiert. Statt 1,8 Prozent Wachstum erwartet sie nun für das laufende Jahr nur noch ein Prozent.
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Bei Italien strich die Kommission die Wachstumsaussichten für 2019 noch deutlicher zusammen. Statt 1,2 Prozent rechnet sie nun mit lediglich 0,2 Prozent. Brüssel verwies dabei insbesondere auf "Unsicherheiten" aufgrund der Haushaltspolitik der populistischen Regierung in Rom.
- Nachrichtenagentur AFP