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Coca-Cola schrumpft Flaschen: 0,45 statt 0,5 Liter


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Verpackungsgröße umgestellt
0,45 statt 0,5 Liter: Bei Coca-Cola schrumpfen die Flaschen


25.01.2019Lesedauer: 3 Min.
Ein-Liter-Flaschen in einer Abfüllanlage: Die wird es in der Schweiz künftig von Coca-Cola gar nicht mehr geben, und aus den 500-Millileter- werden 440-Milliliter-Flaschen.Vergrößern des Bildes
Ein-Liter-Flaschen in einer Abfüllanlage: Die wird es in der Schweiz künftig von Coca-Cola gar nicht mehr geben, und aus den 500-Milliliter- werden 440-Milliliter-Flaschen. (Quelle: Coca Cola)
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Coca-Cola schrumpft PET-Flaschen und verkauft 0,45-Liter-Flaschen zum unveränderten Preis der 0,5-Liter-Flaschen. Wieso deutsche Kunden davon verschont bleiben könnten.

In der Schweiz endet Mitte März die Produktion von 500-Milliliter-Flaschen aus PET für Coca-Cola, Fanta, Sprite und Co. Die Schweiz ist nicht das erste Land, in dem die Flaschen kleiner werden. Schweizer Verbraucherschützer kritisieren den Schritt im "Tagesanzeiger" als versteckte Preiserhöhung: Zehn Prozent weniger Inhalt zum gleichen Preis.

Der Getränke-Multi hat die großen Handelsketten dem "Tagesanzeiger" zufolge Anfang Januar über die Änderung informiert: Die 500-Milliliter-Flaschen werden zwei Zentimeter kleiner und zwei Millimeter dünner. Die Schweiz ist nicht der erste Markt, in dem Coca-Cola entsprechend handelt.

In Südafrika wurden aus 0,5 Litern 0,44

Bereits 2017 wurden in Südafrika aus 500 nur noch 440 Milliliter und aus 0,33-Liter-Dosen 0,30-Liter-Dosen bei unverändertem Preis. In Deutschland gibt es "aktuell keine diesbezüglichen Planungen", antwortete Coca-Cola t-online.de auf Anfrage.

Allerdings geht laut "Tagesanzeiger" aus internen Papieren hervor, dass in Österreich intern die Änderung auch geprüft wird, während die Flaschengröße dort zunächst unverändert bleibt. Österreich ist einer der 28 Märkte, in denen die auch für die Schweiz zuständige Coca-Cola Hellenic Bottling Company operiert. In Italien ging Coca-Cola HBC schon 2018 der Halbliter-Flasche an den Kragen.

In Deutschland dagegen ist für die Flaschen und Abfüllung ein anderes Unternehmen verantwortlich, die Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH, die an 16 Standorten abfüllt. Im Rahmen der Gesamtstrategie könne das Unternehmen frei über Flaschen- und Gebindegrößen entscheiden, sagt Experte Bernd Biehl, stellvertretender Chefredakteur der "Lebensmittel-Zeitung", zu t-online.de.

Er glaubt auch nicht, dass hierzulande in naher Zukunft das Ende für die 500-Milliliter-Flasche kommt. "Ich sehe darin keine Logik." Der deutsche Markt sei wegen des Anteils von Glasflaschen besonders. In Deutschland werden anders als im Rest der Welt in erheblichem Umfang 0,5-Liter-Mehrweg-Glasflaschen in Kästen verkauft, die Umstellung dort sei aufwendig.

Weniger Inhalt heißt auch weniger Zucker

Generell seien Änderungen der Verpackungsgrößen aber ein häufig gegangener Weg, durch weniger Inhalt bei gleichem Preis offensichtliche Preiserhöhungen zu umgehen. Bei Coca-Cola komme aber auch noch hinzu, dass das Unternehmen wegen der Debatte um Zucker unter Druck stehe. "Man kann ja auch argumentieren, dass kleinere Einheiten gesünder sind, weil dann weniger Zucker getrunken wird." Das Argument der Zuckervermeidung hat Coca-Cola auch in Südafrika gebracht.

In Großbritannien hatte Coca-Cola dringenden Handlungsbedarf, weil dort schon eine Soft-Drink-Steuer eingeführt wurde. Ergebnis: 1,75-Liter-Flaschen wurden zu 1,5-Liter-Flaschen und zugleich teurer, 0,5-Liter-Flaschen blieben zwar unverändert, kosteten aber über ein Viertel mehr.

Flaschen wurden leichter

In Deutschland sei die Anti-Zucker-Strategie des Konzerns vor allem auf Zero-Getränke ausgelegt, sagt Experte Biehl. "Coke Zero ist das Elektroauto von Coca-Cola." Durch den Focus auf zuckerfreie Getränke senke das Unternehmen den durchschnittlichen Zuckerverbrauch.

Zugleich kämpft der Softdrink-Riese auch gegen sein schlechtes Image bei Plastikmüll. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos stellten die Chefs von Coca-Cola und Pepsi in einem gemeinsamen Auftritt global "enorme Fortschritte" in Aussicht. Sie wollen ein Verbot von Plastikverpackungen abwenden und weltweit funktionierende Kreislaufwirtschaft schaffen.

In Deutschland hat Coca-Cola es in den vergangenen Jahren geschafft, das Verpackungsgewicht zu reduzieren. Die gigantische Menge verkaufter Flaschen führt bei 3,9 Milliarden Litern Absatz in Deutschland dazu, dass allein durch leichtere Schraubverschlüsse jedes Jahr mehrere Hundert Tonnen PET eingespart werden. Das Gewicht konnte nach Unternehmensangaben von 3,2 auf 2,45 Gramm gesenkt werden.


Der Mehrweganteil ist jedoch deutlich zurückgegangen: 2015 lag er bei 57 Prozent, 2017 bei nur noch 41 Prozent: Die Deutsche Umwelthilfe warf Coca-Cola deshalb 2015 zum Aus der 1,5-Liter-Mehrweg-Flaschen vor, eine "knallharte Einwegstrategie" zu verfolgen.

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